Im verschneiten Erzgebirge lief fast nichtsGreizer Ringermannschaft

FC Erzgebirge Aue II – RSV Rotation Greiz II 30:4

Greiz. Dass die zweite Greizer Ringermannschaft nicht in die Kämpfe um den ersten oder zweiten Platz in der Sachsenliga einziehen würde, war bereits nach der Heimniederlage im Hinkampf auf eigener Matte so gut wie sicher. Aues Trainer Björn Schöniger traute aber den Frieden nicht und stellte trotz des 18:8 Auswärtserfolges in Greiz im Rückkampf eine noch stärkere Mannschaft auf. Dass war allerdings nicht der einzige Grund warum Greiz II vor 211 Zuschauern nun sogar 4:30. unterlag. Ein Teil des Greizer Teams war zu spät angereist und Iunus Gaisuev, der im Hinkampf den stärksten Auer bezwungen hatte, schaffte das Gewichtslimut nicht mehr. Trotz des einwöchigen Trainingsausfalls auf Grund einer Verletzung und der mangelnden Möglichkeit der Gewichtskontrolle darf das nicht passieren.

Bereits im ersten Kampf lief nichts. Silas Warmuth (54 kg/g), der in Greiz drei Punkte holte und wieder kräftig essen und trinken musste um das minimale Gewichtslimit zu schaffen, traf auf Willi Weiß. Der Auer hatte sein Gewicht stark reduziert, konnte die Gewichtsdifferenz ausspielen und siegte schnell 16:0. Die schwerste Gewichtsklasse konnte von Greiz nicht besetzt werden, die Punkte gingen an den tschechischen Auswahlringer Marcel Albini. Pascal Hessel (57 kg/f) unterlag dem ehemaligen B-Jugendmeister Finn Weiß 2: 10 und gab drei Punkte ab. Im Hinkampf hatte der ungarische Auswahlringer Patric Püspöki verloren, das wollte er in der Landesliga nicht noch einmal erleben, entsprechend konzentriert ging er zur Sache. Leidtragender war Alexander Bahn (98 kg/f), der bereits nach der ersten Aktion auf den Rücken lag. Erfahrung ist beim Ringen Gold wert. Davon brachte der aus Bad Salzungen stammende ehemalige Juniorenmeister Pierre Vierling, der unlängst seinen 46. Geburtstag gefeiert hatte, genügend mit auf die Matte. Joey Wrensch (61 kg/g) wehrte sich im ungeliebten Stil, wie er konnte, musste aber kurz vor Schluss die 2:18 Niederlage einstecken. Wie in Greiz traf Maximilian Böttger (87 kg/g) auf Maximilian Becher, musste diesmal allerdings auch im Bodenkampf Wertungen abgeben und unterlag 0:13. Von vornherein auf verlorenem Posten stand Nachwuchsringer Richard Brand (66 kg/f) gegen den ehemaligen Luckenwalder Auswahlringer Philipp Herzog, der noch vor der Pause mit 16:0 gewonnen hatte. Da der für die 79 kg-Klasse vorgesehene Iunus Gaisuev kein Gewicht hatte, gingen die Punkte an den Auer Tony Lehmann. Erst Joel Wrensch (72 kg/g) brachte den ersten und einzigen Sieg auf das Greizer Konto. Er bezwang den kämpferisch gut eingestellten Aaron Hähnel 16:1.

Bereits an den nächsten beiden Wochenenden geht es nun um den dritten Platz bei der Sachsenmeisterschaft. Im Vorkampf zum Bundesligavergleich gegen Lichtenfels kämpfen die Greizer im letzten Heimkampf der Saison am Samstag, den 9.Dezember, ab 17:30 Uhr
gegen den die zweite Mannschaft des RV Thalheim um Rang drei in der Landesliga. Die Thalheimer sind im anderen Halbfinale gegen Lugau ausgeschieden. Lugau gewann beide Kämpfe gegen Greiz, allerdings sehr knapp. Der Bronzeplatz sollte für die Greizer also durchaus im Bereich der Möglichkeiten liegen.

Erhard Schmelzer