Internationales Traditionsturnier im Ringen in Dunajska StredaMaximilian Kahnt (rotes Trikot), RSV Rotation Greiz mit Schultersieg über Nash Pangris (Bagnolet Paris) Foto: RSV Rotation Greiz

Greizer Ringernachwuchs hielt mit europäischer Spitze mit

DUNAJSKA STREDA. Am 1. September 2012 beginnt für die Greizer Ringer die neue Mannschaftskampfsaison. Die erste und zweite Männermannschaft starten mit Auswärtskämpfen bei Johannis Nürnberg II (Aufsteiger zur 2. Bundesliga) bzw. KSC Apolda in die Saison. Die Jugendligamannschaft greift erst eine Woche später mit einem Heimkampf gegen Werdau in das Geschehen ein. Bei diesen Vergleichen werden traditionell neben dem freien Stil auch jeweils 50 Prozent der Kämpfe im griechisch-römischen Stil ausgetragen. Da der Greizer Nachwuchs vorwiegend den freien Stil bevorzugt, wurde am Ende der Saison wiedereinmal eine Einladung in die Slowakei genutzt um Erfahrungen im griechisch-römischen Stil zu sammeln. Der ZKS Gabcikovo, der aufstrebende Verein einer kleinen hauptsächlich von Ungarn bewohnten -Stadt an der Donau, trug sein internationales Traditionsturnier in der großen Sporthalle der Bezirksstadt Dunajska Streda aus. Das Turnier wurde nach der politischen Wende in Osteuropa de facto als gesamtungarische Meisterschaft gegründet. Eingeladen wurden Teams aus allen ehemaligen ungarisch besiedelten Gebieten, die im Friedensvertrag von Trianon 1920 Rumänien, Serbien, Kroatien, Slowenien, der Ukraine und der Slowakei eingegliedert wurden, sowie natürlich aus Ungarn selbst. In den letzten Jahren hat sich das Turnier weiter gemausert. Vereine, die in ihren Ländern eine Spitzenstellung einnehmen, wie Lewski Sofia, Steaua Bukarest oder Bagnolet Paris gehören zu den ständigen Startern. In diesem Jahr hatten sich die sechs Greizer Sportler mit 222 Sportlern aus 11 Ländern auseinander zu setzen.

Dreimal im Poolfinale unterlegen

Die Greizer schlugen sich achtbar gegen die Spezialisten. Sie gewannen 8 ihrer 17 Kämpfe und belegten unter 34 Mannschaften mit 11 Punkten Platz 17. Dabei hätte das Abschneiden noch besser sein können. Vier Greizer Sportler erreichten das Poolfinale, hätten bei einem weiteren Sieg also den zweiten Platz sicher gehabt. Hier mussten aber leider drei Niederlagen hingenommen werden. Nun mussten jeweils bis zu drei weitere Siege auf den Weg zu den Medaillenplätzen her, da der dritte Platz nur einmal vergeben wurde. Dies gelang leider nicht. Trotzdem kann sich die Greizer Bilanz mit einem zweiten, einem vierten und zwei fünften Plätzen sehen lassen.

Den Pokal für den zweiten Platz sicherte sich der zweimalige mitteldeutsche Meister Lucas Kahnt (38 kg) bei der C-Jugend durch Schultersiege über den Slowaken Marcel Kalman (Marcelova) und Adam Lendvai (Györ/Ungarn). Im Finale unterlag er dem Dritten der ungarischen Meisterschaften, Erik Hodi (Dorog) 0:1 und 2:8. Norman Heisig (42 kg), mitteldeutscher Meister im freien Stil, musste fünf Kämpfe absolvieren. Er schulterte Patrick Buzas (Erd/Ungarn) und bezwang den Tschechen Omar Rachmad (Brno) 2:0 und 5:1. Im Poolfinale musste er sich dem Rumänen Peter Pek (Satu Mare) 0:4 und 2:3 beugen. In der Hoffnungsrunde schulterte er den Slowaken Simon Arpas (Nitra), verpasste aber den Pokal für den dritten Platz mit einer 2:7 und 0:4 Niederlage gegen den Bulgaren Dinalas Petrouselev (Lewski Sofia). Einziger Starter bei der B-Jugend war Maximilian Kahnt. Die Gastgeber hatten hier von ihrem Recht Gebrauch gemacht, für einen ihrer Stärksten die Gewichtsklasse anders als gewöhnlich, nämlich mit 73 kg auszuschreiben. Im ersten Kampf bezwang Kahnt in einem sehr guten Kampf den Franzosen Nash Pangris (Bagnolet Paris) 4:0 und 5:0, wobei er mit dem Schlussgong noch zum Schultersieg kam. Bence Hegedüs vom Gastgeberverein Gabcikovo wog gut sieben Kilogramm mehr. Als es in der ersten Runde schon nach einem 0:0 aussah, strauchelte der Greizer und die Runde war verloren. In der zweiten Runde musste er alles auf eine Karte setzen, nach einer umstrittenen Aktion gaben die Kampfrichter aber 2:3 Punkte für den Slowaken. In der Hoffnungsrunde traf er auf den bulgarischen Vizemeister Kiril Milev, dem er in Utrecht einen großen Kampf geliefert hatte. Diesmal lief es aber nicht so gut. Bereits in der ersten Runde kam es zur Schulterniederlage, was in der Endabrechnung den fünften Platz bedeutete.

Von den A-Jugendlichen trafen in der Gewichtsklasse 58 kg leider Florian Sieg und der deutsche Jugend-Vizemeister Merlin Sewina bereits im ersten Kampf direkt aufeinander. Der Standkampf endete jeweils 0:0, im Boden setzte sich Sewina durch, der auch im zweiten Kampf gegen den Kroaten Daniel Fejstaner (Kaniza) Sieger blieb. Nach 1:0 im ersten Durchgang kam er in Runde zwei beim Stande von 4:1 zum Schultersieg. Im Poolfinale unterlag allerdings auch Sewina, der sich dem Ungarn Zoltan Levai (Dorog) mit 0:3 und 0:1 beugen musste. Dadurch konnte auch Sieg nicht mehr in die Kämpfe eingreifen. In der Hoffnungsrunde, wo Sewina mit Patrik Kozak auf einen weiteren Sportler aus Dorog traf, endete der Standkampf 0:0. Im Bodenkampf setzte sich aber der Ungar durch. Der Greizer wurde Fünfter. Der Verein aus Dorog gewann übrigens überlegen die Mannschaftswertung. Toni Krassow (69 kg) sah in der ersten Runde gegen den Kroaten Ovidik Lapuste bei 3:0 Führung wie der Sieger aus, ließ sich aber kurz vor Schluss noch überraschen, gab noch eine 3 und so die Runde ab. Im zweiten Abschnitt unterlag er auf Grund konditioneller Probleme 0:1. Er blieb wie Florian Sieg unplatziert. Hans-Peter Zipfel, beim RSV Rotation Greiz Chef der zweiten Mannschaft, der die finanziellen Mittel für die Wettkampfreise akquiriert hatte, zog folgendes Fazit: Insgesamt kann man mit dem Abschneiden zufrieden sein. Bei den Endkämpfen zeigten sich dann doch die erwarteten technischen Nachteile, die gegen die Greco-Spezialisten den letzten Ausschlag gaben.

Erhard Schmelzer @22.07.2012