Silas Warmuth (rotes Trikot) wird in Plauen Mitteldeutscher Meister im griechisch-römischen Ringen.Silas Warmuth (rotes Trikot) wird in Plauen Mitteldeutscher Meister im griechisch-römischen Ringen.

Ringer des RSV Rotation Greiz nahmen erfolgreich an den Mitteldeutschen Meisterschaften in Plauen teil

PLAUEN/GREIZ. Die kurzfristig von Pausa nach Plauen verlegten mitteldeutschen Meisterschaften der Jugend C und D im griechisch-römischen Stil des Ringens waren sehr gut organisiert.
Die Teilnehmerzahl hielt sich mit 136 Aktiven in überschaubaren Grenzen. Auch das Starterfeld des RSV Rotation Greiz hatte sich kurzfristig – hauptsächlich durch leichte Erkrankungen und Verletzungen – halbiert. Die drei, die dann aber über die Waage gingen, zeigten sich aber gut vorbereitet und konnten 10 ihrer 13 Kämpfe für sich entscheiden.
Im Vorjahr wurde Silas Warmuth in dieser Stilart im Kampf um Gold von John Barth aus Mühlberg bezwungen. Diesmal konnten beide eine Goldmedaille in Empfang nehmen. Der sehr schnelle Mühlberger in der 25 kg-Klasse, der Greizer im 27 kg-Limit. Silas Warmuth, der sich im freien Stil sicherer fühlt und dort im Vorjahr bereits eine mitteldeutsche Goldmedaille in Empfang nehmen durfte, musste fünf Kämpfe bestreiten. Vier davon entschied er schon in der ersten Halbzeit durch Schultersiege nach hoher Führung für sich.
Rick Scheffler aus Lugau, der Pausaer Leonard Wohlleben und die beiden Auer Erik Titze und Finn Boos waren dabei chancenlos.
Anders sah es gegen den Stralsunder Henning Lawrenz aus, der vom ehemaligen Greizer Bundesligaringer Tom Linke trainiert wird. Der eigentlich sicher 10:4 führende Greizer verpasste bei einem Angriff des Stralsunders den Konter und geriet mehr als eine Minute in eine gefährliche Brückenlage. Es spricht für seinen Kampfgeist, dass er diese Situation ohne Schulterniederlage überstand und sich nach seinem 10:8 Sieg als mitteldeutscher Meister feiern lassen konnte.
Arthur Reim (29 kg), der zweite Starter bei der D-Jugend, verpasste eine Medaille knapp. Im Pool unterlag er dem starken Lugauer Marik Schüßler mit 4:15, konnte aber den Berliner Finn Scholz (SV Siegfried Nordwest) nach ausgeglichenem Beginn schultern. Im Kampf um Bronze schlichen sich gegen den Lugauer Myles Krumbholz einige technisch-taktische Fehler ein, so dass es zu einer viel zu hohen 2:17 Niederlage kam.
Bei der C-Jugend musste Paul Müller als einziger Greizer Vertreter die RSV-Fahne hoch halten. Und das gelang ihm ausgezeichnet. In der 50 kg-Klasse musste er fünf Kämpfe bestreiten. Nach seinen Erfolgen bei den stark besetzten Turnieren in Stollberg und Sömmerda, die allerdings im freien Stil ausgetragen wurden, gehörte er zu den Favoriten. Mit deutlichen Siegen gegen den Luckenwalder Paul Wohlauf und Alex Pfestorf aus der ehemaligen Ringerhochburg Albrechts, die seit zwei Jahren wieder verstärkt in die Jugendarbeit investiert, startete er sehr erfolgreich ins nordische Turnier. Gegen den späteren Meister Miro Ahmed aus Luckenwalde lief es allerdings nicht nach Plan. Verunsichert durch einen 0:2 Rückstand durch zweimaliges Verlassen der Matte geriet er 0:4 in Rückstand. Nachdem mehrere Angriffsversuche scheiterten wollte er kurz vor Halbzeit alles auf eine Karte setzen, wurde aber gekontert und verlor auf Schultern.
Gegen den vom ehemaligen Greizer Bundesligaringer Brian Tewes trainierten Frankfurter Finn Weinhold geriet Paul Müller zwar kurz in Rückstand, konnte diesen aber bereits nach 36 Sekunden nach einem Kopf-Hüft-Schwung schultern. Gegen den Waltershausener Janne Ludwig sammelte er Punkt für Punkt und hatte nach drei Minuten mit 16:0 gewonnen. Da der Luckenwalder Amed alle Kämpfe gewann, blieb für den Greizer nur die Silbermedaille. Leistungsmäßig dürfte der Luckenwalder allerdings nicht so weit enteilt sein, wie es das Resultat vermuten lassen könnte. Einige technische Unsauberkeiten müssen aber vom Greizer noch abgestellt werden. Bereits am 15. Juni bei den Freistilmeisterschaften in Pößneck besteht die Chance zur Revanche.
In der Vereinswertung kam das kleine Greizer Team unter 30 Vereinen mit 15 Punkten auf Rang 11.
Der Abstand zum Sechsten, der SG Drei Gleichen Mühlberg, betrug zwar nur zwei Punkte, die fünf an der Spitze liegenden Mannschaften waren aber weit enteilt.
Sieger mit 44 Punkten wurde der SC Luftfahrt Berlin, vor Aue (34), Lugau (31), Luckenwalde (28) und Stralsund (27).
Eine positive Entwicklung ist für den Thüringer Ringerverband zu verzeichnen. Mit 108 Punkten konnte Thüringen hinter Sachsen (141), Berlin (68), Brandenburg (44) und Mecklenburg-Vorpommern (27) den zweiten Platz belegen.
Grundlage dafür war der Start von zehn thüringischen Teams.
Selbst vom starken sächsischen Verband war nur ein Verein mehr dabei.

Erhard Schmelzer @27.05.2019