Greizer TeamGreizer Team. Foto: Anja Wiedermann

KSV Rimbach – RSV Rotation Greiz endet 5:18

Die beiden höchsten Saisonniederlagen mussten die Rimbacher Ringer gegen Greiz einstecken. Hieß es im September 7:23 in Greiz, setzte es diesmal in heimischer Halle eine 5:18 Niederlage.
Interessant dabei, jeweils eine Woche zuvor wurde Markneukirchen von den Hessen bezwungen.
Überraschend, dass eine Woche nach dem Sieg gegen die vogtländischen Sachsen ganze 200 Zuschauer in die Odenwaldhalle kamen, von denen ein Teil sogar aus Greiz und Umgebung angereist war, die ihre Mannschaft lautstark unterstützten.
Trainer Tino Hempel hatte das Team gegenüber dem Heimsieg gegen Nürnberg auf mehreren Positionen umgestellt. Für den nach der WM pausierenden Nicolai Grahmez rückte Moritz Langer auf, dessen Stelle wiederum von Razvan Kovacs besetzt wurde. Maximilian Besser ersetzte Attila Tösmagi nach dessen Superkampf in Greiz. Der Greizer WM-Held Lucas Kahnt wurde wie schon gegen Nürnberg mit Erfolg von dessen Bruder Maximilian vertreten.

Besonders seit dieser Saison verstärkt eine große Gruppe japanischer Weltspitzenringer die deutschen Spitzenvereine. Die Rimbacher wähnten sich wichtige Wechselinformationen verschlafen zu haben, als vor dem Wiegen plötzlich ein unschwer diesem ostasiatischem Volke zugehöriger Sportler im RSV-Trainingsanzug in die Halle kam. Es handelte sich wirklich um den japanischen Olympiateilnehmer von Paris Kyotaru Sogabe (67 kg/griechisch-römisch), der allerdings keine Greizer Lizenz besaß.

Robin Nuding (61 kg/g) musste sich mit dem zweifachen deutschen Vizemeister in der 57 kg-Klasse Leon Zinser, der mit seinem Bruder Julien aus Schifferstadt in der Pfalz zu den Rimbachern stieß, auseinandersetzen. In der Vorwoche noch Außenseiter musste er nun den Kampf bestimmen. Mit einer Schleuder und optischen Vorteilen kam der Greizer zum 6:1 Sieg. (Mannschaftsstand aus Greizer Sicht 2:0)

Lucas Gansi (130 kg/f) verkaufte sich gegen den 37-jährigen lettischen Routinier Armands Zvirbulis gut, gab aber gegen den deutlich leichteren Gegner eine Zweierwertung und eine Zeitstrafe ab: 0:3. (2:2)

Der bei der WM unter Wert geschlagene Razvan Kovacs (66 kg/f) war als einziger der drei Greizer WM-Teilnehmer am Start. Gegenüber Tirana eine Gewichtsklassen höher startend, hatte er sein dortiges Abschneiden noch nicht ganz verkraftet. Sein 3:0 Sieg über den deutschen Vizemeister Julien Zinser war aber nie in Gefahr. (4:2)

Alex Szöke (98 kg/g) wieder einmal mit einer starken Leistung, diesmal gegen den Litauer Vilius Laurinaitis! Er begann im Standkampf mit einem Schulterschwung und endete mit einem verkehrten Ausheber am Boden. 12:0 Sieg. (7:2)

Christian Fetzer (71 kg/g) traf auf den unorthodox ringenden Freistilringer Nico Schmitt. Kampfrichter Christoph Krumrey hatte es in dem hitzigen Gefecht, in dem beide Kämpfer Verwarnungen bekamen, nicht leicht. Die Greizer Betreuer waren nicht der Meinung, dass bei beiden Bodenrunden der Greizer in die Unterlage musste. Zwar konnte Schmitt dort nicht punkten, hatte aber am Ende mit 5:4 gewonnen. (Halbzeitstand 7:3)

