In den letzten Jahrzehnten erfreuten sich die Vergleiche auf der Ringermatte in Greiz gegen Markneukirchen und Aue unter Ringkampfanhängern aus nah und fern immer größerer Beliebtheit.
Die regionalen Derbys in Greiz zogen die meisten Zuschauer bei Ringkämpfen in Deutschland an, nur übertroffen von den Halbfinal- und Finalkämpfen um die deutsche Mannschatsmeisterschaft. Im Vorjahr kamen wieder einmal mehr als 1000 Zuschauer in die Sporthalle An der Eisbahn. Das dürfte auch in diesem Jahr wieder so sein. Die von den Vogtländern dominierte Kampfgemeinschaft Markneukirchen/Gelenau hat bisher nur einmal – ganz knapp in Aue – verloren, aber Lübtheen und vor allem die mit vielen Vorschusslorbeeren gestarteten Nürnberger klar bezwungen. Ein Favorit ist beim Vogtlandderby immer schwer auszumachen. Meistens gewinnt der, von dem man es nicht unbedingt erwartet. Die Gäste stellen mit dem Italiener Luca Dariozzi (80 kg/g), dem Moldawier Mihai Bradu (86 kg/g) dem Deutsch-Polen Patryk Dublinowski (97 kg/f), dem Georgier mit deutschen Pass Murazi Mchelidze (130 kg/g) eine erfahrene Truppe. In den leichten Gewichtsklassen dürfte der über Gelenau zur Kampfgemeinschaft gestoßene Apoldaer Haydar Afshar (61 kg/f) den Leipziger DM-Dritten Tim Krasnicki verdrängt haben. Im griechisch-römischen Stil werden die Berliner mit türkischen Wurzeln Bugrahan Ali Önder (66 kg) und Serdar Durmus (75 kg) erwartet. Der Greizer Moritz Langer dürfte wieder einmal auf den unverwüstlichen Hofer Roman Walter (71 kg/f) treffen. Ein großes Fragezeichen steht hinter den drei dagestanischen Verpflichtungen der Markneukirchner. Die Lizenzen sind gebucht, bisher wurden sie aber noch nicht eingesetzt. Haben sie als russische Staatsbürger ein Visum für Deutschland erhalten? Nach dem Wiegen um 18:45 Uhr wird man es wissen. Kampfbeginn ist am Sonnabend um 19:30 Uhr.
Bereits ab 17:30 Uhr stehen sich die zweiten Mannschaften von Greiz und Werdau gegenüber. Auch hier sind spannende Auseinandersetzungen zu erwarten. Die Greizer sind trotz einiger Besetzungsprobleme seit vier Kämpfen ohne Niederlage. Da aber die Werdauer Regionalligamannschaft als Spitzenreiter beim desolaten Schlusslicht Hannover gastiert, dürften in Greiz mehrere Regionalligaringer auftauchen und nicht wenige Schlachtenbummler mitbringen.
Erhard Schmelzer