1. DRB Bundesliga Südost: RSV Rotation Greiz gegen WKG Pausa/Plauen130kg Greco: Alin Alexuc-Ciurariu (rotes Trikot), RSV Roation Greiz gegen Kevin Drehmann, WKG Pausa/Plauen - 4:0/TÜ/15:0/03:08

Für den RSV Rotation Greiz begann die Saison in der Ringer-Bundesliga sehr vielversprechend.

GREIZ. Nachdem erfolgreichen Start mit den ersten drei Kämpfen gegen Westendorf, Aue und der WKG Pausa/Plauen stehen nun am Ende der Vorrunde drei ganz schwere Auseinandersetzungen gegen die Spitzenteams der Staffel bevor. Die drei stärksten Widersacher kommen alle aus Bayern.
Am Tag der deutschen Einheit tritt der Greizer Ringerverein um 15 Uhr beim SV Siegfried Hallbergmoos an. Am Sonnabend, den 6.Oktober, kommt dann der SV Johannis Nürnberg nach Greiz. Da die zweite Mannschaft an diesem Tage kampffrei hat, findet diesmal kein Vorkampf statt.
Der Anpfiff zum Bundesligakampf, den der Leipziger Kampfrichter Ronald Hartenstein leitet, erfolgt wie üblich um 19:30 Uhr in der Greizer Sporthalle an der Eisbahn.
Der SV Johannis Nürnberg ist kein Unbekannter für die Greizer Ringer. Schon in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts kämpften die Mannschaften gegeneinander. Am 23.Dezember 1989 schrieben beide Vereine Sportgeschichte. Die Jugendmannschaften beider Vereine trafen im Vorkampf zur 2.Bundesliga in Nürnberg aufeinander. Es war der erste deutsch – deutsche Ringervergleich nach der Grenzöffnung der DDR. Die Greizer hatten damals zwar eine starke Jugendmannschaft, waren aber gegen den bundesdeutschen Mannschaftsmeister ohne Siegchance. Das letzte Zusammentreffen von Greiz mit der ersten Mannschaft des SV Johannis datiert aus der Zweitligasaison 2009. Greiz wurde damals Dritter, musste dem Bundesligaabsteiger aber den Staffelsieg und die Punkte aus beiden Kämpfen überlassen.
Die Nürnberger stützen sich traditionell auf ihre starke Jugendarbeit, die in den letzten Jahren auch von einer kleinen Ringerabteilung an einer Sportschule unterstützt wird. In Nürnberg ist auch ein Bundesnachwuchsstützpunkt vorhanden. Der Verein schickt auch dieses Jahr wieder drei Männermannschaften ins Rennen.
Nach den Umstrukturierungen im deutschen Ringkampfsport kämpften die Nürnberger im Vorjahr wieder in der Bundesliga. In der Staffel Südost wurde auf Anhieb hinter dem SV Wacker Burghausen der zweite Platz belegt. In der Endrunde war den Franken aber das Losglück nicht hold, bereits im Achtelfinale, das in diesem Jahr nicht mehr ausgetragen wird, traf man wieder auf den Sieger der eigenen Staffel, dem SC Wacker Burghausen, dem späteren deutschen Mannschaftsmeister. Nürnbergs Abteilungsleiter Fred Pscherer hat das Saisonziel ausgegeben diesmal mit seinem Team das Viertelfinale der Endrunde zu erreichen. Voraussetzung dafür ist der zweite Tabellenplatz in der Staffel Südost, da nur die beiden punktbesten Dritten weiter kommen werden. Unter diesen Gesichtspunkten ging der Saisonauftakt beim Angstgegner SV Siegfried Hallbergmoos völlig daneben. Die gegenüber dem Vorjahr geschickt verstärkten Hallbergmooser siegten mit 18:5. Doch diese Niederlage täuscht über das wahre Leistungsvermögen der Nürnberger hinweg. Gleich im ersten Heimkampf wurde der deutsche Meister Burghausen an den Rand einer Niederlage gebracht. Zwar unterlag man 10:14, aber beim am Ende unterlegenen deutschen Vizemeister Tim Stadelmann fehlte nicht viel zum Schultersieg über den ehemaligen ;Markneukirchener Johann Steinforth. Im Spitzenkampf konnten die Franken diesmal auch ihren Star, den türkischen 74 kg-Europameister Söner Demirtas, aufbieten, der den Dagestaner Magomedmurad Gadzhiev, der für Polen Vizeeuropameister in der 70 kg-Klasse wurde, zwei Mannschaftspunkte abnahm. Die weiteren Ausländerplätze in der Vorrunde besetzen der Dritter der Junioren EM, der Italiener Jacopo Sandron (61 kg), der ungarische U23-Europameister Zoltan Levai (86 kg) sowie im freien Stil der Kaukasier Akmet Bataev (97 kg), der zu den stärksten Schwergewichtlern Rußlands gehört. Der Bulgare Stoyan Iliev (66 kg) lebt schon sechs Jahre in Deutschland und zählt als Deutscher. Aber auch die deutsche Fraktion der Nürnberger hat ihre Meriten. Alle deutschen Sportler, die gegen Burghausen eingesetzt wurden, haben schon Medaillen bei deutschen Meisterschaften errungen. Der aktuelle Vizemeister im freien Stil Tim Stadelmann (80 kg) und der langjährige Auswahlringer Deniz Menekse, der vom Nachbarverein SC Nürnberg 04 kam, sind die Erfolgreichsten.

Für die Greizer Mannschaft, deren Trainer Tino Hempel verlauten ließ: „Gegenüber dem letzten Mal wird es einige Veränderungen in der Aufstellung geben.“, wird es ein sehr schwerer Kampf werden. Den Greizer Zuschauern dürften auf jeden Fall interessante und gutklassige Kämpfe geboten werden bei denen auch europäische Spitzenringer mitwirken werden. Und mit Unterstützung der zahlreichen Greizer Anhänger ist vieles möglich.

Erhard Schmelzer @02.010.2018