Maximilian Kahnt (86 kg/f) war Jan Schwab, der nur am Anfang kurz zum Ausgleich kam, in allen Belangen überlegen. Er punktete mit Beinschrauben und einer Zange und siegte kurz nach der Pause mit 18:2. (11:3)

Moritz Langer (75 kg/f), der erstmals in dieser Gewichtsklasse kämpfte, vertrat Nicolai Grahmez hervorragend. Marc Janske, der bei den Junioren auch schon mal Vizemeister war, kämpfte hier völlig ohne Gewinnchancen und hatte schon nach 72 Sekunden, die zum vorzeitigen Abbruch nötigen Punkte abgegeben. (15:3)

Zum erste mal in der Rückrunde wurde Maximilian Besser (80 kg/g) aufgeboten, der auf den Tschechen Oldrich Varga traf. Der tschechische Meister, EM- und WM-Teilnehmer der letzten Jahre, ging in der ersten Hälfte 3:0 in Führung Doch dem kampfstarken Greizer gelang nach der Pause eine Zweierwertung im Stand. Außerdem zwang er seinen Gegner in die Bodenlage und obwohl ihm dort nichts gelang, hatte er beim 3:3 den Siegpunkt geholt. Klasse! (16:3)

Der wiederum stilartfremd und dazu höher kämpfende Joel Wrensch (75 kg/g) traf auf den zweiten Tschechen im Rimbacher Team, Jakub Bielesz, der seit der A-Jugend zur Auswahl seines Landes gehört. Der Thüringer Stützpunkttrainer verteidigte sich geschickt, musste zwar zweimal als Untermann in den Bodenkampf, gab da aber nur 2 Punkte ab. Am Ende erhielt er noch eine Verwarnung, konnte aber trotz der 0:6 Niederlage auf seine Leistung stolz sein. (16:5)

Im Schlusskampf, der Mannschaftssieg war schon lange eingefahren, bezwang Zsombor Gulyas (80 kg/f) den dritten Ex-Schifferstädter im Rimbacher Team, Christian Hermann mit 6:2. Es war der 18:5 Erfolg einer in diesem Jahr sehr starken Mannschaft, die es durchaus schaffen kann, in dieser Saison ohne Niederlage zu bleiben.
In der nächsten Woche haben die Greizer kampffrei, am 16.November geht es nach Lübtheen.

Einzelergebnisse:

StilartGewichtNameNamePunkteWertungZeit
Gr.-röm.61Leon Diogo Fernandes ZinserRobin Nuding0:2PS 1:606:00
Freistil66Julien ZinserRazvan Kovacs0:2PS 0:306:00
Gr.-röm.71Nico SchmittChristian Fetzer1:0PS 5:406:00
Freistil75AMarc JanskeMoritz Langer0:4TÜ 0:1601:12
Gr.-röm.75BJakub BieleszJoel Wrensch2:0PS 6:006:00
Freistil80AChristian HermannZsombor Gulyas0:2PS 2:606:00
Gr.-röm.80BOldrich VargaMaximilian Besser0:1PS 3:306:00
Freistil86Jan SchwabMaximilian Kahnt0:4TÜ 2:1803:36
Gr.-röm.98Vilius LaurinaitisAlex Gergö Szöke0:3PS 0:1206:00
Freistil130Armands ZvirbulisLucas Gansi2:0PS 3:006:00

Aktuelle Tabelle:

PlatzMannschaftAnz.K.Plus:MinusDifferenz +:?
1RSV Rotation Greiz8151:7873 16:0 
2SV Johannis Nürnberg7108:8424 10:4 
3WKG Markneukirchen/Gelenau8133:10726 8:8 
4KSV Rimbach8109:123-14 8:8 
5FC Erzgebirge Aue679:92-13 4:8 
6RKG Reilingen/Hockenheim799:108-9 4:10 
7KG RV Lübtheen882:169-87 2:14