Silber für Paul Müller
Einen Monat nach den mitteldeutschen Meisterschaften im freien Stil der Männer und der Jugend A in Greiz fanden die ostdeutschen Titelkämpfe im griechisch-römischen Stil erneut in Thüringen statt. Austragungsort war diesmal die Kleinstadt Waltershausen im Landkreis Gotha. Wiederum reichten die Teilnehmerzahlen im griechisch-römischen Stil in keiner Weise an die der Sportler im freien Stil heran. Auch der Greizer Ringerverein, der auf eigenen Matten mit sechs Sportlern startete, hatte diesmal sein Kontingent halbiert.
Bei den Männern startete nur Dustin Nürnberger (63 kg), der mit seinem Abschneiden in Greiz nicht zufrieden war und sich in der von ihm favorisierten Stilart viel vorgenommen hatte. Und er konnte mit reduziertem Gewicht für eine Überraschung sorgen. Gegen Raphael Trautwein aus Zella-Mehlis hatte er bereits nach nicht einmal zwei Minuten die zum vorzeitigen Kampfabbruch nötigen 8 Punkte Vorsprung herausgearbeitet. Sein Finalgegner Bilal Tadjik vom KSV Siegfried Salzgitter war ein anderes Kaliber. Der Niedersachse sammelte Punkt auf Punkt, der Greizer wurde wegen unerlaubten Beineinsatzes verwarnt und musste in den Bodenkampf. Als sein Gegner gerade mit einer weiteren Wertung den Sack zuschnüren wollte, konterte Dustin Nürnberger und kam noch vor der Pause zum Schultersieg, der den mitteldeutschen Meistertitel bedeutete.
Bei den Freistilmeisterschaften der Jugend A konnte sich Paul Müller (92 kg) im Achterfeld nach einer 4:5 Finalniederlage bereits die Silbermedaille erkämpfen. Nun im griechisch-römischen Stil musste er fünfmal antreten. Zum Auftakt schulterte er Linus Hörcher von der gastgebenden ZSG Grün-Weiß Waltershausen, was ihm bereits bei der thüringischen Meisterschaft gelungen war. Gegen Julian Beyer aus dem mecklenburgischen Grimmen siegte er mit 6:0. Der Gelenauer Max Dathe war der dritte Widersacher, dem in den letzten Jahren bei deutschen Meisterschaften eine Platzierung zwischen den Rängen 5 und 7 gelang, Er wurde vorzeitig mit 8:0 bezwungen. Auch der Frankfurter Sportschüler Toralf Reich wurde – hauptsächlich im Bodenkampf – bereits nach 85 Sekunden 8:0 bezwungen. Im Kampf um die Goldmedaille musste der trainingsfleißige Greizer gegen den zweimaligen deutschen Meister Francis Muoh allerdings eine Schulterniederlage hinnehmen. Der Sportler aus Nürnberg trainiert seit einiger Zeit an der Sportschule Luckenwalde. „Technisch war er mir klar überlegen“, konstatierte der bezwungene Greizer fair, der aber allen Grund hat sich aber über seine zweite Silbermedaille zu freuen.
Der dritte Greizer Askhab Mezhidov (60 kg), der ebenfalls bei der A-Jugend startete, trainiert erst seit kurzer Zeit wieder regelmäßig. Er war um Kampferfahrung sammel zu können nach Waltershausen gekommen.Leider hatte er noch Lospech, traf auf den den Ukrainer Oleksii Fominykh (Luckenwalde) und den Thalheimer DM-Vierten Vin Bräuer, zwei überdurchschnittliche Sportler und schied nach zwei Niederlagen aus.
In der Vereinswertung belegten die Greizer damit nur den 11.Rang unter 31 Teams. Das war unter anderem darauf zurückzuführen, dass zur gleichen Zeit in Greiz unter Leitung von Maximilian Böttger zwei Trainingseinheiten mit dem Kaderkreis für die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Jugend, die in diesem Jahr in Greiz stattfindet, durchgeführt wurde.
Erhard Schmelzer