1. DRB Bundesliga Südost: RSV Rotation Greiz gegen WKG Pausa/PlauenTrainer Tino Hempel, Toni Stade und Alin Alexuc-Ciurariu, RSV Roation Greiz

In letzter Minute hat der rumänische Ringer Alin Alexuc-Ciurariu das Ticket für die olympischen Spiele in Tokio gebucht. Seit 2018 kämpft der Schwergewichtler im griechisch-römischen Stil für den RSV Rotation Greiz in der Bundesliga. Im Vorjahr gelang ihm mit dem Gewinn des Europameistertitels sein größter sportlicher Erfolg neben dem fünften Platz bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, damals allerdings noch eine Gewichtsklasse tiefer. Bereits 2012 in London startete er bei Olympia.
Seit dem Europameistertitel lief es nicht mehr wie gewünscht. Bei der ersten Möglichkeit zur Olympia-Qualifikation der europäischen Ringer im März in Budapest ließ er sich vom Kroaten Marko Koscevic am Boden überraschen und schied aus. Bei der Europameisterschaft verlor er seinen Titel und landete auf Platz 7. Nun wartete in der bulgarischen Hauptstadt Sofia die letzte Möglichkeit um auf den Zug nach Tokio aufzuspringen. Im Schwergewicht bis 130 kg kämpften 19 Athleten um die ersten beiden Plätze, die zur Olympia-Qualifikation berechtigten. Der erste Gegner hieß Alimkhan Syzdykov, kam aus Kasachstan und führte zur Halbzeit mit 1:0. In der zweiten Hälfte kam der Rumäne gegen seinen Gegner, der in den letzten 14 Monaten fast 30 kg Körpergewicht zugelegt hatte, besser zum Zuge. Sein Sieg beim 1:1 war trotzdem sehr knapp. Auch in der zweiten Runde gegen der japanische Meister Aratu Sonoda geriet der 31-jährige Polizist aus Bukarest 0:1 in Rückstand. Aus dem Boden heraus gelang ihm aber ein Konter zum 1:1. Es hatte den Anschein, als ob der Rumäne das Foul des Japaners erwartet und den Konter bereits im Vorfeld geplant hatte. Nach einem Runterreißer stand es 3:1. Im Bodenkampf gelang ein verkehrter Ausheber, der zum 8:1 führte, was den Japaner zum nächsten Foul provozierte, der mit zwei Punkten bestraft wurde. Mit 10:1 war das Halbfinale erreicht. Bei einem Sieg über den starken Polen Rafal Krajewski winkte nun Olympia. Krajewski hatte die Qualifikation in Budapest als Dritter hauchdünn verpasst und beim Weltcup im Dezember in Belgrad den fünften Platz belegt. Im entscheidenden Kampf brachte Alexuc-Ciurariu seine beste Leistung. Er ging in der ersten Kampfhälfte 1:0 in Führung, blieb allerdings im Bodenkampf ohne Punkte. Nun bestand allerdings in der zweiten Hälfte die Gefahr, falls keine Punkte fallen würden, selbst bestraft zu werden und in die Bodenlage zu müssen. Dies verhinderte der Rumäne geschickt damit, den Gegner im Vorwärtsgang ständig aus der Mattenmitte zu drängen. Das gelang, der Pole musste zum zweiten mal zu Boden und der Rumäne führte 2:0. Mit einem Runterreißer, bei dem er allerdings kurz vor der Wertung die Matte verließ, machte er beim 4:0 alles klar. Die polnischen Trainer sahen die letzte Chance den Kampf noch zu wenden und erhoben Einspruch, den das Kampfgericht aber ablehnte. Die dritte Olympiateilnahme war gesichert. Im unwichtigen Finalkampf trat der Finne Elias Kuosmanen nicht mehr an.
Alin Alexuc-Ciurariu wird nach den Olympischen Spielen, zu den ihm der Greizer Verein viel Erfolg wünscht, seine dritte Mannschaftskampfsaison für den RSV Rotation Greiz ringen. Der Kommentar des Siegers: „Ich bin sehr froh noch einmal Olympische Spiele erleben zu können. Spätesten am 24.September, am Tag vor den Auswärtskampf in Aue, werde ich wieder in Greiz sein. Besonders freue ich mich auf die Wettkampfatmosphäre und meine Freunde in Greiz“.

Erhard Schmelzer