Über die Schwere der Aufgabe macht sich im Greizer Ringerteam keiner Illusionen.
GREIZ. Der zweifache deutsche Meister SV Wacker Burghausen ist haushoher Favorit im letzten Auswärtskampf des RSV Rotation Greiz der Staffel Südost der Bundesliga. Die letzte Niederlage der Oberbayern in der Hauptrunde liegt nun schon mehr als zwei Jahre zurück. Im letzten Hauptrundenkampf im November 2017, als der Staffelsieg schon lange unter Dach und Fach war, unterlag man mit einigen Ersatzleuten antretend in Aue mit 17:18.
Seitdem ist einiges geschehen im deutschen Ringkampfsport. War die Meisterschaftssaison 2017/18 nach dem Streit im Deutschen Ringer-Bund, der zur Abspaltung von fünf Spitzenmannschaften führte, die ihre eigene Liga gründeten, was zur Neustrukturierung der Bundesliga führte, relativ offen, etablierte sich Burghausen in den letzten Jahren zum Nonplusultra der Bundesliga. Gestützt auf einen potenten Hauptsponsor konnte man von der 2018 eingeführten Regel profitieren, dass alle eingesetzten Ringer einer Bundesligamannschaft nur noch 28 Punkte aufweisen dürfen. Während für einen Weltspitzenringer bis zu acht Punkte anfallen, wird das Punktkonto durch Sportler, die im eigenen Verein ausgebildet wurden, mit Minus zwei Zählern berechnet. Und Burghausen kann sich bei den Minus-Zwei-Leuten mit den Griechisch-römisch Spezialisten Andreas Maier (66 kg), Matthias Maasch (71 oder 75 kg) und Maximilian Lukas (80 kg) auf drei deutsche Spitzenathleten stützen. In der gesamten vorigen Saison gab es weder in der Vor- noch in der Endrunde eine Niederlage. In diesem Jahr sind zwölf Kämpfe absolviert. Der heiße Meisterschaftsfavorit steht zwei Runden vor Schluss mit 24:0 Punkten und zwei klaren Siegen gegen den Zweiten und deutschen Vizemeister Heilbronn bereits als Staffelsieger fest.
Wen der Burghausener Trainer Eugen Ponomartschuk von seinen riesigen Kader gegen Greiz einsetzen wird, ist völlig offen. Die Greizer, die auf ein gutes Abschneiden hoffen, werden ihre Mannschaft gegenüber den letzten Kämpfen auf einigen Positionen ändern. Kampfbeginn ist am Sonnabend um 19:30 Uhr in der Sportparkhalle in Burghausen. Interessant im spannenden Kampf um den dritten Platz ist für Greiz das Abschneiden der Schorndorfer zum gleichen Zeitpunkt in Heilbronn.
Die zweite Mannschaft hat kampffrei und kann sich auf ihren entscheidenden Kampf in der nächsten Woche zu Hause gegen die WKG Weißwasser/Cottbus vorbereiten.
Erhard Schmelzer