Ringer vom RSV-Rotation Greiz bei der Sommer-Universiade 2013 in KazanRinger vom RSV-Rotation Greiz bei der Sommer-Universiade 2013 in Kazan- hier die Matte in der Wettkampfhalle

Die Universiade, die Weltspiele der Studenten im russischen Kazan gehen am Mittwoch mit der Abschlussfeier im Stadion zu Ende.

KAZAN. Nach 302 von insgesamt 351 Entscheidungen führt die russische Mannschaft mit insgesamt 250 Medaillen (126x Gold, 67x Silber und 57x Bronze uneinholbar in der Medaillenwertung. Auf den Plätzen folgen die Studententeams aus China, Japan und Korea. Die deutsche Mannschaft belegt mit 4 Gold-, 6 Silber und 8 Bronzemedaillen mit gehörigem Abstand zur Spitze den 12.Platz. Auch die deutschen Ringer, die bereits kämpften, landeten im abgeschlagenen Feld. Die beste Platzierung gelang dem deutschen Meister von 2011 Saba Bolaghi (66 kg/Freistil) vom der RWG Mömbris/Königshofen mit Rang 9 unter 30 Sportlern.

Nachdem der nach zwei Jahren vom RSV Rotation Greiz wieder zum KSC Motor Jena gewechselte Michael Dengler (96 kg/Freistil) im ersten Kampf gegen den Weißrussen Yankauski ausschied, musste am Montag der RSV-Ringer Toni Stade in der Gewichtsklasse 66 kg des griechisch-römischen Stils auf die Matte. 25 Ringer waren am Sonntag über die Waage gegangen. Dem Greizer Vizemeister stand nicht gerade das Losglück zur Seite. Er traf im ersten Kampf auf den Aserbaidschaner Rasul Chunayev. Ringen ist der Nationalsport Nummer 1 von Aserbaidschan, sagte vor einigen Jahren der am Kaspischen Meer tätige Fußballtrainer Berti Vogts. Das Ringen wird dort von einheimischen Gas- und Ölfirmen großzügig unterstützt. Der Sport wird von einem eigenen Sportministerium gesteuert, dem ein ehemaliger Weltklasseringer vorsteht. Bei diesen Verhältnissen, von dem die deutschen Ringer nur träumen können, verwunderte es schon, dass von den Aserbaidschanern im freien Stil bei der Universiade noch keine Goldmedaille, sondern nur 1x Silber und 2x Bronze erkämpft werden konnte. Gegen den wie entfesselt auftretenden Chunayev war der Greizer ohne Chance und verlor mit technischer Unterlegenheit 0:7. Bei den neuen Regeln, wo Griffe höher bewertet werden, geht das schneller als früher. Der Aserbaidschaner bezwang auch seine beiden folgenden Gegner aus Polen und der Türkei mit technischer Überlegenheit, im Halbfinale einen Iran 7:1. Im Finale traf er auf den russischen Olympiasieger von 2008, Islam-Beka Albiev. Der Kampf war bereits nach 32 Sekunden mit dem Sieg des Aserbaidschaners beendet. Toni Stade durfte dadurch in der Gruppe der Hoffnungsrunde antreten, in der die von Chunaev bezwungenen Ringer eingeordnet wurden. Der Pole Grezegorz Wanke aus Raciborz wurde als bezwingbar eingeordnet. Doch Toni Stade schätzte selbst ein, zu Beginn des Kampfes einen Augenblick unaufmerksam gewesen zu sein. Der Pole kam zu einem Runterreißer und anschließend zu einer Rolle und führte so 4:0. In den restlichen 5 Minuten gelang dem Greizer gegen den sich geschickt verteidigenden Polen leider keine Resultatsverbesserung mehr. Er schied ohne Sieg aus dem Wettbewerb aus. ähnlich erging es in der Gewichtsklasse 84 kg dem für Pausa kämpfenden Bastian Kurz, der gegen den späteren Zweiten Maksim Manukyan aus Armenien 0:9 unterlag und in der Hoffnungsrunde vom Ungarn Laszlo Antunovics geschultert wurde.

Noch gibt es Chancen auf eine deutsche Ringkampfmedaille. Am letzten Kampftag treten der Bruder des Greizer Neuzugangs Lucas Bast, Christoph Bast (60 kg), der ehemalige Greizer Damian Hartmann (74 kg) und der Hesse Felix Radinger (96 kg) an.

Erhard Schmelzer @16.07.2013