2.Bundesliga Nord: RSV Rotation Greiz gegen WKG Pausa/Plauen endet 24:4Der mitteldeutsche Meister Thomas Leffler (rotes Trikot) gehörte auch in weißwasser zu den Aktivposten im Greizer Team.

Mit dem neuen Schuljahresbeginn starten traditionell auch die Mannschaftskämpfe der Ringer in den einzelnen Ligen.

GREIZ. Das ist auch grundsätzlich in diesem Jahr nicht anders. Während aber die zweithöchste deutsche Liga – im ostdeutschen Gebiet ist das die Regionalliga Mitteldeutschland – am 31.August ihre ersten Kämpfe austrägt – und die Sachsen- sowie die Jugendligaliga bereits am 24.August aktiv sind, startet die Bundesliga in diesem Jahr etwas später. Grund dafür sind die im September in Kasachstan stattfindenden Weltmeisterschaften, die als Olympiaqualifikation besondere Bedeutung genießen. Bundesligaauftakt für den nach dem Rückzug der WKG Pausa/Plauen einzigen Vertreters aus der Region, den RSV Rotation Greiz, in der höchsten deutschen Leistungsklasse ist deshalb erst am 28.September.
Die WKG Pausa/Plauen hat nach zwei Wettkampfjahren die höchste deutsche Ringerliga verlassen um in der Regionalliga mit jungen Sportlern einen Neubeginn zu wagen. Auch das Trainerteam bei den Pausaern, gebildet aus den langjährigen Aktiven Werner Schellenberg und Anatolij Judin, ist neu. Erwartungsgemäß haben mehrere Leistungsträger den Verein verlassen. Zu den Zugängen bei Pausa gehören mit Maximilian Kahnt und Martin Hopf Ringer, die in Greiz das Ringen erlernt haben, bzw. im Thüringer Vogtland schon aktiv waren.
Der traditionsreiche Greizer Ringerverein, dessen Mannschaft wieder von Tino Hempel betreut wird, kämpft das zweite Jahr in Folge in der höchsten deutschen Leistungsklasse. Im Vorjahr konnteder Aufsteiger einen hervorragenden vierten Platz in der Staffel Südost erringen und die Zuschauer kamen wie zu den besten Zeiten in Strömen. Nur bei den Finalkämpfen, die Greiz knapp verpasste, wurden in Deutschland mehr Zuschauer gezählt. Auch der spätere deutsche Mannschaftsmister SV Wacker Burghausen kam aus der Staffel Südost. Und diese Staffel wird in diesem Jahr noch leistungsstärker werden, denn der Deutsche Ringer-Bund hat neben dem deutschen Vizemeister RedDevils Heilbronn mit dem ASV Schorndorf und dem AC Lichtenfels zwei potente Aufsteiger in diese Vorrundengruppe eingeordnet. Wie im Vorjahr vervollständigen die bayerischen Spitzenteams aus Hallbergmoos und Nürnberg neben dem FC Erzgebirge Aue die Staffel.

