71kg Greco: Deniz Menekse (2) ,SV Johannis Nürnberg gegen Dawid Karecinski EU (5), SV Johannis Nürnberg 0:2/PS/2:7/06:0071kg Greco: Deniz Menekse (2) ,SV Johannis Nürnberg gegen Dawid Karecinski EU (5), SV Johannis Nürnberg 0:2/PS/2:7/06:00

SV Johannis Nürnberg gegen RSV Rotation Greiz endet 11: 17

GREIZ. Im Vorjahr unterlagen die Greizer Ringer am letzten Kampftag mit 12:19 in Nürnberg und belegten hinter dem Team aus Franken in der Abschlusstabelle der Bundesliga Südost als Aufsteiger einen hervorragenden vierten Rang. Ein knappes Jahr später stand die Reise nach Nürnberg um Ende der Vorrunde als Abschluss eines Doppelkampf-Wochenendes auf dem Programm. Das Doppelkampfwochenende begann am Sonnabend mit der Hammerpaarung gegen den deutschen Mannschaftsmeister aus Burghausen. Die Greizer hielten sich trotz der 8:25 Niederlage gut, mussten aber auch einige Tiefschläge einstecken. Hier seien nur die Verletzung von Surab Matcharshvili und die schnelle Niederlage von Martin Obst genannt.
Umso schöner war das Auferstehen aus der Asche schon einen Tag später gegen die Nürnberger. Am Sonntagnachmittag regierte der RSV in der Vereinssporthalle am Nürnberger Zeisigweg klar mit 17:11 Punkten. Die Greizer entschieden sechs der zehn Kämpfe für sich. Im Jahre 2019 stehen die Greizer nun zum Abschluss der Vorrunde in einer wesentlich stärkeren Staffel als im Vorjahr auf den dritten Tabellenplatz. Ein kaum erhoffter riesiger Erfolg.
Trainer Tino Hempel, der die Mannschaft gegenüber dem Vortag auf drei Positionen umgestellt hatte, war des Lobes über sein Team voll: „Wir haben das Leistungspotential voll ausgeschöpft. Jeder hat für den anderen bis zur letzten Sekunde gekämpft. Jeder hat sein Bestes gegeben. Nicht bei allen lief es gestern wie erwartet, doch davon ließ sich heute keiner verunsichern.“ Auch Präsident Thomas Fähndrich war begeistert: „Ich bin stolz auf alle Beteiligten. An diesem Wochenende lag der Focus auf den heutigen Tag und das haben wir toll hinbekommen. Wir haben Werbung für den Ringkampfsport, unsere Region und unsere Stadt gemacht.“
Beider Dank galt auch den ca. 60 bis 70 mitgereisten Ringkampfanhängern aus Greiz und der Umgebung, die ihr Team lautstark unterstützten. .

Sven Cammin (57 kg/f) traf wieder auf einen sehr starken Gegner. Der Georgier Goga Dzigua kämpfte im Vorjahr noch bei den Junioren und belegte bei der WM Platz neun. Der Nürnberger sammelte Punkt für Punkt, obwohl der Greizer sich gut verteidigte, aber im Angriff keine Akzente setzen konnte. Pech für den Greizer, dass er noch drei Sekunden vor Kampfende die letzte Zweierwertung abgab, die den Nürnbergern die volle Punktzahl brachte. (Mannschaftsstand aus Greizer Sicht: 0:4)

Der Erlanger Tobias Nendel war für den 20 kg schwereren Alin Alexuc-Ciurariu (130 kg/g) einen schlagbarer Gegner. Am Anfang gelangen dem Rumänen nur Einserwertungen durch Drängen des Gegners von der Matte. Aber nach einer Viererwertung und zwei Rollen am Boden hatte er nach gut vier Minuten mit 16:1 gewonnen. (4:4)

Für den angeschlagenen Georgier Zurab Matcharashvili und Alexander Grebensikov, der in der Kürze der Zeit das Gewichtslimit nicht bringen konnte, feierte Rasul Galamatov (61 kg/g) Saisoneinstand im Greizer Team.

