Geschichte in Bildern des RSV Rotation GreizBilder vom RSV Rotation Greiz, der in Greiz auf eine lange Tradition zurückblicken kann:

Ein schneller Aufschwung

Wieder mussten junge Sportler in einen sinnlosen Krieg. Aus dem zweiten Weltkrieg kehrten 25 junge Ringer nicht zurück. Sie wurden Opfer imperialistischer Macht und Profitgier. Vom Kriege zurückgekehrt war es wiederum der unermüdliche Hans Wappler, der den Ringkampfsport in Pausa zu neuem Leben erweckte. Unter seiner Anleitung entwickelten sich in kürzester Zeit aus einigen talentierten Jugendlichen Spitzenringer. Rolf Rochier, Werner und Herbert Schütz, Wilhelm Schierenbeck, Werner Woratsch sowie die Gebrüder Karl, Heinz und Rudolf Wappler galten als die besten Ringertalente. Da die Sektion Ringen schon vor 1948 gute Arbeit geleistet hatte, war es kein Wunder, dass ein schneller Aufschwung erfolgte. Neben den Greizer Ringern kann wohl die Sektion Ringen in Pausa für sich in Anspruch nehmen, dass sie damals eine der dominierenden Sportgemeinschaften war und entscheidend zum Aufbau des Ringkampfsportes in der damaligen DDR beigetragen hat. So kämpften und siegten in vielen nationalen und internationalen Kämpfen die Sportfreunde Manfred Schmalfuß, Karl Wappler, Werner Jacob, Gerhard Braun, Werner Spitzbarth, Rudi Schlegel, Erwin Beck und Hans Sieber unter der Leitung des Sportfreundes Hans Wappler in der ersten Ringermannschaft. Durch die gute Nachwuchsarbeit der beiden Pausaer Ringerfunktionäre Hans Wappler und Herbert Prager konnte 1954 der Aufstieg in die damals höchste Leistungsklasse, die Oberliga, geschafft werden. Rudi Bauer, Manfred Schmalfuß, Heinz Wappler, Rudolf Wappler, Gerhard Braun, Erwin Beck, Friedhold Michael, Hans Sieber und Rudi Schlegel waren die „alten Haudegen“, die den Namen der Stadt Pausa als Ringerhochburg erneuerten. Auch der Nachwuchs zählte zur Spitzenklasse in der Ex-DDR. Günter Schinnerling, Werner Heppner, Erhard Stiller, Eberhard Holzmüller, Rolf Drehmann, Martin Schwabe und Klaus Wappler waren die Besten in einer guten Jungendabteilung, die in jeder Meisterschaft Medaillen erkämpften. Leider war es den Pausaer Ringkämpfern nicht vergönnt, ein vom Staat geförderter Leistungsstützpunkt (Club) zu werden, immer wurden die besten Talente an die damaligen Sportclubs delegiert. Im Zeitraum von 1951 bis 1958 wurden zwölf DDR-Meistertitel erkämpt und einige wenige der erfolgreichsten Kämpfer erhielten Startrecht in der Nationalmannschaft der damaligen DDR.
17. Oktober 1961 — tief bewegt stehen Sportler und Bevölkerung der Stadt Pausa am Grab des wohl verdienstvollsten Sportlers und Funktionärs des Pausaer Ringkampfsportes Johannes (Hans) Wappler. Viel zu früh verstarb ein nimmermüder Kämpfer für den Ringkampfsport. Sein Leben widmete er dem Ringen, von 1927 bis 1959 (32 Jahre) war er erster Vorsitzender der Pausaer Ringer. Sein Ableben hinterließ eine große Lücke im Vereinsleben der Pausaer Ringer. Wie es die Jahre von 1960 bis 1965 zeigten, es fehlte der echte Kämpfer Hans. Die erste Mannschaft steigt bis in die Gruppenliga ab, Übungsleiter fehlen, demzufolge stagniert es auch im Nachwuchs. 1965 kehrt Klaus Wappler nach erfolgreichen sieben Jahren beim Sportclub Rostock in seine Heimatstadt zurück. Mit fünf Schülern und einigen Jugendlichen begann er das Training neu zu organisieren, am regelmäßigen Wettkampfbetrieb nahmen die Vogtländer nun wieder teil. Nach kurzer Zeit stellten sich die erste Erfolge ein, im Verband wird man auf Pausa wieder aufmerksam. Der Nachwuchs erhält in der damaligen DDR großzügige Fördermittel, es beginnt die Blütezeit des Pausaer Ringkampfsportes.
Günter Meyer, ein Ringer aus der Nachkriegszeit, übernimmt die Nachwuchsabteilung (TZ), mit Günter Volkmer, Horst Steinert, Klaus Prager, Klaus Wappler und Günter Pradellok stehen ihm erfahrene Aktive als Trainer zur Seite. 1978 schaffen die Pausaer Ringer unter der Leitung Günter Volkmers erneut den Aufstieg in die höchste Wettkampfklasse der DDR, die Oberliga, werden in seiner Trainerzeit dreimal DDR-Mannschaftsmeister im Klassischen Stil. 1985 gibt es auf der Position des Trainers einen Wechsel. Manfred Kleist jr. übernimmt dieses Amt bis 1987, und 1988 ist Klaus Wappler der Cheftrainer der Pausaer Ringer.

