2.Bundesliga Nord: WKG Leipzig/Taucha gegen RSV Rotation Greiz endet 18:15Das Vertrauen, dass der Greizer Trainer Falk Schlehahn in Konstantin Sommer (blau) steckte, wurde nicht enttäuscht. Sommer stellte mit seinem 3:0-Rundensieg gegen Konrad Dryschka die Weichen auf RSV-Sieg.

Ringer des RSV Rotation Greiz erkämpfen sich nach einem 4:13-Pausenrückstand noch den Sieg bei der WKG Leipzig/Taucha und gewinnt mit 18:15

TAUCHA/GREIZ. Fast wäre dieser Kampf mit 40:0 für die WKG Leipzig/Taucha ausgegangen, denn man ging auf Greizer Seite davon aus, dass der Kampf um 19.30 Uhr angepfiffen wird. Da die Tauchaer Halle den Ringern aber nur bis zu einer gewissen Zeit zur Verfügung steht, begann der Kampf früher. Durch einen Rundruf kamen die Greizer jedoch gerade noch rechtzeitig an.

Die Fans – dieser Kampf hätte durchaus mehr von ihnen verdient – sahen zehn auf einem hohen Niveau stehende Kämpfe, die sehr viel Spannung und Brisanz zu bieten hatten.

Nach dem Kampf in der Gewichtsklasse 66 kg Klassisch stand die Begegnung sogar kurz vor dem Abbruch. Edgar Melkumov warf seinen Gegner Marco Scherf nicht ganz regelgerecht. Der gab danach verletzungsbedingt auf. Es kam danach zu unschönen Szenen, Fans der WKG beleidigten den Greizer Ringer. Der gute Kampfrichter Peter Pippel aus Potsdam wollte den Kampf abbrechen, aber die erhitzten Gemüter beruhigten sich wieder. Gerungen wurde aber auch.

Der RSV lag nach fünf Kämpfen mit 4:13 zurück. Eine furiose Aufholjagd brachte aber noch einen 18:15- Sieg.

Merlin Sewina (55 kg/F) wehrte sich im ersten Kampf tapfer gegen den zweifachen Deutschen Meister Kai Wedekind, stand aber auf verlorenem Posten und verlor mit technischer Unterlegenheit. Einen Kampf auf Augenhöhe lieferten sich in der Gewichtsklasse 120 kg Klassisch der Greizer Michael Völkel und Lars Kramarczyk. Eine Rolle in der ersten Runde entschied den Kampf zu Gunsten des WKG-Ringers.

Mateusz Bierzanowski (60 kg/K) zeigte gegen den ehemaligen Deutschen Meister Dustin Scherf trotz der 1:3-Niederlage einen guten Kampf. Eine Rolle in der ersten Runde entschied auch hier den Kampf.

In der Gewichtsklasse 96 kg Freistil musste Sebastian Wendel die Überlegenheit seines Gegners, dem mehrfachen Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften, Nico Graf anerkennen. Der Greizer konnte aber einen Sieg Grafs mit technischer Überlegenheit verhindern.

Radoslaw Kisiel (66 kg/F) war es wieder einmal vorbehalten, der ersten Greizer Sieg einzufahren. Sein Gegner Florian Liebscher war nur darauf bedacht, Wertungen des Greizers zu verhindern. Dies gelang ihm auch. Kisiel kam zu einem 3:0- Rundensieg.

Edgar Babayan (84 kg/K) hatte nach der Pause mit Tommy Einhorn wieder einen Gegner, der nur seinen Kampfgeist entgegensetzen konnte. Die erste Runde beendete der Greizer mit einem Wurf, der mit einer Fünf bewertet wurde. Auch die zweite Runde beendete er durch Rollen vorzeitig. In der mletzten Runde tat Babayan nur das Nötigste, um sie mit 4:0 und so den Kampf mit technischer Überlegenheit zu gewinnen.
Die Aufholjagd hatte begonnen.

Es folgte der Kampf in der Gewichtsklasse 66 kg Klassisch zwischen Edgar Melkumov und Marco Scherf. Bei einer haushohen Führung des Greizers warf er seinen Gegner, der sich dabei stauchte und verletzt aufgeben musste. Das war nicht nötig, denn der Greizer hatte seinen Gegner voll im Griff.

Das Duell zwischen Michael Dengler (84 kg/F) und Sebastian Otto bezeichnete der Greizer Trainer Falk Schlehahn im Nachhinein als Schlüsselkampf. Der Greizer ließ sich in der ersten Runde überraschen und verlor sie. Ab der zweiten Runde kämpfte er konzentrierter und gewann die folgenden drei Runden mit großem kämpferischen Einsatz. Greiz ging beim 15:14 erstmals in Führung.

Konstantin Sommer (74kg/F) hatte mit Konrad Dyrschka einen unbequemen Gegner. Gleich zu Beginn des Kampfes geriet der Greizer mit 0:1 in Rückstand, konnte aber ausgleichen und gewann die Runde. Die dritte Runde gewann der Greizer im Clinch und damit den Kampf mit 3:0 Runden.

Damit hatte er schon ein Greizer Remis sichergestellt. Einen spannenden Fünfrundenkampf lieferten sich Toni Stade (74 kg/K) und Alexander Georgi. Beide schenkten sich nichts. Die ersten beiden Runden gewann der Greizer. Durch eine Rolle konnte er auch eine technische Wertung erkämpfen. Die nächsten drei Runden musste er abgeben. Da der WKG-Ringer keine technische Wertung erkämpfen konnte, wurde der Kampf mit 1:0 für Georgi gewertet und der 18:15- Sieg für den RSV stand fest.

Wenn man die anderen Resultate des Kampftages sieht, könnte man meinen, das Taktieren um den Aufstiegsplatz habe bereits begonnen. Der KAV Mansfelder Land verlor zu Hause mit 12:21 gegen die WKG Pausa/Plauen und der FC Erzgebirge Aue zu Hause mit 12:22 gegen den Aufsteiger AC Werdau.

Stimmen zum Kampf:

Jürgen Hähnel (Trainer WKG Leipzig/Taucha): „Es war das erwartete Resultat, obwohl für uns mehr möglich war. Den Kampf in der Gewichtsklasse 84 kg/F muss Sebastian Otto gewinnen. Beide Mannschaften mit fünf Siegen sprechewn für die Ausgewogenheit des Kampfes. Der Wurf des 66-Kilo-Manns war nicht ganz astrein.“

Falk Schlehahn (Trainer RSV Rotation Greiz): „Der Kampf in der Gewichtsklasse 84 kg/F war der Schlüsselkampf. Michael Dengler konnte sein gewachsenes Leistungsniveau unter Beweis stellen. Der Sieg ist höher ausgefallen, als ich dachte. Hut ab vor der WKG, die nur mit deutschen Sportlern in ihren drei Mannschaften kämpft.“

Dietmar Wolf @ 08.10.2011