Geschichte in Bildern des RSV Rotation GreizWeltmeister Uwe Neupert

RSV als Thüringer Leistungsstützpunkt

Nachwuchsarbeit steht immer an vorderster Stelle, hat sich über all die Jahrzehnte als wesentliche Grundlage für den Verein bewiesen. Nachdem in den sechziger und siebziger Jahren der RSV vor allem als Talentezulieferer für die Sportclubs fungierte, ist er seit 1991 als Landes-Leistungsstützpunkt Thüringens anerkannt. Sowohl der griechisch-römische als auch der freie Stil werden ausgebildet. Für die Betreuung und Förderung der Nachwuchsringer stehen zahlreiche ehrenamtliche Trainer, Übungsleiter und Helfer auf der Matte. Zu ihnen gehört neben Andreas Mattern, Erhard Schmelzer, Frank Oldag oder Tino Hempel auch Viktor Peikow. Die Jahnturnhalle über Jahrzehnte hinweg Heimstatt des RSV ist nach wie vor festes Trainingsdomizil für den Nachwuchs, doch gibt es mittlerweile auch Stützpunkte in der Lessing- und Zaschbergschule in Greiz sowie in Mohlsdorf. Traditionell ist inzwischen auch die Talentsuche an Greizer Schulen. So manch vielversprechender Ringer kam auf diese Art und Weise zum Ringkampfsport. Mit der Betreuung der leistungsstärksten Talente in gesonderten Fördergruppen wird ein weiterer Grundstein für kommende Erfolge gelegt und so kommt es, dass Jahr für Jahr 10-20 Sportler in Landeskaderkreis (D-Kader) berufen werden.
Zahlreiche Erfolge von 1990 bis 2000 sprechen eine deutliche Sprache für die Nachwuchsarbeit des RSV Rotation Greiz/Mohlsdorf. So konnten bei den Jugend-EM und WM 1991 durch Andre Troche, Ronny Rüger und Falk Diener gute Platzierungen erreicht werden. Es gab 10 Deutsche-Meister-Titel, dazu 8 Silber- und 10 Bronzemedaillen für Greizer Sportler. Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften, die 1995 erstmals ausgetragen wurden errangen Sportler des RSV insgesamt 52 Medaillen. Seit 1990 wurden Nachwuchssportler des RSV 193mal Thüringer Landesmeister, insgesamt errangen sie bei Thüringer Landesmeisterschaften 439 Medaillen, davon allein 69 im Jahr 2000. Und 12 Ringer des RSV gehören im Jahr 2000 zum Landeskader Thüringens.
Und nicht nur die 1. Mannschaft kann auf große Erfolge verweisen. Nachdem diese in der 1. Bundesliga ringt, hat die 2. Mannschaft den Aufstieg in die Regionalliga geschafft. In ihr beweisen sich immer wieder die Jugendlichen aus den eigenen Nachwuchsreihen und schlagen sich wacker gegen renommierte Mannschaften.

Die Fans sind eine Macht

Weithin bekannt und ein ungemeiner Antrieb für die Ringer des RSV Rotation Greiz/Mohlsdorf sind die Fans desselben. Nicht selten hat die Euphorie der Zuschauer die Mannschaft zu wahren Höchstleistungen angespornt. Längst schon sind die Trommler nicht mehr wegzudenken, die immer wieder zu Sprechchören und -gesängen animieren und für eine unvergleichliche Stimmung bei den Heimkämpfen der Ringer sorgen. Doch auch auswärts sind sie immer dabei, um ihrer Mannschaft einen wichtigen und starken Rückhalt zu geben.
Nur Anhänger zu sein, war vielen mit der Zeit nicht mehr genug, sie wollten ihre Ringer aktiv unterstützen. So besteht seit dem 1. Oktober 1997 offiziell der Fanclub des RSV als eigene Abteilung des Vereins.
Ziel der Mitglieder ist es vor allem, die Mannschaft zu unterstützen, und den Kontakt zwischen der Mannschaft und den Fans herzustellen. Sie sind beim Auf- und Abbau der Matten bei den Heimkämpfen vor Ort und packen kräftig zu, um so weit wie möglich die Mannschaft und den Verein unterstützen.

Ehrgeizige Ziele für die Saison 2001/2002

Im August 2001 begann die neue Saison der 1. Bundesliga, die für die 1. Mannschaft von einem ehrgeizigen Ziel geprägt ist: die Teilnahme an den Endrundekämpfen um die Deutsche Meisterschaft. Hierfür muss mindestens der 4. Platz in der Staffel Süd errungen werden. Mit großem Kraft- und Energieaufwand wird dieses Ziel angepeilt und umgesetzt. So konnten die Zuschauer in der Kurt-Rödel-Sporthalle viele begeisternde Kämpfe sehen. Unvergessen dabei der furiose Sieg der Greizer Mannschaft über den Luckenwalder SC, der bei der Mannschaft und den Anhänger einen wahren Freudentaumel auslöste. Für diesen Sieg wurde die bestmögliche Mannschaftsaufstellung herangezogen, nur ist dies leider aus finanziellen Gründen nicht bei allen Kämpfen möglich. Eine Woche später wurde die Mannschaft des RSV schmerzlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, unterlagen sie doch unverdient hoch in Markneukirchen. In allen Kämpfen zeigen die Sportler ihr Leistungsvermögen und Kampfbereitschaft, verlieren das Ziel nicht aus den Augen. Und es rückt die Möglichkeit zur Teilnahme an der Endrunde immer näher, wird immer realistischer.
Wir wünschen dem RSV Rotation Greiz/Mohlsdorf und seinen Aktiven hierfür viel Erfolg.
Pia Büttner @2001

Literatur:
– 25 Jahre Ringkampf in der Jahnturnhalle Greiz : 1931 1956. Greiz, 1956. 16 S.
– Greizer Zeitung vom 13. April 1936
– Greizer Zeitung vom 9. Februar 1937
– Lexikon früher Kulturen : Bd. 2. Leipzig : Bibliograph. Institut, 1984
– Simbeck, G.: Der Greizer Arbeitersport in den Jahren 1926-1928. In: Heimatbote 6 (XXVIII. Jg.) 1982, S. 85-86
– Waldmann, Anita: Sport frei! bei schwerem Start. In: Heimatbote 8 (XXXII. Jg.) 1986, S. 147-148
– 70 Jahre RSV Rotation Greiz e.V. : 1931-2001 / Hrsg. RSV Rotation
– Programmhefte des RSV
Wir bedanken uns recht herzlich bei Pia Büttner für diesen interessanten Beitrag zur Geschichte des Ringersports in Greiz.