Dritte Saisonniederlage für Greizer Landesligaringer

RSV Rotation Greiz II gegen SAV Leipzig/Großlehna/KFC Leipzig II endet 12:20

Im 14.Saisonkampf musste die zweite Greizer Ringermannschaft die dritte Niederlage einstecken.
Nach dem Misserfolg in Taucha war es der zweite Fehlschlag in Folge, der diesmal allerdings andere Ursachen hatte. Da der Thüringer Ringerverband am folgenden Sonntag an einem Turnier in Radolfzell am Bodensee teilnahm, waren einige Sportler nicht einsatzfähig. Nach einigen Ausfällen in der ersten Mannschaft war von da auch keine Unterstützung zu erwarten. Schmerzlich vermisst wurde auch Maximilian Böttger, der sich in Taucha verletzt hatte. Die 146 Zuschauer mussten so eine 12:20 Heimniederlage erleben.
Nach dem Abstieg des SAV Leipzig/Großlehna 2016 aus der Regionalliga Mitteldeutschland wurden die vorher unüberbrückbaren Gräben zugeschüttet und man startete im Jahre 2017 erstmals gemeinsam mit der zweiten Mannschaft des KFC Leipzig. Wurden in den ersten Jahren nur einige Sportschüler mit KFC-Mitgliedschaft ins Team eingegliedert, haben sich die Verhältnisse nun grundlegend geändert. In dieser Saison bietet der SAV zwar noch 8 lizenzierte Sportler auf, von denen allerdings 6 in der achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts geboren wurden. Die zweite Mannschaft des KFC erwarb hingegen 31 Lizenzen, davon entfallen 15 auf jetzt im Großraum Leipzig ansässige Ausländer. Zwar dürfen in dieser Liga nur jeweils zwei Aktive pro Kampf mit ausländischer Staatsbürgerschaft antreten, doch allein 11 Leipziger sind, da unter 21 Jahren, auf Antrag von der Regelung ausgenommen. Unter diesen Voraussetzungen kann man wohl kaum von Waffengleichheit mit der zweiten Mannschaft des Greizer Ringervereins sprechen. Vielleicht war es aber auch das letzte Auftreten der KG in Greiz, im nächsten Jahr könnte die zweite Mannschaft des KFC schon separat antreten.
Leider wurden nur sieben Kämpfe ausgetragen, da Fabian Wächter (61 kg/f) schon in Richtung Bodensee unterwegs war, bzw. Iunus Gaisuev (80kg/f) ohne Widerpart blieb. Nach dem Wiegen stand es so schon 4:4. Mit Silas Warmuth (57 kg/g) und dem B-Jugendmeister Nils Heinrich trafen gleich im ersten Kampf zwei Freistiler aufeinander. Der Greizer unterlag wiederum nach eigener Führung, diesmal 5:8. Der sonst gute Kampfrichter Dr. Frank Baumann aus Chemnitz sanktionierte das ständige Auflegen der Stirn des Leipzigers auf die Brust seines Gegners unverständlicherweise nicht. Aus der Greizer Ecke war im Gegensatz zu der der Gäste auch nichts zu hören. Bei seinem zweiten Mannschaftskampf traf Mykhailo Skliarenko (130 kg/g) auf den Routinier, langjährigen SAV-Chef und wohl letzten SAV-Mohikaner Sven Betschke. Zwar konnte sich der Greizer nach dem ersten Wurf aus der Brücke befreien, doch kurz vor der Pause lag er beim Stande von 0:9 auf den Schultern. Den ersten Greizer Sieg erkämpfte der 17-jährige Paul Müller (98 kg/f), der den mehr als doppelt so alten KFC-Routinier Nils Härtwig in der fünften Minute nach starkem Kampf mit 15:0 bezwang. Pascal Hessel (66 kg/g) traf auf den gleichaltrigen Spezialisten Marcel Grünwald, der bei der U 20 den fünften Platz belegt hatte und wurde in der fünften Minute mit 1:16 bezwungen. Medizinstudent Jonas Dietsch (86 kg/g) musste vor dem Wiegen noch etwas trinken um starten zu können. Nun fast zwei Gewichtsklassen höher kämpfend hatte er gegen den starken Tschetschenen Yasin Salamov zwar keine Siegchance, unterlag aber erst Sekunden vor der Pause mit 1:17. Leon Weller (71 kg/f) hätte durchaus eine Chance zum Sieg gehabt, kam aber erst kurz vor Schluss auf den Dreh den deutlich als Greco-Ringer erkennbaren Ukrainer Ivan Benda mit Beinangriffen zu bekämpfen. So unterlag er nach einem für die Zuschauer aktionsreichen, turbulenten sechs Minuten 10:16. Der wieder einmal fast zwei Gewichtsklassen höher antretende Dustin Nürnberger (75 kg/g) war dem Ukrainer Kyrylo Burlachenko in allen Belangen überlegen und hatte mit Stand- und Bodentechniken bereits nach zwei Minuten die zum vorzeitigen Kampfabbruch nötigen 15 Punkte erkämpft.
Bei noch vier Saisonkämpfen und nur noch zwei Punkten Vorsprung vor Verfolger Taucha sollte die zweite Greizer Mannschaft bereits am kommenden Sonnabend beim Auswärtskampf in Werdau (Beginn 17:30 Uhr in der Sporthalle am Gymnasium) wieder in die Erfolgsspur kommen, wenn der zweite Tabellenplatz erreicht werden soll.

Erhard Schmelzer

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