Unter den Starterinnen waren elf ehemalige oder amtierende Weltmeisterinnen.
KLIPPAN / GREIZ. Der Klippan-Cup der weiblichen Ringer wurde auch in diesem Jahr wieder ein wichtiger Test für die Sportlerinnen aus aller Welt bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Rio de Janeiro. Bei den Frauen starteten 152 Athletinnen aus 27 Ländern sowie einigen schwedischen Vereinsmannschaften. Unter den Starterinnen waren elf ehemalige oder amtierende Weltmeisterinnen. Fast alle im Frauenbereich führenden Nationen hatten die Reise in die südschwedische Kleinstadt auf sich genommen. In diesem Klasse Feld war es natürlich schwer zu bestehen. Der deutschen Meisterin aus Jena Maria Selmaier (75 kg) erging es dabei nicht anders als der fünfmaligen Weltmeisterin aus Bulgarien Stanka Zlatewa, beide schieden mit Niederlagen in der ersten Runde aus. Die Jenaerin unterlag der Aserbaidschanerin Gozal Zutova mit 8:10. Die zweite Starterin aus Thüringen, Isabell Weis (60 kg) aus Zella-Mehlis, wurde von der Russin Mariia Liulkova mit 10:0 bezwungen und schied, da bei den Frauen nach den Regularien des internationalen Verbandes gekämpft wurde und ihre Gegnerin nicht das Finale erreichte, aus dem Turnier aus.
Bei den Kadettinnen waren die Starterfelder etwas kleiner. Unter den elf vertretenen Nationen befanden sich bis auf China, Kanada und der Ukraine allerdings alle führenden Ringerländer. Hier traten 90 Nachwuchssportlerinnen an, darunter auch die deutsche Jugendmeisterin des Vorjahres Eyleen Sewina vom RSV Rotation Greiz, die in der Gewichtsklasse bis 60 kg startete. Es gingen elf Sportlerinnen aus sieben Ländern über die Waage. Das Losglück war nicht gerade auf Seiten der Jenaer Sportschülerin, loste sie sich doch in den stärker besetzten B-Pool, deren Vertreterinnen in den beiden Finalkämpfen klar dominierten.
Der Auftaktkampf verlief nach Maß, Eyleen Sewina konnte die Schwedin Julia Alden (IFK Linköping) mit 7:0 bezwingen. Nach einem Freilos traf sie auf die schwedische Meisterin Linnea Svensson, die bereits im Vorjahr ihr Land bei den Europameisterschaften vertrat und dort den elften Platz belegte. Nun nimmt sie einen neuen Anlauf für die Jahreshöhepunkte in ihrer Altersklasse, die beide in diesem Jahr im ehemaligen Jugoslawien stattfinden. Anfang August starten die Europameisterschaften im serbischen Subotica, drei Wochen später die Weltmeisterschaften in Sarajevo (Bosnien-Herzegowina). Beide Sportlerinnen lieferten sich einen Kampf auf Augenhöhe, der leider mit einem 6:5 Erfolg für die Schwedin endete. Im letzten Poolkampf war jetzt die Japanerin Miwa Morikawa die Gegnerin. Japan bestimmt im Frauenringen das Niveau, bei den Kadettinnen in Klippan stellten die Sportlerinnen aus dem Land der aufgehenden Sonne allein sechs der neun Siegerinnen.
Auch Morikawa war nicht zu bezwingen, sie besiegte Eyleen Sewina kurz vor Schluss der zweiten Runde mit 12:1 und war dann auch im Finale über die Vertreterin Kirgistans siegreich. Die Greizerin belegte Platz drei im Pool. Da der fünfte Platz auf Wunsch der Gastgeber nicht ausgerungen wurde, wurde sie auf Rang sechs platziert, da die Pooldritte der A-Gruppe, in der sechs Mädchen kämpften, mehr Siege aufweisen konnte. Die Rückreise aus Schweden erfolgt für die deutsche Delegation erst am Ende der Woche nach einem mehrtägigen internationalen Trainingslager. Nächster Wettkampf im weiblichen Bereich sind die mitteldeutschen Meisterschaften, die am 28.Februar in Jena zur Austragung kommen.
Erhard Schmelzer @15.02.2015