Sieg 11 Sekunden vor Schluss noch aus der Hand gegeben

KSC Motor Jena gegen RSV Rotation Greiz II endet 20:15

Greiz. Schluss ist wenn der Schiedsrichter abpfeift. Und wenn man beim Ringen die taktische Marschroute – aus welchen Gründen auch immer – nicht einhält, kann es auch sein, dass der Gegner nur darauf gewartet hat, einen Konter fährt und so 11 Sekunden vor Schluss des letzten Kampfes einen Landesligakampf, der eigentlich 16:17 verloren gegangen wäre wäre, durch einen Schultersieg noch in einen 20:15 Erfolg ummünzen konnte. So geschehen am Sonnabend im Jenaer Sportforum beim Kampf zwischen den Mannschaften des KSC Motor Jena und der zweiten Vertretung des RSV Rotation Greiz. Protagonisten der Aktion waren auf Greizer Seite der Kosovo-Albaner Drin Abdullahu (72 kg/g) und der 53-jährige Stefan Bittmann, der aus Apolda stammt. Der Greizer führte bis kurz vor Schluss beruhigend mit 10:6 und hätte den Erfolg – auch auf Anweisung der Trainer – nur sicher nach Hause bringen müssen. Doch er griff noch einmal an, obwohl jeder Schüler schon gelernt bekommt, dass man beim Angriff besonders verwundbar ist, wurde gekontert und mit einer Schleuder auf den Rücken gelegt. Die hundert Zuschauer unter denen sich zahlreiche ehemalige Ringer befanden, die schon nicht mehr mit einem Erfolg ihres Teams gerechnet hatten, jubelten. Die Greizer verloren durch diese Niederlage ihre gute Ausgangsposition im Kampf um den zweiten Tabellenplatz gegen Werdau.
Das von Sebastian Kessel und Joel Wrensch betreute Team musste in Jena auch auf Grund des Stilartwechsels in der Rückrunde auf mehreren Positionen verändert werden. Dadurch wurde es am Ende doch noch sehr spannend. Die Auftaktkämpfe gingen dabei an die Gastgeber. Sowohl Tobias Jung (54 kg/g) als auch Pascal Hessel (57 kg/f) mussten sich ihren Gegnern John-Luca Koch bzw. dem Tadschiken Sadam Mirzoev 1:16 auf Schultern geschlagen geben. Im Schwergewicht gingen die Punkte kampflos an den Polen Jakob Struczynski, da Greiz keinen Gegner stellen konnte. Danach konnte Greiz aber den 0:12 Rückstand durch drei hohe Siege ausgleichen. Sebastian Wendel (98 kg/f) bezwang Michael Braun genauso in der fünften Minute mit 15:0 wie
Maximilian Besser (87 kg/g) Bastian Koppe. Ibrahim Galamatov (61 kg/g) kam zu einem Aufgabesieg gegen Julius Bittman, dessen Vater später den Kampf entscheiden sollte. Einen sehr guten Kampf lieferte Nori Opiela (79 kg/f) ab, der seinen langjährigen Trainingspartner mit russischem Pass an der Sportschule Jena in einem abwechslungsreichen Kampf mit 12:4 bezwang und dadurch drei Punkte auf das Greizer Konto brachte. Durch den Ausfall von Dustin Nürnberger konnte Greiz in der 66 kg-Klasse keinen Sportler mit dem entsprechenden Gewicht stellen. Da Greiz durch die Nichtbesetzung zweier Gewichtsklassen disqualifiziert wurden wäre, musste sich
Jonas Dietsch, der das nächsthöhere Limit erreichte, gegen Mario Koch, dem stärksten Jenaer, der 2004 für Deutschland in der Olympiaqualifikation kämpfte, mit Übergewicht zur Verfügung stellen.
Der Routinier siegte in der vierten Minute mit 15:0. Jena führte jetzt 16:15, mit zwei Punkten im letzten Kampf hätte Greiz gewonnen. Es kam anders.
Nächster Gegner der zweiten Greizer Mannschaft ist im Vorkampf zum Bundesligastart gegen Nürnberg am Sonnabend der Jena Bezwinger AC 1990 Taucha.

Erhard Schmelzer

Einzelergebnisse

Aktuelle Tabelle

ErgebnisTabelleVorRückRunde
Gruppe A

Gruppe B