AC 1897 Werdau gegen RSV Rotation Greiz II endet 5 : 22
GREIZ. Die Mannschaftskampfsaison der Ringer geht zu Ende. Die acht stärksten Mannschaften Deutschlands kämpften bereits im K.-O.-System die Vorkämpfe des Viertelfinales aus. Während der letzte Greizer Gegner SV Wacker Burghausen sich mit einem 13:10 Erfolg beim Mitfavoriten Köllerbach eine gute Ausgangsposition für den Rückkampf am 29.Dezember erarbeitete, dürfte für den SV Hallbergmoos nach der 7:14 Heimniederlage gegen den ASV Mainz 88 das Ausscheiden vorprogrammiert sein. Der SV Johannis Nürnberg hatte als Tabellendritter durch Losentscheid die Endrunde bereits verpasst.
In der Regionalliga Mitteldeutschland und in der Landesliga Sachsen endeten am Wochenende die Saison. Die zweite Greizer Vertretung musste dabei auswärts gegen den AC 1897 Werdau antreten. Die Westsachsen führten nach Ende der Halbserie nach einem 17:16 Erfolg in Greiz die Tabelle an. Doch ähnlich wie bei der Greizer Bundesligamannschaft musste bei den Werdauern beim Wechsel auf die Gewichtsklassen der Rückrunde ein Qualitätsverlust in Kauf genommen werden. Der Greizer Reservemannschaft, die nach gutem Start im Verlauf der Saison einige Ausfälle zu verkraften hatte und auf den vierten Tabellenplatz abrutschte, bot sich plötzlich wieder die Möglichkeit die Bronzemedaillen zu erkämpfen. Begleitet von einem ansehnlichen Troß Greizer Ringkampfanhänger fuhr man also frohen Mutes ins nahe Werdau. Der Veranstalter sah wiedereinmal das in mitteldeutschen Ringkampfkreisen kursierende geflügelte Wort bestätigt: „Wenn die Greizer Mannschaft antritt, gibt es Rekordbesuch.“
Für den Thüringer Kampfrichterchef Andre Schedler, der kurzfristig als Mattenpräsident bei der Endrunde im südbadischen Urloffen im Kampf gegen einen Mitfavoriten auf die Meisterschaft, Red Devils Heilbronn, einspringen musste, amtierte der nicht weniger erfahrene Thüringer Hartmut Kohlhaus.
Bereits in den ersten Kämpfen stellten die Greizer die Weichen. Wie im freien Stil ließ Lucas Hanke (54 kg/f) den gleichaltrigen Raffael Kaufmann auch diesmal keine Chance und siegte schon in der Anfangsphase nach einem Kopf-Hüft-Schwung entscheidend. Der in dieser Saison nicht in der ersten Mannschaft eingesetzte Lukasz Konera (130 kg/g) hatte mit dem 15 kg schwereren deutschen Juniorenmeister im freien Stil Dominik Klann erhebliche Mühe. Erst Sekunden vor Schluss, als der bisher nur einmal bezwungene Eislebener kurz vor dem 3:3 Ausgleich stand, konnte er mit einer Viererwertung den 7:2 Erfolg festmachen. Den bis zur Pause ausgeglichenen Kampf zwischen Abdul Rafar Ahmadi (57 kg/f) und dem später vom Veranstalter als Sportler des Jahres ausgezeichneten Mark Lenser dominierte am Ende der Greizer bei seinem 14:5 Erfolg. Der ehemalige tschechische Auswahlringer Vojtech Kukla sicherte mit einem Schultersieg über den Jugendlichen Johannes Krause (98 kg/f) den einzigen vorzeitigen Erfolg für die Hausherren. Rasul Galamatov (61 kg/g) ließ sich zwar einmal mit einem Wurf von Erik Uhlig überraschen, schulterte diesen aber beim Stande von 7:4 noch vor der Pause. Konstantin Sommer (86 kg/g), der mit Sebastian Kessel die Mannschaft betreute, unterlag den zehn Kilogramm schwereren, seinen letzten Kampf absolvierenden, Lars Probst knapp mit 2:3. Drin Abdullahu (66 kg/f) war dem ehemaligen Leipziger Sportschüler Markus Kaufmann deutlich überlegen. Fast mit dem Schlusspfiff sicherte er sich beim 9:0 Erfolg drei Mannschaftspunkte. Der wiederum sehr rauhbeinig kämpfende Adrien Nötzold konnte Joel Wrensch (80 kg/f) ringerisch nicht vor große Probleme stellen, kam 2:8 zurückliegend aber zu einer Viererwertung. Bei der Konteraktion des Greizers, der 10:6 siegte, rettete ihn nur der Schlusspfiff vor einer Schulterniederlage. Der Abschlusskampf war schnell zu Ende, da Abdul Galamatov (75 kg/g) gegen den 0:6 zurückliegenden und nach einer leichten Verletzung aufgebenden Georg Kromm schon nach 25 Sekunden zum Sieger erklärt wurde.
Mit diesem weitaus höher als erwartet ausfallenden 22:5 Sieg ging das Wettkampfjahr 2018 für den RSV Rotation Greiz II mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Landesliga Sachsen erfolgreich zu Ende. Eine lange Trainingspause wird es aber nicht geben, denn die nächsten Einzelmeisterschaften stehen schon an. Am 12. und 19. Januar werden in Altenburg und Apolda die Thüringer Meisterschaften ausgetragen, bei denen die Männer und die Jugend in den neuen Altersklassen A, B und C kämpfen werden. In Altenburg, wo im griechisch-römischen Stil gerungen wird, kommt auch die D-Jugend hinzu. Alle Altersklassen trainieren deshalb auch in der letzten Woche des alten und in der ersten Woche des neuen Jahres.
Erhard Schmelzer @26.12.2018
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