Greizer Ringer auch im griechisch-römischen Stil vornSiegreiche Greizer Delegation bei den Thüringer Meisterschaften im griechisch-römischen Stil in Waltershausen.

Mannschaftssieg bei den Thüringer Meisterschaften auch im griechisch-römischen Stil

WALTERSHAUSEN/GREIZ. Eine Woche nach dem überlegenen Erfolg im freien Stil konnten sich die Ringer des RSV Rotation Greiz auch den Mannschaftssieg bei den Thüringer Meisterschaften im griechisch-römischen Stil sichern. Die Titelkämpfe des Freistaates wurden in Anwesenheit des Thüringer Ringerpräsidenten Manfred Grob (Bad Salzungen) in Waltershausen von der rührigen ZSG Grün-Weiß ausgerichtet. Im Gegensatz zur Vorwoche, als die Titelkämpfe der Männer, der Jugend A, B und C ausgetragen wurden, kämpften diesmal auch die D-Jugendlichen mit um die thüringischen Meistertitel.
Der RSV Rotation Greiz erkämpfte mit 21 Teilnehmern 106 Punkte. Wie im freien Stil war der AV Jugendkraft/Concordia Zella-Mehlis erster Verfolger. Der alte Rivale aus dem Thüringer Wald kam mit 19 Sportlern auf 103 Punkte. An Stelle des diesmal nur spärlich vertretenen Zweitligisten Artern rückte der KSC Apolda (14 Teilnehmer/66 Punkte) auf Rang drei vor. Auf den weiteren Plätzen folgten Jena (11/56), Sömmerda (10/45) und Altenburg (6/29). Die Greizer erkämpften zehn Gold- sowie jeweils fünf Silber- und Goldmedaillen und gewannen die Vereinswertung bei den Männern sowie der B- und C-Jugend. Der Vorsprung der Vogtländer hätte noch größer ausfallen können, doch verhinderten dienstliche Verpflichtungen, aber vor allem Verletzungen und Erkrankungen bei der A-Jugend ein umfangreicheres Starterfeld. Florian Crusius wäre in seiner Heimatstadt gern auf die Matte getreten, konnte auf Grund einer Verletzung aber nur die Organisatoren unterstützen. Die Wetterkapriolen in den Morgenstunden des Samstags erschwerten zwar die Anreise nach Westthüringen, konnten die pünktliche Anreise aber nicht verhindern.

Bei den Männern waren drei Greizer am Start. Dazu muss bemerkt werden, dass mehrere erfolgreiche Mannschaftsringer des RSV bei den Einzelmeisterschaften für ihre Heimatvereine kämpfen; Tom Linke für Stralsund, Brian Tewes für Cottbus, Sascha Förster für Luftfahrt Berlin. Außerdem gab es Ausfälle, weil beim zeitgleich stattfindenden Drittligafußballspiel zwischen Erfurt und Dresden ein Großaufgebot der Thüringer Polizei eingesetzt wurde. Einziger Zweitligaringer war somit Toni Stade, der in der 75 kg-Klasse startend seinen Vereinskollegen Hamsat Juschaev, der Sechster wurde, sowie den Zella-Mehliser Tobias Würzberger und im Finale Steffen Töpel aus Sömmerda ohne einen Punkt abzugeben bezwang und in überlegener Manier Thüringer Meister wurde. Nach einem sicheren 10:1 Erfolg über den Sömmerdaer Jan Günther traf Ron Watzek (71 kg) im Kampf um Gold auf Stefan Bittmann. Der Routinier vom KSC Apolda hatte bereits in der Vorwoche im Finale gegen Maximilian Kahnt gestanden. Nun wollte er sich im zweiten Versuch den thüringischen Meistertitel sichern. Beide Kämpfer lieferten sich einen offenen Kampf. Leider hatten hier die Kampfrichter nicht ihren besten Moment erwischt. An Stelle einer Viererwertung, die den zwischenzeitlich in Rückstand liegenden Greizer wieder nach vorn gebracht hätte, wurden nur zwei Punkte vergeben. Während sich die Greizer Betreuer vorbildlich fair verhielten – man stelle sich zum Vergleich vor, in Erfurt wäre ein Tor von Dresden nicht anerkannt wurden – gerieten dafür die Kampfrichter in ein hitziges Wortgefecht. Als die „Vier“ dann doch gegeben wurde, hatte der Greizer im Bestreben vor Kampfende in Führung zu gehen, noch eine Wertung abgegeben und unterlag 4:5. Der Wechsel zum griechisch-römischen Stil hat sich für Ron Watzek als richtig erwiesen, an technischen und taktischen Feinheiten muss aber noch intensiv gearbeitet werden. Norman Krüger wurde in der 59 kg-Klasse kampflos Erster.
Bei der A-Jugend waren drei Sportler am Start. Anton Struchalin (54 kg) setzte sich klar gegen die Gegner aus Zella-Mehlis und Waltershausen durch. In der am stärksten besetzten 63 kg-Klasse gewann Dustin Nürnberger sowohl die Poolkämpfe als auch das Finale sehr sicher. Die dritte Goldmedaille verschenkte Abdul Galamatov (58 kg) durch taktisches Fehlverhalten im Finale beim 2:3 gegen den Jenaer Hassan Ismail.

Auch die B-Jugend erkämpfte zwei Meistertitel. Lukas Hanke (34 kg) hatte beim 13:2 Florian Hofmeister (Zella-Mehlis) und Malte Guthmann (Apolda/17:0) klar im Griff. In der 46 kg-Klasse gab es einen ganzen Medaillensatz durch Rasul Galamatov, Maximilian Böttger und Niklas Wendel. Moritz Schlehahn (63 kg) erkämpfte Bronze.

Bei der C-Jugend war in der 31 kg-Klasse ein Doppelsieg durch Ibrahim Galamatov und Niklas Wiedemann zu verzeichnen. Auch Sheyh Juschaev (34 kg), der alle seine vier Kämpfe vorzeitig gewann, erreichte Gold. Alexander Stark holte mit zwei Siegen und zwei Niederlagen Bronze. Auch hier lag ein Doppelerfolg im Bereich des Möglichen, denn der Kampf um Silber war lange offen. Bei den „schweren Jungs“ wurde Franz Dinger (50 kg) mit zwei schnellen Schultersiegen Meister.
Mit einer Ausbeute von vier Medaillen reiste die Greizer D-Jugend nach Hause. Shaid Juschaev (31 kg) erkämpfte ohne Probleme Gold, während Pascal Hessel (27 kg) auf den zweiten Rang landete. Dritte Plätze gingen an Shachrudy Juschaev (29 kg) und Paul Müller (38 kg).
Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften der Junioren und B-Jugend, die nächstes Wochenende in Eisleben stattfinden, werden die Trauben höher hängen.

Erhard Schmelzer @24.01.2016