Hoher Sieg des RSV Rotation Greiz über den Athletik-Sport-Verein 1896 Hof Hof/SaaleMaximilian Kahnt (rotes Trikot), RSV Rotation Greiz

Der Brandenburg-Cup der Kadetten im Freistilringen in Luckenwalde ist bei weitem das am stärksten besetzte Ringerturnier dieser Altersklasse im freien Ringkampf.

LUCKENWALDE. Europäische Spitzenringer aus 10 Nationen waren angereist. Insgesamt gingen 159 Sportler über die Waage. Was die Verantwortlichen des Deutschen Ringer-Bundes bewogen hatte zum gleichen Zeitpunkt ein Turnier in der Türkei zu besuchen, war Ausrichter und Gästen schwer verständlich zu machen. Die Ergebnisse auf der Matte verwunderten deshalb nicht. In allen zehn Gewichtsklassen gingen die Goldmedaillen an ausländische Sportler. Insgesamt erkämpften die einheimischen Sportler nur zehn der vergebenen 40 Medaillen. Als klare Favoriten ging die Athleten der kleinen Delegation aus Chasaviurt aus dem nordkaukasischen Dagestan an den Start. Die sechs Sportler verloren nur einen Kampf und gewannen fünf Gold- und eine Bronzemedaille. War der Erfolg der Dagestaner, wo Ringkampf Volkssport ist, erwartet wurden, überraschte das Abschneiden einer Mannschaft aus einer anderen Gegend des russischen Riesenreiches. Tschernjachowsk liegt im Gebiet Kaliningrad und hieß bis 1945 Insterburg. Als Dauergast bei Turnieren in Luckenwalde belegten die Sportler aus Tschernjachowsk diesmal Platz zwei in der Vereinswertung. Maximilian Kahnt (69 kg) blieb das Lospech von den deutschen Meisterschaften treu. Er musste als erstes gegen den späteren Sieger Vladislav Denisov (Tschernjachowsk) antreten und verlor klar nach Punkten. Da der Russe das Finale erreichte, konnte der Greizer in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen. Hier war der DM-Dritte Julian Gebhard (Unterföhring) der Gegner, der den Greizer in Berlin bei der deutschen Meisterschaft 6:1 bezwungen hatte. Diesmal wurde es ganz knapp; der Bayer siegte mit 2:1 Punkten. Der Sieg war durchaus nicht unumstritten. Kai Taubert, der Trainer der thüringischen Auswahl, monierte zwei Kampfrichterentscheidungen, beide zu Ungunsten des Greizers, der mit dieser Niederlage unter 22 Sportlern Platz 15 erreichte. Eine deutliche Leistungsverbesserung zur nationalen Meisterschaft war aber zu erkennen. Ron Watzek (54 kg) startete mit einem 8:3 Erfolg über den Luckenwalder Tim Friedrich in das Turnier. Im zweiten Kampf unterlag er dem späteren Turnierfünften Baisangour Yandiev aus Frankreich mit 2:8 Punkten und schied als auf Rang neun Platzierter aus. Dustin Nürnberger (50 kg) unterlag im Eröffnungskampf den Polen Cezary Sadowski (Bialogard) mit 0:6. Da der Pole im Halbfinale unterlag, schied der Greizer aus und wurde Zwölfter. Mit Joel Wrensch (Jena/58 kg) konnte sich auch der vierte Thüringer nicht im Vorderfeld platzieren. Er unterlag im ersten Kampf gegen Tino Rettinger aus Hessen. Die Thüringer Ringer mussten bei diesem stark besetzten Wettkampf wie erwartet Lehrgeld zahlen, haben aber auch wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Erhard Schmelzer @13.04.2014