70 Jahre RSV Rotation Greizv.l.n.r.: Semper, Höppner, Hoffmann, Gebhardt, Neuparth, Schneider, 0. Martens, Ditscherlein, K. Martens

DDR-Mannschaftsmeister 1949

Im Dezember 1949 wurde die in eine Nord- und eine Südstaffel geteilte Oberliga gegründet. Zusammen mit Zella-Mehlis, Gelenau, Dresden, Ramsin und Halle rang Greiz in der Südstaffel. Erstmals wurde dabei die 20 Jahre anhaltende Vormachtstellung der Zella-Mehliser in Punktkämpfen gebrochen. Greiz wurde in der Aufstellung Jugold, Zaumseil, Lohr, Becker, Dix, Hoffmann, Semper und Lässig im entscheidenden Kampf 5:3 Sieger über die Zella-Mehliser und vor 3.000 Zuschauern in der Sportschule Staffelsieger. Schon vor Beginn der Kämpfe musste die Wettkampfstätte wegen Überfüllung geschlossen werden. Hunderte von Anhängern erhielten keinen Zutritt mehr. Zwar unterlag Greiz in Zella-Mehlis, aber der Gruppensieg wurde erkämpft.

Nur in Gelenau, beim Angstgegner der Greizer, wurde verloren, aber der Unparteiische war nicht angereist, und der Greizer Protest gegen den Gelenauer Kampfrichter hatte Erfolg. Beim Nachholekampf in Gelenau reisten 200 Greizer Anhänger mit und stärkten ihrer Mannschaftden Rücken. Mit Erfolg: Greiz gewann 6:2.

Nun standen die Greizer Ringer zusammen mit Mercedes Zella-Mehlis, Hellas Nauen und Norden Berlin im Finale der erstmals ausgetragenen DDR-Mannschaftsmeisterschaft. Die Kämpfe fanden im September in Leuna statt. Greiz besiegte vor nur 500 Zuschauern Berlin mit 5:3 Punkten und kam gegen Nauen und die auf dem zweiten Platz rangierende Zella-Mehliser Vertretung zu jeweils klaren 7:1-Siegen. Die „goldene“ Greizer Mannschaft kämpfte in folgender Aufstellung: Jugold, Rapp, Lohr, Becker, Heisig, Hoffmann, Semper und Lässig. Dieser bisher größte Erfolg wirkte fördernd auf die gesamte Ringkampfentwicklung in Greiz. Der Stellenwert des Ringkampfsportes stieg weiter. Noch mehr Jugendliche kamen zum Training, die Einladungen zu Turnieren außerhalb der russischen Zone häuften sich.

Drei DDR-Einzelmeister 1951

70 Jahre RSV Rotation Greiz
Landesmeister 1951

Auch die nächste Saison begann positiv. Greiz wurde wieder Thüringer Meister, diesmal vor Falke Viernau und Motor Suhl. In der Zwischenrunde zur zweiten DDR-Meisterschaft wurde Magdeburg zweimal 8:0 überrannt. So rang Greiz im April 1951 im nahen Netzschkau mit Viernau und Leuna einen der zwei Teilnehmer am Finale aus. Es ging also schon um den Vizemeistertitel. Doch diesmal qualifizierte sich Greiz nicht für das Finale.

Fliegengewichtler Jugold hatte 50 Gramm Übergewicht und im Zusammenhang mit einer taktisch unklugen Aufstellung wurde der Kampf zwar nicht verloren, aber ein 4:4 gegen Viernau und ein 5:3-Sieg über Leuna reichten nur zum zweiten Platz. Doch die bereits im Juni 1951 in Greiz ausgetragenen DDR-Einzelmeisterschaften entschädigten die enttäuschten Anhänger. Drei der acht DDR-Meistertitel gingen an die Greizer Jugold, Lohr und Hoffmann. Alle Meister kamen übrigens aus Thüringen.

Auch internationale Vergleiche fanden in Greiz statt. Nachdem der Länderkampf gegen Polen zu Pfingsten von den Gästen kurzfristig abgesagt werden musste, kam es am 22. Mai 1951 vor 2.500 Zuschauern in der Sportschule zum Vergleich DDR-Auswahl gegen Tschechoslowakei. Die mit den Greizern Jugold, Becker und Hoffmann angetretene DDR-Auswahl erkämpfte ein 4:4- Unentschieden.

Bei den DDR-Einzelmeisterschaften in Zella-Mehlis wurde Kurt Hoffmann Doppelmeister, Martin Lässig gewann im Freistil, Schaarschmidt wurde Jugendmeister. In der vom November 1951 bis Mai 1952 ausgetragenen Thüringer Mannschaftsmeisterschaft lief es für Greiz nicht besonders. Hinter Falke Viernau wurde Chemie Greiz „nur“ Zweiter, ließ aber Motor Zella-Mehlis und Motor Suhl klar hinter sich. Wegen der überragenden Stellung des thüringischen Ringkampfsportes wurden alle vier Mannschaften in die DDR-Oberliga aufgenommen.