Die Nachwuchsringer des RSV Rotation Greiz nutzten die offenen sächsischen Meisterschaften der Altersklasse U12, U10 und U 8 als Vorbereitung auf den Jahreshöhepunkt in diesen Altersklassen, die Mitteldeutschen Meisterschaften. Diese werden für die U12 und U10 im freien Stil am 14.Juni in Falkensee bei Berlin ausgetragen. Die Anreise zu den sächsischen Meisterschaften war bereits ähnlich langwierig, sie fanden nämlich beim am östlichsten gelegenen Ringerverein des Nachbarlandes statt, in Weißwasser. Die Greizer gingen mit vier Sportlern an den Start, die alle der U12 (C-Jugend) angehörten. Leider blieb ein seit einem Monat gebuchter und bezahlter Startplatz frei, da der sonntägliche Termin den Eltern nun doch missfiel.
Theoretisch sind im freien Stil auch alle Griffe des griechisch-römischen Stils anwendbar. Einige wären dabei allerdings von einem versierten Freistilringer sehr leicht konterbar. Andererseits führen Freistiltechniken gegen gegen die Vertreter der anderen Stilart oftmals sicher zum Erfolg. Unter diesen Prämissen verwundert es doch, dass bei diesem Freistil-Wettkampf sehr viele Techniken aus dem Repertoire der anderen Stilart erfolgreich Anwendung fanden. Die Ursache dafür könnte sein, dass sich sehr viekle sächsische Nachwuchsringer dem griechisch-römischen Stil widmen. Die dem freien Stil bevorzugenden Greizer konnten als einziger teilnehmender nicht sächsischer Verein daraus allerdings nur zum Teil Gewinn erzielen.
Noe Göpfert (53 kg) und Emmet Barth (56 kg) erkämpften die Silbermedaille. Noe musste dafür fünf Kämpfe bestreiten. Dabei gelangen ihm ein Schulter- und ein Überlegenheitssieg gegen Widersacher aus Gelenau bzw. vom ASV Plauen. Gegen dem mitteldeutschen Vizemeister im griechisch-römischen Stil, Aaron Fankhähnel aus Aue, siegte er deutlich 11:2. Vor fünf Wochen beim Thalheimer Turnier musste er sich gegen dem Leipziger Sportschüler Noel Bilich (Taucha) noch mit 5:11 geschlagen geben. Diesmal drehte er den Spieß um und gewann ungefährdet vorzeitig 14:1. Mit der Sachsenmeisterschaft wurde es trotzdem nichts, da er diesmal gegen Felix Streicher (KFC Leipzig) klar unterlag, den er in Unterföhring noch besiegt hatte. Die Greizer Trainer witzelten danach, dass ihr Schützling mit einem katastrophalen Kampfbeginn, nachdem er sich längere Zeit mit einer Brücke vor der drohenden Schulterniederlage retten musste, nur demonstrieren wollte, wie großartig er diesen Teilaspekt des Ringens beherrsche. Die zweite Silbermedaille ging an Emmett Barth, der erwartungsgemäß seinen Gegner aus Weißwasser schulterte und durchaus die Möglichkeit hatte den neuen Sachsenmeister vom KFC Leipzig zu bezwingen. Durch vermeidbare Fehler unterlag er 4:6. Den fünften Platz belegte Wilhelm Brand (30 kg). In der mit 12 Teilnehmern am stärksten besetzten 42 kg-Klasse kam Tyll Bley mit zwei Schultersiegen auf Rang 6.
Erhard Schmelzer