Ron Watzek und Lars Koßmann gehen an die Sportschule Jena
GREIZ. Es ist zu einer schönen Tradition bei den Greizer Ringern geworden, ihre jüngsten Nachwuchssportler mit Sport und Spiel, sowie Speis und Trank in die Sommerferien zu verabschieden. Die Veranstaltung fand wie üblich auf dem Gelände der Jahnturnhalle statt. Während sich die Jugendlichen in der Halle noch mit kleinen Spielen befassten, hatten Klaus Kießling und Siegfried Lippke bei sommerlichen Temperaturen den Rost angeworfen und die ersten Rostbratwürste gebraten. Aber es wurde nicht nur gegessen und getrunken, der Greizer Nachwuchstrainer Andreas Mattern konnte auch eine hervorragende Bilanz für die letzten Monate ziehen. Bei den Thüringer Einzelmeisterschaften des Jahres 2012 waren die Greizer Ringer sowohl bei der Jugend, als auch in der Gesamtwertung aller Stilarten und Altersklassen die Nummer Eins im Freistaat. Greiz erkämpfte mit 56 Startern 308 Punkte. Hauptkonkurrent Zella-Mehlis kam mit der gleichen Zahl an Aktiven auf 298 Punkte. Den dritten Platz belegte Jena (52/274). Danach folgten schon mit gehörigem Abstand Sömmerda (36/168) und Apolda (22/109).
Bei den mitteldeutschen Titelkämpfen, die de facto ostdeutsche Meisterschaften sind, katapultierten sich die Greizer Jugendlichen noch weiter nach oben. Die Altersklasse der Jugend C gewann mit 5 Medaillen und 28 Punkten die ostdeutsche Meisterschaft im freien Stil vor Zella-Mehlis (18), KFC Leipzig (15) und Luftfahrt Berlin (12). Im griechisch-römischen Stil wurde mit vier Medaillen nur einem Punkt hinter den Spezialisten aus Zella-Mehlis (25 Punkte) der zweite Platz belegt. Danach folgten Werdau (17), Demmin (16) und der ASV Plauen (10). Die D-Jugendlichen haben sich das Ziel gesetzt ihren älteren Trainingskameraden nachzueifern. Dazu sind sie auf dem besten Wege, auch wenn bei den mitteldeutschen Meisterschaften im Freistil nur eine Medaille heraussprang.
Im griechisch-römischen Stil konnte hinter dem ASV Plauen (20 Punkte), Braunsbedra (17), Lugau (16) gemeinsam mit Pausa und Zella-Mehlis (jeweils 11) der vierte Platz und zwei Medaillen erkämpft werden. Vater der Erfolge ist Andreas Mattern, der nicht nur hauptsächlich in der Woche das Training leitet, sondern auch Wochenende für Wochenende mit den Sportlern der unterschiedlichsten Altersklassen zu Wettkämpfen unterwegs ist und somit den Grundstein legt für das Ansehen der Ringerhochburg Greiz, die dies weit über die Grenzen Thüringens hinaus genießt.
Ron Watzek und Lars Koßmann gehen an die Sportschule Jena
Für zwei Sportler wird das wöchentlich mehrmalige Training in der Jahnturnhalle nun der Vergangenheit angehören. Ron Watzek und Lars Koßmann wurden von Andreas Mattern an die Sportschule Jena verabschiedet. Ron Watzek wurde am 17. November 1998 in Greiz geboren, besuchte die Lessing Grundschule und beendete gerade die 6. Klasse des Ulf-Merbold-Gymnasiums mit guten Leistungen. Er begann September 2005 in der ersten Klasse mit dem Ringkampfsport. Seit der 4. Klasse trainiert er zweimal pro Woche und wurde in das Talentleistungszentrum aufgenommen. Er nahm bisher an 60 Wettkämpfen teil, wobei er 179 Einzelkämpfe bestritt. Er wurde Thüringer und Mitteldeutscher Meister und nahm in diesem Jahr erstmals an Deutschen Meisterschaften teil. Der Freund des Angelns wird zusammen mit Lars Koßmann in Jena anreisen. Der in Steinpleis wohnende Lars ist zwar Mitglied des AC Werdau, trainiert aber seit 2009 regelmäßig zweimal in der Woche im Talentförderzentrum des RSV Rotation Greiz. Sein Vater Wolfgang Weidelt, Bäckermeister in Ruppertsgrün, sicherte nicht nur drei Jahre die Trainingsfahrten nach Greiz ab, sondern versorgte die Greizer Jugendlichen, wie beim diesjährigen Saisonabschluss, auch mit Backwaren. Auch Lars war Landesmeister, allerdings in Sachsen, und Mitteldeutscher Meister. In den letzten Jahren reiste er oftmals mit den Greizer Ringern zu Wettkämpfen.
Andreas Mattern verabschiedete beide Sportler aus dem Talentleistungszentrum mit einem Pokal und einem Geschenk. Ein langer Abschied wird es aber nicht sein. Auch die Sportschüler in Jena trainieren am Freitagabend weiter in der Jahnturnhalle. Und beim Ringen wird die große Mehrzahl der Wettkämpfe im Gegensatz zu anderen Sportverbänden – durch die Vereine abgesichert.
Erhard Schmelzer @27.07.2012