RSV-Rotation-Ringerin Eyleen Sewina erkämpfte bei den Deutschen Meisterschaften im hessischen Michelstadt den Titel
MICHELSTADT/GREIZ. Die deutschen Meisterschaften der Juniorinnen im Ringen wurden am Samstag zusammen mit denen der Junioren im hessischen Michelstadt durchgeführt.
Unter den 49 jungen Frauen, die in acht Gewichtsklassen um die Medaillen kämpften, befand sich mit Eyleen Sewina auch eine Vertreterin des RSV Rotation Greiz. In der Gewichtsklasse 63 kg musste sich die Sportschülerin an der Sportschule Frankfurt/Oder im nordischen Turnier mit drei Gegnerinnen auseinandersetzen.
Erste Konkurrentin war die Jugendmeisterin des Vorjahres Elena Sell aus dem hessischen Gailbach, die schon Erfahrungen bei internationalen Meisterschaften sammeln konnte. In der Vorsaison vertrat sie den Deutschen Ringer-Bund mit dem Gewinn einer Silbermedaille äußerst erfolgreich bei den Europameisterschaften der Kadetten. Nach ausgeglichener erster Runde setzte sich Eyleen Sewina im zweiten Durchgang durch Beinangriffen und Abreißer mit 7:1 durch.
Zweite Gegnerin war Viviane Herda aus Witten. Es war schon das zweite wichtige Aufeinandertreffen der beiden ehrgeizigen Rivalinnen in diesem Jahr. Bereits beim für die Auswahlkandidatinnen wichtigen Kaderturnier der Frauen in Dormagen standen sie sich gegenüber. Damals gewann das Mädchen aus Greiz mit 6:3 Punkten. Wieder einmal wurde es eine interessante und bis zuletzt spannende Begegnung, bei der die Vorsicht dominierte. Die erste Verwarnung wegen passiven Ringens ging an die Wittenerin, die nächste an Sewina, die bei einer gegnerischen Aktion die Ringermatte verlassen musste. Mit einem abschließenden Beinangriff, durch den sie ihre Gegnerin zum Verlassen der Matte zwang, sicherte sich Eyleen Sewina den 2:1 Punktsieg.
Nun stand nur noch Anne-Kathrin Roick vom Ringerclub Cottbus als letzte Hürde vor der Goldmedaille. Diese Aufgabe löste das trainingsfleißige Mädchen aus Greiz nach zwei Achselwürfen und einem anschließenden Schultersieg vorzeitig.
Für Eyleen Sewina war es bereits die achte Medaille bei deutschen Meisterschaften. Zum zweiten Mal konnte sie die begehrte Goldmedaille in Empfang nehmen. Den ersten Meistertitel konnte sie 2014 bei der weiblichen Jugend erkämpfen. Diese brachte ihr aber nicht viel Glück, die Bundestrainer nominierten ihre damalige Finalgegnerin Viviane Herda aus Witten für die internationalen Meisterschaften und diese gewann bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille. In diesem Jahr heißt der Austragungsort der Junioreneuropameisterschaften Dortmund.
Mit dem Sieg beim Kaderturnier und der Goldmedaille bei der deutschen Meisterschaft hat sich Eyleen Sewina gute Argumente für ihre Nominierung erarbeitet.
Den Greizer Ringkampfzuschauern werden auch andere Ringerinnen bekannt sein. Eyleens oft in Greiz weilende Freundin Anne Nürnberger aus Werdau, die für Jena startete, gewann in der der 55 kg-Klasse die Bronzemedaille. Die Schwestern Debora (59 kg) und Tabea Lawnitzak (67 kg) von Luftfahrt Berlin, die oft bei Mannschaftskämpfen in Greiz unter den Zuschauern sitzen, wurden jeweils Vizemeisterin. Debora, die Junioren-WM-Fünfte des Vorjahres wurde dabei ihrer Favoritenrolle nicht gerecht und unterlag im Finale Andrea Grasruck aus Bayern (Neumarkt), ebenfalls eine alten Rivalin von Sewina, mit 1:2.
Erhard Schmelzer @12.03.2017