Ringer-Legende Uwe Neupert zeigt sich beeindruckt von neuer Zweifeldersporthalle – Dauerausstellung mit Exponaten einer einmaligen Karriere im Gespräch
GREIZ. 800 Gäste kam am Samstag zur ersten großen Veranstaltung, dem Heimkampf des RSV Rotation gegen den AC Werdau, in die neue Zweifeldersporthalle nach Aubachtal. Einer, der das Geschehen mit besonders wachsamen Augen beobachtete, war Ringerlegende Uwe Neupert. „Die Nutzer haben hier hervorragende Trainingsbedingungen. Die Halle ist eine echte Errungenschaft für die Stadt Greiz. Das Schöne – auch die Zuschauer nehmen sie gut an – die Greizer können wirklich stolz sein.“
Der Freistilringer, der als erfolgreichster Athlet des DDR-Ringerverbandes gilt und seine internationalen Erfolge für den SC Motor Jena erkämpfte, lernte seine ersten Griffe in der Greizer Jahnturnhalle. Der 1957 in Greiz geborene Uwe Neupert begann im Alter von 14 Jahren, den Ringkampfsport zu betreiben. Trainer im Greizer Nachwuchsbereich war damals mit dem ehemaligen DDR-Meister im Fliegengewicht, Aladar Heppner eine ausgesprochene Koryphäe. Vom früh verstorbenen Trainer Peter Gründig nach Abschluss der zehnjährigen Schulzeit in Greiz zum Sportclub nach Jena geholt, begann bald eine unvergleichliche Karriere. Neuperts größter Erfolg war der zweite Platz bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau. Insgesamt erkämpfte er zwei Welt- und drei Europameistertitel. Seine Medaillensammlung bei internationalen Meisterschaften der Männer umfasst 19 Plaketten. Eine solche Bilanz kann kein weiterer Ringer Deutschlands aufweisen. Was lag also näher, als den erfolgreichsten Ringer des Ostens im 1. Deutschen Ringermuseum in Schifferstadt mit einer Sonderausstellung zu ehren? Seit Juli 2014 kann man sie dort sehen.
Die Gestalter hatten aus 600 Exponaten auswählen müssen. Medaillen, Urkunden, Fotos, Übersichtstafeln, Sportbekleidung, Ehrenpreise und Geschenke aus aller Welt dokumentieren die unvergleichliche Karriere Neuperts. Was dem gebürtigen Greizer aber besonders am Herzen liegt: „Ich würde mich freuen, wenn diese Exponate hier in meiner Heimat in einer Dauerausstellung einen festen Platz finden würden.“ Die Verantwortlichen der Stadt Greiz prüfen zurzeit die Möglichkeit, der Allgemeinheit eine Exposition zugänglich zu machen. Als Standort war zunächst auch die Zweifelderhalle im Gespräch. Aus Sicherheitsgründen sei dies allerdings keine Option, wie der Geschäftsführer der Greizer Freizeit-und Dienstleistungs GmbH, Frank Böttger erklärte. Denkbar sei vielleicht, im Museum der Schloss-und Residenzstadt im Unteren Schloss einen würdigen Platz zu finden. Die Exponate zur Verfügung zu stellen, wäre ein „kleines Dankeschön“ an die Stadt Greiz, sagte Uwe Neupert im Gespräch: „Hier bin ich geboren, habe laufen gelernt, bin zur Schule gegangen, habe trainiert – eine Ausstellung wäre der krönende Abschluss meines Lebenswerkes.“
Antje-Gesine Marsch @09.09.2015