Vier hochkarätige Neuzugänge im Greizer Team


Die Greizer haben auf diese Herausforderung reagiert, haben es geschafft ihre Mannschaft zusammen zu halten und sie sogar noch verstärken können. So stehen sowohl alle im Vorjahr aufgebotenen Sportler weiter zur Verfügung und außerdem können sich die Greizer Zuschauer auf vier Neuzugänge freuen. Am bekanntesten dürfte den Fans der Berliner Sven Cammin sein, der 2017 maßgeblichen Anteil am Greizer Erfolg in der zweiten Liga hatte. Nach einem Jahr in Luckenwalde ist er nun nach Greiz zurückgekehrt. Er soll die im Vorjahr in den leichtesten Gewichtsklassen aufgetretenen Lücken schließen. Die anderen drei Neuzugänge kommen aus dem Ausland und haben noch nicht in unserer Region gerungen. Igor Besleaga (75 kg/griechisch-römisch) wird die von Vladimir Codreanu und Vladimir Gotisan gebildete moldawische Fraktion verstärken. Er bringt Erstligaerfahrung mit und wurde mit dem KSV Ispringen 2016 deutscher Vizemeister. Bei den European Games im Juni in Minsk wurde er Fünfter. Auch der Georgier Zurab Matcharashvili kann auf Bundesligaerfahrung verweisen. Er kommt vom RC Düren-Merken aus der Staffel Nordwest und brachte das Kunststück fertig mit 12 Siegen von 14 Kämpfen punktbester Ringer der Staffel zu werden. Seine beiden Niederlagen resultierten aus Vergleichen mit dem bei einem saarländischen Verein nur sporadisch eingesetzten aserbaidschanischen Weltmeister Azizli.
Der mehrmalige georgische Meister aus der Region um die Schwarz-Meer-Stadt Batumi wird in den Gewichtsklassen 57 und 61 kg im griechisch-römischen Stil kämpfen. Auch der dritte ausländische Neuzugang bevorzugt diese Stilart. Der 24-jährige Ungar Zsolt Török kämpft im Vorjahr in der höchsten bayerischen Liga und blieb dort ohne Niederlage. Sein Meisterstück machte er aber im Vorjahr bei den U23-Weltmeisterschaften als er in der 97 kg-Klasse den zweiten Platz belegte. „Mit unseren kampfstarken Neuzugängen im Verein mit jungen Talenten, die bei Bedarf noch zum Kader stoßen können, haben wir mehr Variationsmöglichkeiten als im Vorjahr und können nicht mehr so leicht ausgerechnet werden,“ wirft der Greizer RSV-Präsident Thomas Fähndrich einen optimistischen Blick voraus. „Außerdem können wir diesmal auch den im Vorjahr wegen einer Verletzung ausgefallenen erfahrenen polnischen Ringer Mateusz Wolny einsetzen. Das ist aber auch nötig. Alle Gegner haben sich meist mit internationalen Spitzenkönnern verstärkt.“
Die Saison beginnt für die erste Greizer Mannschaft am 28.September zu Hause gleich mit einem Kracher. Der alte Rivale aus Aue reist bereits zum Auftakt zum Ostderby an. Die zweite Greizer Vertretung, bei der auch Sportler aus dem Bundesligakader zum Einsatz kommen, hat zu diesem Zeitpunkt bereits vier Auswärtskämpfe bestritten. So konnte gewährleistet werden, dass bei sechs den sieben Heimkämpfen der Bundesliga ein Vorkampf der „Zweiten“ stattfindet.
Ein Vogtlandderby gibt es in diesem Jahr nur bei den zweiten Mannschaften. Wenn allerdings der ASV Schorndorf anreist werden mit dem Pausaer Auswahlringer Maximilian Schwabe und Zalik Sultanov zwei ehemalige Sportler des vogtländischen Konkurrenten, die nach Württemberg gewechselt sind, auf die Greizer Matte treten.

Ansetzungen des RSV Rotation Greiz in der DRB-Bundesliga 2019:

Vorrunde:
Sonnabend, 28.September 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – FC Erzgebirge Aue
Donnerstag, 03.Oktober 15:00 Uhr Red Devils Heilbronn – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 05.Oktober 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – AC Lichtenfels
Sonnabend, 12.Oktober 19:30 Uhr SV Siegfried Hallbergmoos – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 19.Oktober 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – ASV Schorndorf
Sonnabend, 09.November 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – SV Wacker Burghausen
Sonntag, 10.November 15:00 Uhr SV Johannis Nürnberg – RSV Rotation Greiz

Rückrunde:
Freitag, 15.November 20:30 Uhr FC Erzgebirge Aue – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 23.November 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – Red Devils Heilbronn
Sonntag, 30.November 15:00 Uhr AC Lichtenfels – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 07.Dezember 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – SV Siegfried Hallbergmoos
Sonntag, 08.Dezember 15:00 Uhr ASV Schorndorf – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 14.Dezember 19:30 Uhr SV Wacker Burghausen – RSV Rotation Greiz
Sonnabend, 21.Dezember 19:30 Uhr RSV Rotation Greiz – SV Johannis Nürnberg

Erhard Schmelzer