250 Ringerinnen aus 18 Ländern traten in Dormagen (Nordrhein-Westfalen) an
DORMAGEN/GREIZ. Der Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland ist die größte ringkampfsportliche Veranstaltung des Jahres im Frauenringen. Auch in diesem Jahr traten in den Altersklassen der Frauen und der Kadetten wieder 250 Ringerinnen aus 18 Ländern in Dormagen (Nordrhein-Westfalen) an. In der Mannschaftswertung siegte mit großem Vorsprung Russland vor dem Gastgeber sowie Weißrussland, Schweden, Frankreich und Polen. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Kadettinnen erkämpften die BRD-Starterinnen jeweils drei Medaillen.
Zu den neun vom Deutschen Ringer-Bund nominierten Kadettinnen gehörte auch Eyleen Sewina vom RSV Rotation Greiz, einige Mädchen starteten allerdings zusätzlich für ihre Landesverbände. In der Gewichtsklasse 60 kg starteten 18 Sportlerinnen. Nur eine der zehn Gewichtsklassen war stärker besetzt. Vom DRB waren die Baden-Württembergischen Titelkämpfe im Januar und die deutsche Meisterschaft als Qualifikationswettkämpfe für die internationalen Meisterschaften dieses Jahres ausgegeben wurden. Eyleen Sewina unterlag dabei jeweils knapp – teilweise unglücklich – gegen ihre Trainingspartnerin an der Sportschule Jena, die für den bayerischen Verein ASV Neumarkt startende Andrea Grasruck.
Die Messen hinsichtlich der Qualifikation für die EM in Serbien sind also gelesen, vor allem wenn man berücksichtigt, dass die DRB-Gewaltigen das größte Ringerturnier in Deutschland nicht vorrangig in die Qualifikation einbeziehen. Das mag auf Grund der im weiblichen Bereich doch relativ unterschiedlichen sportlichen Qualitäten, die dem Losglück Tür und Tor öffnen, auch durchaus gerechtfertigt sein. Bei den letzten Wettkämpfen konnte Eyleen Sewina voll überzeugen, verpasste nach sehr guten Kämpfen bei den Meisterschaften der Frauen als jüngste Teilnehmerin die Bronzemedaille äußerst knapp.
Nun beim Grand Prix in Dormagen standen die Greizerin und ihre Widersacherin aus Bayern als einzige Vertreterinnen der Bundesrepublik den ausländischen Gegnerinnen gegenüber. Und wieder einmal stand das Glück nicht gerade auf Seiten der trainingsfleißigen Sportlerin aus Greiz. Sie loste sich in die mit drei Russinnen und zwei Schwedinnen ungleich stärker besetzte A-Gruppe. In Runde eins wurde die Russin Natalia Parnikova mit 7:3 bezwungen, danach die Italienerin Elena Esposito nach einer Minute geschultert. Im dritten Durchgang geschah dann etwas, was Eyleen nicht zum ersten Mal in dieser Saison erlebte, eine unglückliche knappe Niederlage. Diesmal mit 3:4 gegen die Russin Marija Lachugina, bei der sich Eyleen nach einer Aktion der Gegnerin am Knie verletzte. Gegen die spätere Siegerin Marija Matyushenko, die ebenfalls aus Rußland kam, bestand dann angeschlagen beim 0:10 in der zweiten Minute keine Siegeschance.
Als vierte im Pool wurde Eyleen Sewina auf den siebenten Platz gesetzt. Andrea Grasruck hatte mit Rang sechs wieder einmal knapp die Nase vorn. Im leichteren Pool kam sie zu Erfolgen gegen Gegnerinnen aus Israel und den Niederlanden, musste dann klare Niederlagen gegen die Viertplazierte aus Frankreich und die spätere Silbermedaillengewinnerin Alexandra Sandahl aus Schweden einstecken. Als Pooldritte traf sie im Platzierungskampf auf die Russin Marija Lachugina. Anders als Eyleen, die einen großen Kampf geliefert hatte, kam sie mit dieser Widersacherin gar nicht zurecht und unterlag in der vierten Minute beim Stande von 0:10 auf Schultern. Eyleen Sewina konnte bei diesem wichtigen Wettkampf an ihre guten Leistungen von den Frauenmeisterschaften anschließen, obwohl die Medaillenränge verfehlt wurden. Und irgendwann werden die Lose auch etwas günstiger fallen.
Erhard Schmelzer @31.05.2015