RSV Rotation Greiz lud zum Trainingslager einGemeinsames Bild der Aktiven, Trainer und Betreuer des Trainingslagers der Ringer.

Ein Wochenende lang stand die Greizer Ringerhalle beim Trainingslager im Zeichen des Ringkampfsportes

GREIZ. Ein Wochenende lang stand die Greizer Ringerhalle im Zeichen des Ringkampfsportes. Von Freitag bis Sonntag bereiteten sich mehr als 50 Sportler aus mehreren Bundesländern auf die neue Saison vor.
Für die Greizer beginnt diese in vier Wochen zu Hause gleich mit der Hammerbegegnung in der Bundesliga gegen den TSV Westendorf.
Schon eine Woche vorher muss die zweite Mannschaft des RSV Rotation Greiz in Taucha antreten.
Der Greizer Trainer Tino Hempel hatte traditionsreiche und leistungsstarke Zweitligisten zum gemeinschaftlichen Training eingeladen, die alle schon in früheren Jahren ihre Visitenkarte in der Park- und Schlossstadt abgegeben hatten.
Der ehemalige Erstligakonkurrent aus dem unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg, die RWG Mömbris-Königshofen war mit ihren beiden Trainern angereist.
Der aus Werdau stammende Rainer Oehme, in der Bundesliga auch schon für Greiz aktiv, betreute die griechisch-römisch Spezialisten.
Der fünfmalige deutsche Meister Ahmet Cakici, der wie Uwe Neupert 1989 in der Schweiz Bronze bei der Weltmeisterschaft gewann und mit Bavaria Goldbach bzw. mit dem KSV Aalen zehnmal in einem siegreichen Team stand, das das Finale der Mannschaftsmeisterschaft gewann, verriet einige Tricks, die er sich in seiner erfolgreichen Laufbahn im freien Stil angeeignet hatte.
Cakici war nicht zum ersten Mal in Greiz, obwohl Serienmeister Bavaria Goldbach nur einmal in den fünfziger Jahren beim Park- und Schlossfest in einer Freiluftveranstaltung vor 3 000 Zuschauern in Greiz antrat.
Der gebürtige Türke fachsimpelte mit dem Greizer Ringer aus Moldawien Vladimir Gotisan, der er es sich nicht nehmen ließ, von seiner Arbeitsstelle als Trainer aus Moskau anzureisen, auf türkisch.
Als sich im Jahre 1990, noch vor der politischen Vereinigung der beiden deutschen Staaten, die Ringerverbände zusammenschlossen, wurden zeitgleich zwei Länderkämpfe in Greiz und Wernigerode ausgetragen. Cakici dehörte damals zum DRB-Team, das in der Pohlitzer Sporthalle antrat. Die BRD-Auswahl, am Freitagabend in Greiz angereist, hatte in der damaligen HO-Gaststätte „Am Goethepark“ zu Abend gegessen. Auf Grund der für die Westsportler sensationell niedrigen Preise ließen sich die meisten verleiten, zweimal zu essen. Trainer Adolf Seger, der fürchtete, dass dies zu Problemen beim Wiegen führen könnte, ordnete deshalb kurz vor Mitternacht in der Sportschule, wo übernachtet wurde, noch ein Sondertraining an.
Neben einem Team aus Berlin, das von Swen Lieberamm geführt wurde, waren auch die Sportler aus dem fränkischen Burgebrach mit ihren Trainern Jens Brosowski und Michael Giehl angereist. Brosowski, gebürtiger Albrechtser und Absolvent der Sportschule in Jena war leider einer der wenigen Thüringer, der außer den Greizern am Trainingslager teilnahm.
Nachbarvereine wie Pausa und Plauen nahmen allerdings teil.
Der Burgebracher Trainer Giehl, der wie Brosowski selbst noch in der Zweitligamannschaft steht, war ebenfalls schon in Greiz: „Vor mehr als zehn Jahren nahmen wir schon einmal am Trainingslager teil, damals noch in der alten Halle. Zu Zweitbundesligazeiten wurden wir zwei Jahre in die Oststaffel eingeordnet. Daran haben wir noch sehr gute Erinnerungen. Auf der Matte ging es zwar hart zur Sache, die ganze Atmosphäre bei den Ostmannschaften war aber sehr freundschaftlich. Als wir später anders eingeteilt wurden, war das nicht immer so.“
Tino Hempel schätzte das Trainingslager abschließend als sehr erfolgreich ein: „Die Jungs haben hervorragend mitgemacht. Die zweieinhalb Stunden lange Einheit am Samstagvormittag war mit den Trainingskämpfen und den ständigen Partnerwechseln sehr anspruchsvoll. Aber auch sonst wurde gut mitgearbeitet. Da hatten sich dann alle eine Abkühlung im Greizer Sommerbad verdient.“
RSV-Präsident Thomas Fähndrich zog ebenfalls ein positives Fazit: „Ich muss allen Helfern danken, die die Versorgung abgesichert haben. So unterstützt kann so eine Aktion auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.“
Am Sonntagvormittag fand die Trainingsmaßnahme mit einer spielerischen Einheit ihren Abschluss.
Am Sonntag wird der MDR im Thüringenjournal einen Bericht senden.

Erhard Schmelzer @12.08.2018