Immer zur Osterzeit findet in Thalheim das größte Ringerturnier in Ostdeutschland statt.
THALHEIM. Eingeladen wurden die Altersklassen der Jugend C, D und E sowie in einer der Hochburgen des Mädchenringens in Deutschland die weibliche Jugend sowie die weiblichen Schüler.
322 Nachwuchsringer aus 38 Vereinen reisten ins Erzgebirge. Die jungen Sportler kamen in diesem Jahr aus fast allen namhaften Vereinen zwischen Hof im Süden und Warnemünde im Norden. Wie schon zur Tradition geworden, ließen sich auch zahlreiche leistungsstarke Vereine aus Tschechien und der Slowakei die Reise nach Thalheim nicht nehmen.
Beim RSV Rotation Greiz hatte man geplant, mit einer kampfstarken, schlagkräftigen und nicht gerade kleinen Delegation nach Thalheim zu fahren. Leider gingen diese Vorstellungen nicht auf. Zahlreiche Eltern nutzten die Osterferien in Thüringen für einen Kurzurlaub mit der Familie. So reisten nur vier Aktive ins Erzgebirge. Wie die sich aber schlugen, war nicht nur aller Ehren wert, sondern sorgte auch für Aufsehen. Von 17 Kämpfen wurde nur ein einziger verloren.
Für Lucas Hanke (C-Jugend/29 kg) sind vordere Platzierungen in Ostdeutschland nichts Ungewöhnliches. Dies demonstrierte er mit einem ungefährdeten Sieg in Thalheim. Daniel Petruschenko aus Chemnitz und der Gelenauer Johnny Uhlig wurden auf die Schultern gelegt. Der Tauchaer Jonas Nientit, der ihm vor zwei Jahren noch eine Niederlage im Finale der mitteldeutschen Meisterschaften beibringen konnte, wurde 14:4 bezwungen. Das Finale gegen den Küstenringer von der Ostsee Florian Wiesemann war bereits nach dem ersten Angriff zu Gunsten des Greizers entschieden. Am stärksten besetzt war bei der C-Jugend die Gewichtsklasse 34 kg. 19 Sportler kämpften um die Medaillen. Bei der Siegerehrung stand dann Rasul Galamatov mit sechs klaren Siegen auf dem obersten Treppchen. Dreimal siegte er vorzeitig mit 15:0 Punkten. Sowohl Maximilian Thoms (Küstenringer) als auch Brandon Drechsel (Thalheim) und im Finale William Franz (Pausa) fanden kein Mittel gegen den Greizer. Die gewiss nicht schlechten Raffael Kaufmann (Werdau) und Paul Tschersich (Plauen) wurden beim Stand von 10:2 bzw. 10:6 sogar geschultert. Nur der Tscheche Jan Oliva (Kladno) kam beim 14:2 einigermaßen glimpflich davon. Rasul Galamatov wurde außerdem mit einem Pokal als „Bester Ringer der C-Jugend“ geehrt. Bei der D-Jugend hatte es Ibrahim Galamatov (27 kg) schwerer zum Sieg zu kommen. Zwar konnte er zum Auftakt die Lugauer Niklas Tasche und Erik Negwer schultern, die Tschechen, die die Plätze zwei und drei belegten, waren aber ebenbürtig. Hier rächte sich die oftmalige Unaufmerksamkeit beim Training, auch wenn die überragende Physis am Ende für Siege sorgte. 13:12 lautete die Bilanz gegen Abdurahman Baishanov (SK Nur), beim 16:16 im Finale gegen Tomas Michalec (Lok Krinov) war sogar die letzte Wertung für die Goldmedaille ausschlaggebend. Einzige Greizer Starterin bei den Mädchen war Jenny Hirsch (49 kg). Sie schulterte Jenny Blachut (Lugau) und Anna-Sophia Clausnitzer (Zöblitz), musste aber gegen die Tschechin Marketa Balikova (Kladno) eine im Grunde vermeidbare Niederlage hinnehmen und belegte Platz 2.
Die Mannschaftswertung gewann Werdau (17 Starter) auf Grund der Ergebnisse bei den weiblichen Schülern punktgleich vor Gastgeber Thalheim (28 Starter) mit jeweils 79 Punkten. Dritter wurde TJ Sokol Kladno (16 Starter/66 Punkte). Greiz wurde mit 26 Punkten Zwölfter. In der in Sachsen üblichen Punktwertung pro Teilnehmer war Greiz allerdings nicht zu schlagen. Ziel des Greizer Ringervereins bleibt es trotzdem, im nächsten Jahr mit einer zahlenmäßig größeren Mannschaft nach Thalheim zu reisen.
Erhard Schmelzer @01.05.2014