Der Italiener Jacopo Sandron gehört seit 2013 zur Auswahl seiner Landes und nimmt regelmäßig an Welt-und Europameisterschaften teil. Im Vorjahr gewann er die Bronzemedaille bei der Junioren-EM. Der Greizer hielt sich in der ungewohnten Stilart gut, gab im Standkampf nichts ab. Im angeordneten Bodenkampf wurde er ausgehoben und gab er eine Vier ab. In der vierten Minute, als Kraft und Konzentration nachließen, wurde er noch einmal geworfen und landete auf dem Rücken. (4:8)

Sebastian Wendel (98 kg/f) traf auf den unwesentlich schwereren Erkan Celik, der ursprünglich vom zweiten Nürnberger Verein SC 04 stammt. Der Nürnberger, der nicht so bekannt ist und den griechisch-römischen Stil bevorzugt, war immerhin deutscher Meister bei der C- und A-Jugend sowie bei den Junioren. 2016 wurde er bei den Männern Vizemeister in dieser Gewichtsklasse, da verwunderte seine 2:0 Halbzeitführung nicht. Doch der Greizer drehte in der zweiten Hälfte auf, egalisierte den Rückstand seinerseits mit zwei Einserwertungen und brachte sich mit dem Abpfiff 4:2 in Front. (5:8)

Vladimir Gotisan (66 kg/f) (9:8) hat nichts von seiner Klasse eingebüßt. Der ehemalige bulgarische Auswahlringer Stoyan Iliev war völlig chancenlos. Anfangs tasten sich die Gegner nur ab, doch dann kam der Greizer immer besser in Fahrt und führte zu Halbzeit bereits 5:0. Zwei weitere Zweierwertungen und eine 30 Sekunden-Strafe brachten nach gut vier Minuten die 10:0 Führung. Dann ging alles sehr schnell. Ein Wurf wie aus dem Lehrbuch, die der saarländische Kampfrichter Heiko Schiffke mit einer „5“ bewertete, brachte den vorzeitigen Abbruch. Die Greizer gingen unter dem Beifall ihrer Anhänger zur Pause erstmals in Führung. (9:8)

Für Thomas Leffler kämpfte diesmal Dawid Wolny (86 kg/g). Er traf auf den Schweden Emil Sundahl. Beide Sportler schenkten sich nichts, kamen aber nicht zu Punktgewinnen. Der Greizer musste in jeder Halbzeit einmal zu Boden, gab dort aber keinen Punkt ab. Eine Verwarnung eine Minute vor Schluss besiegelte seine 0:4 Niederlage. Die Gastgeber führten wieder. (9:10)

Dawid Karecinski (72 kg/g) traf nach dem aktuellen Burghausener Witalis Lazovski nun auf einen ehemaligen Auswahlringer. Deniz Menekse, ein weiterer 04-er, war zweimal Vizemeister und kämpfte bis 2016 bei internationalen Meisterschaften. Zwei Bronzemedaillen bei Junioren-Europameisterschaften waren seine größten Erfolge. Der Greizer führte nach einem Bodenkampf zur Pause mit 5:0, konnte dann aber zweimal die Chance am Boden zu punkten nicht nutzen. Im Bestreben bei 7:0 Führung Sekunden vor Schluss den dritten Mannschaftspunkt zu holen, gab er eine Zwei ab. (11:10)

Die Greizer Anhänger stellten sich eine Frage: Wie würde Martin Obst (80 kg/f) auf seine Niederlage reagieren? Doch alle Bedenken waren unnütz. Sein Gegner war der von Traunstein nach Nürnberg gewechselte Eduard Tatarinov, der bei der U23-EM den fünften Platz belegt hatte. Der Greizer rang konzentriert, lag ständig im Angriff und sammelte Punkt für Punkt. Der völlig ausgepowerte Widersacher musste sich acht Sekunden vor Schluss mit 0:16 geschlagen geben. (15:10)

