Am Ende doch noch möglichen Sieg vergebenJoey Wrensch (blaues Trikot) kurz vor dem Schultersieg

AC 1990 Taucha – RSV Rotation Greiz II 17:13

Im letzten Kampf der Vorrunde fuhr die zweite Greizer Mannschaft-Mannschaft eigentlich als Außenseiter zum AC Taucha. Der Verein am Stadtrand von Leipzig hat sich in den letzten Jahren stabilisiert und durch die Integration junger Sportschüler vor allem in den mittleren Gewichtsklassen an Kampfkraft gewonnen. Zu erwähnen wären auch noch die beiden schwer zu bezwingenden Routiniers in den oberen Gewichtsklassen.
Obwohl die Gewichtsklasse 54 kg von Greiz wiederum nicht besetzt werden konnte, sah Sebastian Kessel, der das Team betreute, seine Mannschaft nach fünf von neun Kämpfen 12:6 in Front liegen.
In der schwersten Gewichtsklasse hatte der Greizer Trainer Mario, den Vater von Alexander Bahn aufgestellt, der zu Beginn der 90-er Jahre für den SV Halle mehrere vordere Platzierungen bei deutschen Meisterschaften erkämpfte. Der 48-Jährige vertrat Emil Thiele hervorragend, bewies, das er noch einige Techniken abrufen kann und kam in seinem zweiten Kampf für Greiz zum ersten Sieg. Er schulterte den 15 Jahre jüngeren Christoph Schinke schon nach 26 Sekunden. Pascal Hessel (57 kg/g) benötigte nur ein paar Sekunden mehr um Lukas Franz ebenfalls zu schultern. Jugendmeister Alexander Bahn (98 kg/g) ließ sich in der ungeliebten Stilart gleich zum Auftakt von Gelenauer Routinier Martin Schneider überraschen und gab vier Punkte ab, stabilisierte sich dann aber und unterlag 1:5. Freistilspezialist Joey Wrensch (61 kg/f) punktete gegen den zwei Jahre älteren Björn Herrmann vor allem mit Bodentechniken und kam in der fünften Minute zum Schultersieg. Im besten Kampf des Abends traf Iunus Gaisuev (87 kg/f) auf den Leipziger Sportschüler Johannes Thiesler, der nach einer langwierigen Verletzung wieder in Form kommt. Zwar konnte der Tschetschene seine 6:1 Führung nicht halten und gab am Ende noch drei Punkte ab, sicherte seinem Verein beim 6:4 Sieg aber noch einen Punkt. Im Kampf zweier Jugendlicher dominierte Tobias Jung (66 kg/g) mehr als fünf Minuten und führte eigentlich sicher 14:3. Kurz vor Schluss musste er aber noch eine überraschende Schulterniederlage einstecken. Die Gastgeber sahen nun plötzlich wieder eine Siegchance, da nun mit Oleg Bartel einer ihrer Besten auf Maximilian Böttger (79 kg/g) traf. Der amtierende deutsche Vizemeister der Junioren im Freistil bestimmte auch im griechisch-römischen Stil das Geschehen auf der Matte und siegte mit 8:0 Punkten. Da Rasul Abduraschidov (72 kg/f) in den letzten Tagen erkrankte, das Kampfgewicht so nicht bringen konnte und Greiz diese Klasse auch nicht anderweitig besetzen konnte, gingen noch einmal vier Punkt an die Gastgeber, die nun mit rund 100 Zuschauern doch noch einen 17:13 Sieg feiern konnten. Die junge Kampfrichterin Emily Schneider aus Werdau, die erstmals einen Landesligakampf leitete, machte ihre Sache hervorragend.
In der Tabelle liegt Greiz II nun zwei Punkte hinter Taucha auf den dritten Tabellenplatz hat aber bereits an diesem Wochenende im Rückkampf ab 15:30 Uhr die Chance den Punktrückstand auszugleichen. Zwei Stunden später trifft Greiz II auf die zweite Vertretung der Kampfgemeinschaft Pausa/Plauen, bevor es ab 19:30 Uhr in der Bundesliga zum „Kampf der Jahres“ gegen den AV Germania Markneukirchen kommt.

Erhard Schmelzer