Greizer Ringer mit einer Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille in BayernGreizer Team

Paul Müller gewinnt Turnier in Unterföhring

Vom Eise befreit waren am Ostersonnabend nicht nur Strom und Bäche, sondern auch die Bundesautobahnen vom übermäßigen Kraftfahrzeugaufkommen. Ein Osterspaziergang für die Greizer Ringer wurde die Teilnahme am traditionellen Osterturnier des SC Isaria Unterföhring vor den Toren Münchens aber nicht. 393 Freistilringer aus 55 Vereinen, die aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Tschechien und der Slowakei kamen, kämpften von 10 bis 19 Uhr auf fünf Matten um Urkunden und Pokale. Der Wettkampf war für die Altersklassen der U8 bis zu den Junioren ausgeschrieben.
Der RSV Rotation Greiz startete mit fünf Aktiven und besetzte dabei fast alle Altersklassen. Da einige ältere Sportler auf einen österlichen Start verzichteten, wurden jüngere auf die weite Fahrt mitgenommen. Und gerade für diese Jugendlichen lohnten sich die Strapazen. Beim nächsten mal werden sie sicher wieder mit von der Partie sein.
Am erfolgreichsten war – auf Grund der letzten Ergebnisse nicht gerade überraschend – Paul Müller, der sich in der Gewichtsklasse 92 kg der U17 ungefährdet den Turniersieger sicherte. Er musste fünfmal auf die Matte und konnte sich über fünf vorzeitige Siege gegen Widersacher aus Bayern, Österreich und der Slowakei freuen. 40:2 erzielte Punkte veranschaulichen seine Überlegenheit. Nur dem Turnierzweiten aus der Slowakei gelangen zwei Punkte gegen den Greizer Gymnasiasten. Kaum hatte er diese erzielt, wurde der Slowake aber mit einem Kabinettstückchen gekontert und auf den Rücken gelegt.
Emmet Barth (U12/50 kg) und seine Familie machten einen Abstecher auf der Heimreise von einem Besuch von Disneyland Paris an die Peripherie der bayerischen Landeshauptstadt. Mit zwei eindeutigen Siegen qualifizierte er sich für den Finalkampf, bei dem er allerdings gegen den ungarischen Meister aus dem Budapester Stadtteil Ujpest keine Chance hatte.
Am meisten freute sich der jüngste Greizer über seinen zweiten Platz. Der Raasdorfer Henry Wiesner (U 8/42 kg) konnte an seine starken Trainingsleistungen anknüpfen und zwei seiner drei Gegner vor allem mit Beinangriffen bezwingen. Die Chance zum Schultersieg im Finale war vorhanden, nutzen konnte er sie noch nicht. Für den Zweitklässler war dieser lange Tag trotz der Belastung ein besonderes Erlebnis.
Den dritten Platz belegte Abubakar Vakhidov (U14/68 kg), der drei seiner fünf Kämpfe für sich entscheiden konnte. Der Weg zum Turniersieg war nicht weit, allerdings standen noch Ungereimtheiten im Abwehrverhalten bei Beinangriffen und konditionelle Defizite im Wege, die relativ leicht zu beseitigen sein dürften.
Als einziger Greizer verpasste Hassan Bersanukaev (U14/44 kg) das Siegerpodest. Bereits im Eröffnungskampf unterlag er dem vorjährigen Vizemeister Tobias Kohler vom gastgebenden Verein. Ein vermeidbares 6:6 im zweiten Kampf führte zum vorzeitigen Ausscheiden.
Nur durch kontinuierliches Training und regelmäßige Wettkämpfe entwickelt sich Leistung und Routine. Gerade für die jüngsten Ringer standen in diesem Jahr wenig sportliche Herausforderungen auf dem Programm. Für diejenigen, die die Chance in Bayern nutzten, hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
An dieser Stelle soll nicht vergessen werden Jens Schmidt, der das Team kutschierte und betreute, besonders zu danken.

Erhard Schmelzer