AC 1897 Werdau tritt am Samstag zum letzten Bundesligakampf gegen Pausa an
GREIZ. Wenn am Samstag der AC 1897 Werdau zum letzten Saisonkampf in Pausa antritt, wird dies wohl für längere Zeit der letzte Auftritt einer Werdauer Mannschaft in der zweithöchsten deutschen Leistungsklasse sein. Am Mittwoch wurde in der regionalen westsächsischen Presse der Rückzug des traditionsreichen Ringervereins aus der 2.Bundesliga bekanntgegeben.
Diese Entscheidung hatte der erweiterte Vorstand des AC Werdau in der Vorwoche getroffen. „Nach langen Überlegungen hat sich der AC 1897 Werdau, der mit 51 Prozent an der gGmbH beteiligt ist und die zweite Saison mit finanziellen Schwierigkeiten erlebt hat, entschlossen, das Team aus der 2. Bundesliga zurückzuziehen“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Mitte dieses Jahres wurde die erste Männermannschaft aus dem Verein ausgegliedert und in eine gemeinnützige GmbH überführt. Diese Aktion war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. „Die gGmbH kann weder einen Wirtschaftsplan für 2016, noch ausreichend Sponsorenverträge vorweisen, die einen Etat für die nächste Zweitliga-Saison sichern“, wird AC-Chef Jörn Hinze zu den aktuellen Problemen zitiert. Ein Ende des Ringkampfsportes in Werdau ist dies auf keinen Fall, der Fokus des Vereins liege nun auf der Aufrechterhaltung des Kinder- und Jugendsports.
Der Werdauer Ringerverein kämpfte zusammen mit den Greizern zu Beginn des neuen Jahrtausends in der 1.Bundesliga, zog aber 2001 sein Team aus der Eliteliga zurück. Nach Jahren in der Regionalliga kämpfte der AC 1897 Werdau seit 2011 wieder in der 2.Bundesliga. Im Dezember 2014 siegten die Westsachsen erstmals seit mehr als 50 Jahren in Greiz und erreichten mit Platz drei ihr bestes Resultat in dieser Liga. Personell weiter verstärkt gewann Werdau den Auftaktkampf dieser Saison mit 15:12 in Greiz und lag nach vier Runden an der Tabellenspitze. Mit einem Sieg kann die WKG Pausa/Plauen das in den letzten Wochen kriselnde Team noch von Platz sechs verdrängen. Für die Greizer Ringkampfanhänger waren die Derbys gegen den nur 16 Kilometer entfernt befindlichen Verein in den letzten Jahren ein besonderer Höhepunkt.
Erhard Schmelzer @16.12.2015