DRB BIRTAT 1. Bundesliga Ost: RSV Rotation Greiz gegen SV Johannis NürnbergBekommt es der Greizer Moritz Langer - hier im roten Trikot gegen den Nürnberger Enes Akbulut - In kleinostheim mit den amtierenden Weltmeister zu tun?

Greiz. Zum Abschluss der Vorrunde reist die Greizer Ringermannschaft am Sonntag zum Bundesligaduell nach Kleinostheim. Beim siebenten Kampftag der Saison finden zwei Vergleiche am Samstag und zwei am Sonntag statt. Der Kampf des Greizer Teams und das ebenfalls für den Abstiegskampf interessante Treffen zwischen Lichtenfels und Hösbach werden am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen.
Am Samstag dürften die Spitzenteams Wacker Burghausen – zu Hause gegen Markneukirchen – und Schorndorf – auswärts in Nürnberg – kaum Schwierigkeiten haben zu weiteren Pluspunkten zu gelangen.
Kleinostheim, am Stadtrand von Aschaffenburg gelegen, gehört zu den bekanntesten Orten in der deutschen Ringerszene. Seit Jahren finden dort eines der größten deutschen Nachwuchsturniere statt, bei dem auch die Greizer Jugend regelmäßig teilnimmt. Seit 2018 kämpft der SC Siegfried Kleinostheim wieder in der Bundesliga, seit dem Vorjahr – als der Staffelsieg errungen wurde – in einer Staffel mit Greiz. Vor einem Jahr unterlagen die Greizer auswärts mit 13:14. Seitdem hat sich das Team aus Unterfranken spektakulär verstärkt. So wäre es keine Überraschung wenn wie in der letzten Woche ein Greizer Ringer auf einen amtierenden Weltmeister treffen würde. Stammringer bei den Gastgebern ist in der 66 kg-Klasse Zelimkhan Abakarov. Der Tschetschene aus Dagestan ist seit diesem Jahr für Albanien startberechtigt und konnte für seine Heimat den ersten Weltmeistertitel überhaupt erkämpfen. Aber nicht nur der Weltmeister im 25-köpfigen Kader der Kleinostheimer ist zu beachten. „Unser Gegner hat sich in dieser Saison enorm verstärkt, wie die sieben Neuzugänge beweisen“, wie der Greizer Trainer Tino Hempel weiß. „Wir fahren als Außenseiter nach Unterfranken, aber nicht ohne Chancen. Unsere Mannschaft wird alles tun um den dritten Erfolg in Folge zu erreichen.“ Zu den stärksten Kämpfern der Gastgeber mit deutschem Pass gehören Niklas Stechele (57 kg/f/deutscher Meister 2019), Artur Tatarinov (71 kg/g), U23-Auswahlringer Tino Rettinger (75 kg/f), der vom Nachbarverein Hösbach stammende Christoph Henn (80 kg/f) und vor allem Ex-Europameister Pascal Eisele (86 kg/g). Bei den 13 ausländischen unter Vertrag stehenden Sportlern haben die Kleinostheimer Trainer die Qual der Wahl. Neben Abakarov standen in den letzten Wochen der ungarische WM-Fünfte Krisztian Kecskemeti (61 kg/g), der Finne Matias Lipasti (75 kg/g), der Rumäne Zurab Kapraev (75 kg/f), der moldawische Publikumsliebling Alexandrin Gutu (75 oder 86 kg/g) oder der in beiden Stilarten einsetzbare Türke Burak Sahin (98 kg) und im schwersten Limit sogar der Ex-Greizer Freistilringer DanielLigeti im Team. Das Wiegen am Sonntag um 14:15 Uhr wird von den Greizern mit Spannung erwartet.

Bereits am Samstag tritt die zweite Greizer Vertretung bei der zweiten Mannschaft des FC Erzgebirge Aue an. Hier erfolgt der Anpfiff bereits um 17:30 Uhr. Die Auer, die sie leichteste Gewichtsklasse nicht besetzen konnten, sorgten mit ihrer Niederlage in der Vorwoche in Werdau für die größte Überraschung der bisherigen Saison in der Landesliga Sachsen. Grundlage des Werdauer Sieges waren der Gewinn von 15 der 16 möglichen Punkten in den vier leichtesten Gewichtsklassen. Trotz dieser Niederlage sind die Erzgebirger gegen Greiz favorisiert.

Sechs Greizer Nachwuchsringer nehmen am Sonntag am internationalen Freistilturnier des KSV Aalen in Württemberg teil. In den Altersklassen der Jugend A, B und C werden rund 300 Ringer aus dem In – und Ausland am Start sein.

Erhard Schmelzer