Am Sonnabend greifen nun auch die Bundesligaringer in die Mannschaftskämpfe der Saison 2025 ein. Der Staffelsieger der letzten Saison in der 2.Bundesliga Nord, der RSV Rotation Greiz, kämpft auch in diesem Jahr in dieser allerdings etwas veränderten Staffel. Hier hat das Team aus dem thüringischen Vogtland, das in dieser Saison mit den Trikots des neuen Hauptsponsors der ad hoc Gruppe auf die Matte gehen wird, auf dem das Wahrzeichen der Perle des Vogtlandes, das Obere Schloss, zu sehen ist, sechs Gegner. Der Saisonstart erfolgt am Sonnabend um 19:30 Uhr in Mecklenburg beim alten Rivalen RV Lübtheen.
Im Vorjahr konnten die Greizer beide Vergleiche nach spannenden Kämpfen gewinnen. „Damals hatten wir einen phantastischen Lauf, eine Saison ohne Niederlage. Um so schwerer wird das Jahr 2025“, stellt Trainer Tino Hempel fest. „Doch wir freuen uns auf den Beginn, sind gut vorbereitet. Unser Ziel ist mir etwas veränderter Mannschaft eine Medaille!“ Der erste Schritt soll in Lübtheen getan werden. Kann dort gleich der erste Einzelkampf gewonnen werden? Für Greiz geht erstmals der lange verletzte Karajeet Holstein im leichtesten Limit auf die Matte, von dem man eine starke Saison erwartet.
Kommt es zur WM – Revanche in Lübtheen?
Im zweiten Kampf könnte es schon zu einer Weltklassepaarung kommen. In der letzten Woche fanden im kroatischen Zagreb die Weltmeisterschaften statt. Dabei trafen in der Gewichtsklasse 97 kg der für Greiz kämpfende Ungar Alex Szöke und der Tscheche Artur Omarov, der für Lübtheen antritt, aufeinander. Mit einem hauchdünnen 1:1 kam der ungarische Vizeweltmeister von 2021 eine Runde weiter, unterlag aber dann dem späteren Vizeweltmeister aus Rußland 1:1. In der Hoffnungsrunde bezwang er den derzeit wohl besten deutschen Griechisch-römisch-Ringer Lucas Lazogianis, der ihm bei der Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Paris aus dem Rennen warf, und erreichte den Kampf um Bronze. Doch im Gegensatz zur Europameisterschaft reichte es diesmal nicht zur Medaille. Nach einem 5:5 gegen einen Aserbaidschaner landete der Greizer unglücklich auf Rang fünf.
Besonders die ausländischen Sportler bei den Mecklenburgern wird der Greizer Trainer nicht unterschätzen. Neben dem Tschechen Omarov sind das die Polen Krzysztof Bienkowski, der diesjährige EM-Fünfte bezwang beim letzten Aufeinandertreffen den deutschen Vizemeister Moritz Langer, und in der zweithöchsten Gewichtsklasse Zbigniew Baranowski, der frischgebackene WM-Fünfte. Eine weitere Personalie überrascht bei Lübtheen. Der von mehreren betuchten Erstligisten umworbene dänische Olympiadritte von Paris, Turpal Bisultanov, („Eine bequemere Anreise wie nach Lübtheen gibt es für mich nicht.“) blieb beim Verein. Sein Einsatz wird allerdings erst in der Rückrunde in Greiz erwartet.
Nach der langen Ringkampfpause geht es nun Schlag auf Schlag. Am 3.Oktober reisen die Greizer zu Johannis Nürnberg. Einen Tag später gastiert der KSV Witten in Greiz.
Erhard Schmelzer