49 Meistertitel

In der Zeit von 1965 bis 1989 erkämpften Pausaer Ringer 49 DDR-Meistertitel, elf Spartakiadesiege, 38 erste Plätze bei Bestenermittlungen, drei Jugend-FDJ-Pokalsiege und über 1000 Medaillen bei Bezirksspartakiaden und -meisterschaften. Sie waren zwölfmal beste Vertretung der DDR bei Meisterschaften der Betriebssportgemeinschaften, zweimal bei Spartakiaden und achtmal bei Bestenermittlungen. 36 Ringer wurden an die Sportclubs delegiert. Die Sektion Ringen aus Pausa wurde zu einer Stütze des damaligen DRV und erhielt dreimal die Auszeichnung „Beste Sektion“. Dem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Verein wird mehrmals die Ausrichtung von DDR-Meisterschaften übertragen, er ist die „Feuerwehr” im DRV. Kann ein Sportclub eine Meisterschaft nicht durchführen, springt die kleine Gemeinschaft kurzfristig ein.
In dieser Zeit kämpfte die Sektionsleitung mit Klaus Wappler als ersten Vorsitzenden an der Spitze, Dr. Alfred Adam und Volker Dinger als seine Stellvertreter und den Mitgliedern Günter Schmidt, Horst Steinert, Manfred und Michael Kleist, Steffen Petzoldt, Rolf Steglich, Günter Pradellok und Bernd Steudel um den guten Ruf der „Pausaer Klassikerschule“. 1989 wird das Pausaer Oberligakollektiv in der letzten Saison einer DDR-Meisterschaft Vizemeister unter der Leitung des Cheftrainers Klaus Wappler und mit den Aktiven Mirko Jahn, Mario Böhmer, Ingo Wappler, Uwe Knittel, Steffen Damisch, Steffen Petzoldt, Jens Brockob, Frank Steinert, Andreas Schwabe, Bernd Steudel und Thomas Drehmann. Die Wende zum vereinten Deutschland brachte auch für die Ringer neue Bedingungen. Schon 1990 in der Übergangsverbandsliga gab es beide Stilarten bei Mannschaftskämpfen. Die gewohnten Klassiker mussten jetzt auch im Freistilmetier kämpfen und das machte ihnen sichtlich Probleme. Die sonst so siegesgewohnten Klassiker erlitten jetzt so manche Niederlage in der ungewohnten Stilart. Das Resultat war ernüchternd, man kam über den letzten Platz in der Verbandsliga nicht hinaus.
1991 wurden die Ex-Verbandsligavereine in die Zweite Bundesliga aufgenommen und kämpfen nun nach den Bedingungen des DRB. Die Pausaer Ringer verstärkten sich mit Freistilspezialisten aus Halle und Leipzig und trainieren seit einem Jahr fleißig am Freistil, und das mit immer größeren Erfolg, wie der derzeitige vierte Platz beweist. Das erklärte Ziel für die Wettkampfsaison 1991 ist der fünfte Platz, und damit Klassenerhalt unter zehn Mannschaften der zweiten Bundesliga Süd-Ost.