Die Greizer Ringkampfanhänger haben am Wochenende keinen großen Anfahrtsweg.
PLAUEN. Die Deutschen Meisterschaften der Ringer im griechisch-römischen Stil finden diesmal nicht in einer der Ringerhochburgen Süddeutschlands sondern quasi vor der Haustür im Vogtland statt. Nach den deutschen Jugendmeisterschaften 2009 und dem Weltcup der Junioren 2011 richtet der KSV Pausa nun die nationalen Titelkämpfe der Männer aus. Da in Pausa keine den Anforderungen entsprechende Örtlichkeit zur Verfügung steht, werden die Kämpfe in Plauen in der Sporthalle des Berufsschulzentrums Anne Frank, Wieprechtstraße 11 ausgetragen. Das Wiegen findet am Freitagabend statt. Am Sonnabend wird von 9.30 Uhr bis 12 Uhr und von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr gekämpft. Die Halbfinalkämpfe und die Hoffnungsrunden werden ab 17.30 Uhr ausgetragen. Am Sonntag werden dann ab 9.30 Uhr nur noch die 14 Kämpfe um den jeweils zweimal pro Gewichtsklasse vergebenen dritten Platz und die 7 Finalkämpfe durchgeführt.
Im Kampf um die 28 Medaillen haben 124 Sportler aus 16 Landesverbänden gemeldet. Für Thüringer Vereine starten vier Athleten, Florian Crusius (55 kg/Zella-Mehlis), Thomas Leffler (84 kg), Boris Eisenstein (96 kg/beide Jena) sowie der Greizer Toni Stade (66 kg). Stade, der den Ringkampfsport in Zella-Mehlis und an der Sportschule in Jena erlernt hat, kämpft beim RSV Rotation Greiz in der Gewichtsklasse 74 kg. Für den Jahreshöhepunkt hat er sein Körpergewicht radikal um 8 kg reduziert, wahrlich kein leichtes Unternehmen. Bereits in den letzten Jahren kämpfte er in dieser Klasse und kam jeweils unter die besten 10 Sportler in Deutschland. Im Vorjahr hätte er im württembergischen Ehningen beinahe in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Im gesamten Turnier gab es eine Verwarnung und die erhielt Toni, konstatierte damals enttäuscht Landestrainer Winfried Wundersee. Was auch daran gelegen haben könnte, dass der Greizer gegen einen Sportler des gastgebenden Vereins gekämpft hatte. In Plauen wird die 66 kg-Klasse im Mittelpunkt des Interesses stehen. Hier kämpft das Aushängeschild des deutschen Ringkampfsportes. Frank Stäbler aus Musberg (Württemberg) qualifizierte sich als WM-Fünfter 2011 als erster deutscher Ringer für Olympia, wurde 2012 Europameister und in London als Fünfter erfolgreichster deutscher Ringer. Am Sonntag möchte er nun erstmals deutscher Meister werden.
Erhard Schmelzer @06.03.2013