Mitteldeutschen Meisterschaften der Junioren und der Jugend Altersklasse B in WerdauKampfrichter Stefan Hetzheim, Vizemeister Hamsat Juschaev , Trainer Konstantin Sommer , Vizemeister Dustin Nürnberger , Trainer Erhard Schmelzer - vorn: Meister Ibrahim Galamatov, Vizemeister Sheyh Juschaev, Betreuer Rasul Galamatov, Meister Abdul Galamatov - nicht im Bild :Finn Zipfel.

Die ersten Mitteldeutschen Meisterschaften im Ringen in der Saison 2018 wurden vom AC 1897 Werdau ausgetragen

WERDAU/GREIZ. Die ersten Mitteldeutschen Meisterschaften im Ringen in der Saison 2018 wurden vom AC 1897 Werdau ausgetragen. In der Gymnasiumssporthalle kämpften die Sportler der ostdeutschen Vereine bei den Junioren und der Jugend Altersklasse B um die Titel.
Der SV Roland Hamburg war als einziger nicht ostdeutscher Verein mit sieben Aktiven angereist.
Von den 200 gemeldeten Sportlern gingen nur 167 Aktive, die aus 46 Vereinen kamen, am Sonntagmorgen über die Waage.

Während bei den Junioren beide Stilarten mit fast gleich vielen Ringern besetzt waren, kämpften bei der B-Jugend deutlich mehr Freistiler.
Insgesamt kann aber die Größe der Teilnehmerfelder nicht zufriedenstellen. Bei den Freistilringern fiel zudem der große Anteil an erst kürzlich nach Deutschland zugezogenen Ringern auf, von denen allerdings auch ein großer Anteil – vor allem bei den B-Jugendlichen – mit dem Ringkampfsport erst in Deutschland begonnen hat.
Bei den Junioren betrug der Anteil dieser Sportler, die sechs der zehn Gewichtsklassen für sich entschieden, knapp 45 Prozent, bei der B-Jugend immerhin noch mehr als 35 Prozent. Bei den Griechisch-Römisch- Ringern betrug der Ausländeranteil hingegen nur rund 5 Prozent.
Sehr starke Leistungsunterschiede waren vor allem bei einigen Gewichtsklassen der B-Jugendlichen zu erkennen.

Die Vereinswertung ging mit 61 Punkten an den KSV Pausa, der allein mit sieben B-Jugendlichen im griechisch-römischen Stil startete und insgesamt 12 Ringer aufbot. Zweiter wurde der SV Luftfahrt Berlin (50 Punkte/9 Starter) vor Luckenwalde (38/7) und dem KV Mansfelder Land (38/9). Auch der KFC Leipzig (34/9) platzierte sich noch vor dem RSV Rotation Greiz, der den sechsten Rang belegte. Die Greizer, die nur im freien Stil antraten, erkämpften sich mit sechs Sportlern 29 Punkte, was auch dem ASV Plauen mit 10 und Gastgeber AC 1897 Werdau mit 7 Startern gelang.

Der RSV Rotation Greiz trat mit sechs Sportlern an. Lucas Kahnt fiel leider auf Grund einer Verletzung aus, so dass nur drei Junioren übrig blieben. Der erfolgreichste war Abdul Galamatov (65 kg), der nur zweieinhalb Minuten benötigte, um sich gegen den Apoldaer Ersan Hameli und dem Tauchaer Sportschüler Felix Mende mit Überlegenheitssiegen den Poolsieg zu sichern. Finalgegner Friedrich Schröder vom SV Luftfahrt Berlin war da ein anderer Gegner, hatte er doch im Nachwuchsbereich bei deutschen Meisterschaften schon fünf Medaillen erkämpft und im Vorjahr bei den Junioren den fünften Platz belegt.

Doch auch der Berliner war im Endeffekt chancenlos. Mit einem Beinangriff in Führung gegangen, bereitete der Greizer zielstrebig einen Kopf-Hüft-Schwung vor, der zum Schultersieg und zum mitteldeutschen Meistertitel führte. Auch Dustin Nürnberger (61 kg) hätte Gold gewinnen können, vergab aber gegen den Luckenwalder Michael Penkert nicht nur seine, durch einen Achselwurf erzielte Führung, sondern auch noch eine eigentlich sichere Oberlage und verlor unverständlicherweise am Ende noch deutlich. Mit einem 10:0 Sieg in nur einer Minute über Omar Karäm (Mansfelder Land) sicherte er sich die Silbermedaille.
Auch Hamsat Juschaev (79 kg) konnte seine 4:2 Führung im Finalkampf gegen den Mansfelder Khalil Osso nicht halten. Nach einem missglückten Beinangriff geriet er in eine Beinschraubenfassung und gab deshalb zu viele Punkte ab.

Acht Sportler kämpften in der 38 kg-Klasse der B-Jugend um die Plätze. Ibrahim Galamatov siegte unangefochten. Da der Hamburger Vertreter schnell ausschied, reichten ihm im Pool ein Überlegenheitssieg über den Berliner Lyons Aohdan und ein Schultersieg über Julian Klemens (HTB Halle) zum Finaleinzug. Dort bezwang er den Hallbergmooser Jan Madejczyk mit 15:5 und sicherte sich Gold.

Auch Sheyh Juschaev (48 kg) erreichte in der quantitativ am stärksten besetzten Gewichtsklasse das Finale. Ohne einen Punkt abzugeben schulterte er Julien Stein (Luckenwalde), Dragos Ivorricu (SV Halle) und seinen tschetschenischen Landsmann aus Dresden Askhab Aziev.
Der Lübtheener Felix Block wurde mit 16:0 besiegt. Der Finalkampf gegen den Siebenten der letztjährigen nationalen Meisterschaften Oleg Bartel (HTB Halle) endete allerdings mit einer Schulterniederlage.
Der ebenfalls in der 48 kg-Klasse angetretene Finn Zipfel erreichte die Endkämpfe nicht.

Mit zwei Gold- und drei Silbermedaillen konnte der Greizer Ringerverein nach der ersten mitteldeutschen Meisterschaft eine positive Bilanz ziehen.

Der Werdauer Ringerverein machte seine Sache als Veranstalter gut. Auch die aus ganz Ostdeutschland angereisten Kampfrichter standen außerhalb jeglicher Kritik. Es handelte sich allerdings auch um die besten ihrer Zunft.
Der junge Greizer Vertreter Stefan Hetzheim wurde für sein Agieren von seinen erfahrenen Kollegen gelobt.

Erhard Schmelzer @30.01.2018