Im Vorkampf des Halbfinals der Regionalliga Mitteldeutschland bezwint der RSV Rotation Greiz die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt mit 20:11
GREIZ. Der Vorkampf im Halbfinale der Regionalliga Mitteldeutschland endete mit dem erwarteten Erfolg des RSV Rotation Greiz. Große Gewinne wären mit Wetten auf den Kampfausgang nach dem Wiegen des ersten Duells zwischen dem Staffelsieger der A-Gruppe, dem RSV Rotation Greiz und dem Zweiten der Gruppe B, der Kampfgemeinschaft RSV Hansa Frankfurt an der Oder/Eisenhüttenstädter Ringerclub nicht einzustreichen gewesen.
Im Vorfeld des Kampfes differierten die Tipps nur zwischen 20:10 und 20:13. Das Endresultat lautete dann auch 20:11, was für die Greizer eine gute Ausgangsposition für den Rückkampf am kommenden Samstag in Frankfurt bedeutet.
Während die Gastgeber ihre fünf Kämpfe im freien Stil gewannen, waren die Gäste im griechisch-römischen Stil erfolgreich.
Eine äußerst seltene Konstellation. Die Greizer Freistilringer brachten dabei sogar das Kunststück fertig, die mögliche Maximalpunktzahl von 20 zu erkämpfen.
Die Greizer Sporthalle war mit mehr als 600 Zuschauern hervorragend gefüllt. Auf der Haupttribüne war kaum noch ein Platz zu bekommen. Etwas auf die gewohnte Ringkampfstimmung drückte, dass die Gäste nur mit insgesamt 15 Personen angereist waren.
Bei den diesjährigen Kämpfen gegen alle anderen Mannschaften sah das etwas anders aus.
Sven Cammin (57 kg/f) startete wieder einmal im leichtesten Limit. Sein Gegner Noorollah Ahmadi hatte 300 Gramm Übergewicht, so dass die Punkte schon an der Waage an Greiz gingen.
Im Freundschaftskampf schulterte der Greizer den Afghanen beim Stande von 14:4 nach genau vier Minuten. (Mannschaftsstand: 4:0)
Martin Hopf (130 kg/g) musste sich der Angriffe des kleinen untersetzten Routiniers Rene Zimmermann erwehren. Der langjährige Erstligaringer, der mit Weingarten sogar Mannschaftsmeister wurde, spielte immer wieder seine Überlegenheit am Boden aus und siegte in der fünften Minute mit 15:0. (4:4)
Dustin Nürnberger musste aus gesundheitlichen Gründen kurz vor dem Wiegen aus der Mannschaft genommen werden.
Rasul Galamatov (61 kg/g) stand so nach dem Turnier in Kleinostheim innerhalb von sieben Tagen vor einem weiteren Härtetest. Eine Gewichtsklasse höher in der anderen Stilart startend, lieferte er den zwei Jahre älteren Vizemeister der Jugend und Fünften der Junioren Philipp Riese eine Abwehrschlacht und gab nur 8 Punkte ab. (4:7)
Zbigniew Baranowski (98 kg/f) bestätigte seine Favoritenrolle mit einer angriffsorientierten Ringweise. Wie der Potsdamer Karsten Pikulla sich auch wehrte, nach vier Minuten hatte er mit 0:15 verloren. (8:7)
Vier weitere Punkte kamen auf das Greizer Konto, als Abdul Galamatov (66 kg/f) kämpfte. (Halbzeitstand: 12:7)
Nach der Pause musste sich Thomas Leffler (86 kg/g) mit dem ehemaligen deutschen Meister Damian Hartmann auseinandersetzen, den er aber nie richtig zur Entfaltung kommen ließ. Als der Greizer kurz vor Schluss auf 1:2 verkürzen konnte, sah alles schon nach einem sehr knappen Kampfausgang aus. Doch der langjährige Erstligaringer konnte sich mit einem Runterreißer noch einen 4:1 Sieg sichern. (12:9)
Wie Damian Hartmann kämpfte vor knapp einem Jahrzehnt auch Erik Weiß, der auf Brian Tewes (71 kg/g) traf, für den Greizer Ringerverein. Beide Sportler trainieren regelmäßig in Frankfurt/Oder miteinander und diskutierten nach dem Kampf freundlich. „Am Donnerstag hat Brian mit einem Kopf-Hüft-Schwung gewonnen. Den hätte er sich besser für heute aufholen sollen“, meinte der 3:1 Sieger aus dem Gästeteam. Die Entscheidung fiel etwas glücklich. In Folge eines missglückten Angriffsversuches des Greizers brachte sich sein Widersacher in die Nähe eines Punktgewinnes. Im Versuch diesen abzuwehren, berührte Brian Tewes das Bein des Gegners, was Kampfrichter Thomas Hausmann (Luckenwalde) mit einer Verwarnung von zwei Punkten bestrafte. (12:10)
Auch Martin Obst (80 kg/f) wurde seiner Favoritenrolle gegen Andreas Göldner gerecht. Mit Beinangriffen und Rollen am Boden sammelte er Punkt um Punkt und hatte den Eisenhüttenstädter kurz nach der Pause mit 16:0 bezwungen. (16:10)
Vladimir Gotisan (75 kg/f) war von den Greizer Trainern mit vier Punkten eingeplant. Trotz seines oftmals unbeteiligten Ausdrucks ging er konzentriert zu Werke und kam noch vor der Pause mit Beinangriffen und seinen gefürchteten Bodentechniken beim Stande von 15:1 zum Schultersieg. (20:10)
Den Schlusspunkt setzte Mannschaftskapitän Toni Stade (75 kg/g), der gegen den viermaligen Medaillengewinner Marc Wentzke einen offenen Kampf lieferte und am Ende nur auf Grund einer Verwarnung mit 0:1 unterlag.
Durch diesen hart erarbeiteten Heimsieg fahren die Greizer am nächsten Samstag mit neun Punkten Vorsprung nach Frankfurt.
Der Kampf in der dortigen Brandenburg-Halle beginnt bereits 18.30 Uhr.
Stimmen zum Kampf:
Marc Wentzke, Aktiver und Mannschaftsverantwortlicher aus Frankfurt: „Wir haben mit einigen Punkten mehr gerechnet. Glückwünsche an die Greizer Mannschaft, die vor einer Superkulisse ringen kann und die im freien Stil für uns einfach nicht zu schlagen war.“
Tino Hempel, Trainer des RSV: „Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden. Alle Griechisch-Römischen-Ringer haben phantastisch gekämpft und weniger Punkte abgegeben, als man nach der Papierform erwarten konnte. Im Bus nächste Woche nach Frankfurt sind noch einige Plätze für unsere Anhänger frei.“
Erhard Schmelzer @27.11.2017
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.