Die Ringer des RSV Rotation Greiz haben am vergangenen Sonnabend auch ihren zweiten Auswärtskampf in Folge gegen den RV „Glück Auf“ Schneeberg klar mit 26:9 gewonnen.
Vor nur ca. 80 Zuschauern, darunter sicherlich 50% aus Greiz, kam kaum richtige Stimmung auf, und wenn,dann sorgten die Greizer Fans dafür.
Die Greizer Mannschaft wurde gegenüber dem Kampf in Leipzig umgestellt. Für Tino Hempel bekam Benjamin Giegling eine weitere Einsatzchance. Petr Klikos rückte in die Gewichtsklasse 66 kg auf, ein gelungener Schachzug.
Vor allem die Ringer des RSV waren es die für gute Ringkampfkost sorgten. Dem RV merkte man an, dass sie die Abgänge ihrer beiden Tschechen nicht verkraften können. Im Gegensatz zum normalen Ablauf wurde die Gewichtsklasse 74 kg/Klassisch vor gezogen. Sören Hoemcke machte mit dem Schneeberger Nils Härtwig nicht viel Federlesen. Für seinen drei Runden Überlegenheitssieg (6:0/7:0/7:0) benötigt er insgesamt nur 2:28 min.
(Mannschaftsstand: 0:4)
Christian Maier (55 kg/Freistil) kam wieder einmal nicht zum schwitzen, er konnte eine ruhige Kugel schieben, denn Schneeberg konnte keinen Gegner stellen. Man merkte ihm den Unmut darüber an, denn die lange Anreise hatte sich nicht für ihn gelohnt, er konnte sein Talent zum wiederholten male nicht unter Beweis stellen. (0:8)
Benjamin Giegling (120 kg/Klassisch) bekam eine weitere Einsatzchance, die er leider nicht nutzen konnte. Die erste Runde verlor er gegen Frank Witscher unglücklich durch einen Runterreißer mit 0:1. In der zweiten Runde wurde eine Rolle des Greizers gekontert und er fand sich auf Schulter wieder. Eine durch aus vermeid bare Schulterniederlage. (4:8)
Die Gewichtsklasse 60 kg/Klassisch besetzte Greiz nicht und der Schneeberger Sören Mehlhorn hatte Übergewicht, so dass dieser Kampf mit 0:0 in die Mannschaftswertung ging. (4:8)
Gewohnt sicher und überzeugend war der Auftritt von Matthias Jentsch (96 kg/Freistil). Sein Gegner Steven Schmidt hatte nicht den Hauch einer Chance. Matthias gewann alle drei Runden (4:0/7:0/5:1), wobei vom Kampfrichter in der zweiten Runde ein Schultersieg des Greizers nicht entsprechend gewertet wurde.
Einen Galaauftritt bekamen die Greizer Fans von Konstantin Sommer (66 kg/Freistil) geboten. Er ließ den Schneeberger Oleg Rudi nicht zur Entfaltung kommen und siegte mit Technischer Überlegenheit (7:0/7:1/7:0). Konstantin konnte zum wiederholten male sein gewachsenes Leistungsvermögen nachweisen. Er wurde für diese Leistung von den Greizer Fans entsprechend gefeiert. Es kam ein Hauch von Stimmung auf.
(4:15)
In der Gewichtsklasse 84 kg/Klassisch vergab Stefan Lippke einen Sieg gegen André Singer leichtfertig. Er konnte an seine in der letzten Woche gezeigte Leistung nur in der ersten Runde anknüpfen, die er überzeugend mit 10:3 gewann. Umso unverständlicher, dass er dann nur noch reagierte statt zu agieren und folgerichtig fand sich der Greizer in der vierten Runde nach einem Kopfhüftschwung auf Schulter wieder. Etwas mehr Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. (8:15)
Frank Fiedler überragte Petr Klikos, rückte in die Gewichtsklasse 66 kg/Klassich auf, um Haupteslänge. Dies beeindruckte den Tschechen in Greizer Diensten in keiner Weise. Er gewann die ersten beiden Runden (2:0/1:0) und besiegte seinen Gegner in der dritten Runde auf Schulter. Eine starke Leistung. Der Beifall der Fans war ihm gewiss. (8:19)
Man merkte Philipp Grundmann (84 kg/Freistil) an, dass er seine Schulterniederlage aus der Vorwoche vergessen machen wollte. Mit einer herrlichen Schleuder legte er den erstaunten Peter Ehnold schon nach wenigen Sekunden auf Schulter. Rehabilitation zu 100% gelungen. Er wurde entsprechend gefeiert. (8:23)
Steffen Dittrich merkte man an, dass er die Niederlage gegen Matthias Lachmann (74 kg/Freistil) aus der Vorsaison unbedingt vergessen machen wollte. Der Schneeberger gewann die erste Runde (2:2). Er hatte aber nicht mit dem unbedingten Siegeswillen von Matthias gerechnet. Dieser gewann die nächsten drei Runden (0:1/2:6/3:3), sehr zum Unmut des Schneeberger Trainers, vor allem durch seinen unbändigen Kampfgeist. Der Greizer zeigte zu welcher Leistung fähig ist, wenn die Einstellung stimmt.
Es kam etwas Hektik auf, aber auch Greizer Jahnturnhallen Stimmung.
(Endstand Mannschaftskampf: 9:26)
Eine rundum geschlossene Mannschaftsleistung. Es darf aber keine Selbstzufriedenheit aufkommen, denn die eigentliche Saison hat für den RSV noch nicht begonnen, nur gegen die Bundesligareserve der WKG Auerbach/Chemnitz wurden die Greizer ernsthaft gefordert.
Trainerstimmen
Jochen Mehlhorn (RV „Glück Auf“ Schneeberg): Greiz hat, auch in dieser Höhe, verdient gewonnen. Wir haben vier verletzte Leistungsträger die wir nicht ersetzen können.
Ingo Diener (RSV Rotation Greiz): Wie schon in den letzten Kämpfen ist die kämpferische Leistung aller hervorzuheben. Es wird um jede Wertung gekämpft. An noch vorhandenen Defiziten werden wir im Training intensiv arbeiten. Der Ausfall von Tino Hempel wurde von der gesamten Mannschaft kompensiert. Unverständlich die Regeländerung durch den DRB in der laufenden Saison, vor allen die Art und Weise wie diese mitgeteilt wurde.
Dietmar Wolf @11.09.2005