Die Nürnberger gaben sich noch nicht geschlagen, hofften auf ihr Eigengewächs, den deutschen Meister Tim Stadelmann, und dann auf den Ungarn Zoltan Levai. Doch diese Rechnung hatten sie ohne Daniel Sartakov (75 kg/f) gemacht. Er war nach der Niederlage gegen den türkischen Ausnahmekönner Söner Demirtas wieder der Alte. Beide begannen sehr vorsichtig, der Greizer führte nach einer 30 Sekunden-Strafe gegen Stadelmann zur Pause 1:0. In der vierten Minute sprach der Kampfrichter die gleiche Strafe für den Greizer aus. Sie führte zum Ausgleich. Die dritte Strafe dieser Art ging wieder an den Nürnberger, der wieder mit einem Punkt hinten lag. Mit zwei blitzschnellen Aktionen in den letzten zehn Sekunden sicherte sich der Greizer den 6:1 Sieg. Der Greizer Mannschaftssieg stand fest. (17:10)

Im letzten Kampf konnte Igor Besleaga (75 kg/g) gegen Zoltan Levai nun beruhigt aufringen. Der amtierende ungarische U23-Europameister hatte bei den Weltmeisterschaften im September den neunten Platz belegt. In einem Superkampf ging er mit 1:0 in Führung. Der Greizer konterte mit einer „Zwei“. In der zweiten Hälfte kam der Ungar zum Ausgleich und konnte mit einer umstrittenen Wertung auf 4:2 davonziehen.

Die Rückrunde beginnt bereits am Freitag, den 15.November, mit einem Auswärtskampf in Aue. Kampfbeginn ist 20 :30 Uhr.

Erhard Schmelzer

Ergebnisse:
Kampfrichter: Heiko Schiffke

57kg Freistil: Goga Dzigua N (5) ,SV Johannis Nürnberg gegen Sven Cammin (2), SV Johannis Nürnberg 4:0/TÜ/16:0/05:57
61kg Greco: Jacopo Sandron EU (5) ,SV Johannis Nürnberg gegen Rasul Galamatov JN4 (-2), SV Johannis Nürnberg 4:0/SS/9:0/03:56
66kg Freistil: Stoyan Iliev N6 (1) ,SV Johannis Nürnberg gegen Vladimir Gotisan EU (5), SV Johannis Nürnberg 0:4/TÜ/0:15/04:45
71kg Greco: Deniz Menekse (2) ,SV Johannis Nürnberg gegen Dawid Karecinski EU (5), SV Johannis Nürnberg 0:2/PS/2:7/06:00
75Akg Freistil: Tim Stadelmann (-2) ,SV Johannis Nürnberg gegen Daniel Sartakov (1), SV Johannis Nürnberg 0:2/PS/1:6/06:00
75Bkg Greco: Zoltan Levai EU (7) ,SV Johannis Nürnberg gegen Igor Besleaga EU (5), SV Johannis Nürnberg 1:0/PS/4:2/06:00
80kg Freistil: Eduard Tatarinov (2) ,SV Johannis Nürnberg gegen Martin Obst (3), SV Johannis Nürnberg 0:4/TÜ/0:16/05:52
86kg Greco: Emil Sandahl EU (5) ,SV Johannis Nürnberg gegen Mateusz Wolny (2), SV Johannis Nürnberg 2:0/PS/4:0/06:00
98kg Freistil: Erkan Celik (-2) ,SV Johannis Nürnberg gegen Sebastian Wendel (-2), SV Johannis Nürnberg 0:1/PS/2:4/06:00
130kg Greco: Tobias Nendel (1) ,SV Johannis Nürnberg gegen Alin Alexuc-Ciurariu EU (5), SV Johannis Nürnberg 0:4/TÜ/1:16/04:09