Goldene Generation trifft sich in Greizv.l. Petra Gehrke (ehemalige Schlagfrau des DDR-Ruderachters), Wolfgang Nitschke (DDR- und BRD- Auswahltrainer), Thomas Munkwitz (EM-Dritter Junioren 1978), Roland Gehrke (Welt- und Europameister, zweimal Olympiavierter), Kathi Neupert (Tochter von Uwe), Uwe Neupert (mit 19 Medaillen international erfolgreichster deutscher Ringer), Willi Tepper (DDR-Auswahltrainer), Dr. Jürgen Kallenbach (Vereinsarzt des SC Motor Jena und Verbandsarzt der DDR, nach 1990 erster Präsident des Thüringer Ringerverbandes), Hartmut Reich (Welt- und Europameister)

Anlässlich des 60. Geburtstages von Uwe Neupert traf sich die goldene Generation der Ringer in Greiz

GREIZ. Am Wettkampfsystem des internationalen Ringerverbandes hat sich in den letzten 40 Jahren wenig verändert, sieht man einmal von den hinzugekommenen Meisterschaften bei den Frauen ab.
Jährlich findet im Frühjahr eine Europameisterschaft statt und wenn es sich nicht gerade um ein Olympiajahr handelt, folgen im Sommer oder Frühherbst die Weltmeisterschaften. Verändert hat sich allerdings die Erfolgsbilanz, und das nun wahrlich nicht nur beim Ringkampfsport.
Seit Beginn der 1990er Jahre macht sich in der Medaillenbilanz der deutschen Sportler eine rückläufige Tendenz bemerkbar.
Mit der schwindenden Akzeptanz des Leistungssportes in der vereinigten deutschen Republik – nur der die Medien beherrschende Fußball macht hier eine Ausnahme – gingen auch die internationalen Erfolge der deutschen Sportler zurück.
Das Geld fließt immer mehr in den Fußball, die kleinen olympischen Sportarten werden immer mehr an den Rand gedrängt. Ob das vom Deutschen Olympischen Sportbund und vom Bundesministerium des Inneren groß angekündigte Potentialanalysesystem Abhilfe schafft, muss sich erst noch beweisen und wird von namhaften Fachleuten bezweifelt.

Am Samstag kam es aus Anlass des sechzigsten Geburtstages von Uwe Neupert in der Nähe von Greiz zu einem Treffen ehemaliger Leistungssportler des Ringkampfsportes. Neben den ehemaligen Auswahltrainern Willi Tepper und Wolfgang Nitschke, des ehemaligen Verbandsarztes Dr. Jürgen Kallenbach waren auch mehrere ehemalige Nationalmannschaftskollegen des Greizers zum Gratulieren gekommen, wie sein langjähriger Trainingskamerad aus Jena, Thomas Munkwitz.
Allein schon die internationale Medaillenbilanz bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften des Jubilars, seines ehemaligen Vereinskollegen vom SC Motor Jena, Hartmut Reich und des aus Berlin angereisten ehemaligen Luckenwalders Roland Gehrke umfasst 39 Mal Edelmetall.

Eine Besonderheit ist bei Neupert und Gehrke zu beachten, beide trainierten nie an einer Kinder-und Jugendsportschule sondern begannen ihre sportliche Laufbahn zeitgleich mit dem Erlernen eines Berufes.
Uwe Neupert kämpfte als Jugendlicher zum Beispiel schon in der Männermannschaft der damaligen BSG Rotation Greiz, bevor ihn sein leistungssportlicher Weg nach Jena führte.
Auch später ließ er die Verbindung zu seinem Herkunftsverein nicht abreißen.
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit nahm er am Training in Greiz teil. Für die zurzeit am Landes-Leistungsstützpunkt Jena trainierenden Sportler aus Greiz ist er nicht nur auf Grund seiner 19 internationalen Medaillen, seiner 15 DDR-Meistertitel, sondern auch in dieser Hinsicht ein großes Vorbild.

Die Geburtstagsgesellschaft mit Familienangehörigen und ehemaligen sportlichen Weggefährten speiste im Hotel Gudd in Mohlsdorf. Danach ging es mit einem Kremser des ortsansässigen Reiterhofes Hubert Jäschke durch den Greiz-Werdauer Wald zum Abendessen im familiären Kreis nach Reuth.

Erhard Schmelzer @05.08.2017