RSV Rotation Greiz gegen FC Erzgebirge Aue endet 15:11RSV Rotation Greiz gegen FC Erzgebirge Aue endet 15:11

Am Sonnabend enden die Mannschaftskämpfe der deutschen Ringerteams. Einzig die Spitzenmannschaften der 1.Bundesliga werden noch in einer doppelten Ausscheidungsrunde um den deutschen Mannschaftsmeistertitel kämpfen. Die beiden Greizer Ringermannschaften gehen zum Saisonschluss noch einmal auf Reisen. Es sind aber die kürzesten Reiserouten des Jahres. Während die zweite Mannschaft um 17:30 Uhr in Werdau (Sporthalle am Gymnasium) antritt, wird der Zweitbundesligakampf in Aue (berufliches Schulzentrum, Rudolf-Breitscheid-Straße 28) um 19:30 Uhr angepfiffen. Zahlreiche Greizer Anhänger werden es sich nicht nehmen lassen, eine oder gar beide Veranstaltungen zu besuchen. In der Auer Sporthalle könnte es sogar bei dem erwarteten großen Greizer Besucherandrang im weihnachtlich geschmückten Erzgebirge zu einem saisonalen Besucherrekord reichen.
Die Ausgangspositionen beider Mannschaften sind aber durchaus unterschiedlich. Die zweite Mannschaft liegt punktgleich mit dem KFC Leipzig auf den ersten Tabellenplatz, hat aber den direkten Vergleich durch eine Niederlage und ein Remis verloren. Der zweite Tabellenplatz ist ihnen aber nicht mehr zu nehmen. Den ersten Platz können sie nur dann belegen, wenn der um 17 Uhr angepfiffene Kampf in Weißwasser gegen Leipzig mit einem Sieg oder einem Unentschieden für die Lausitzer endet. Voraussetzung für einen Staffelsieg der Greizer wäre aber auf jeden Fall ein Erfolg in Werdau. Die Werdauer befinden sich im Tabellenmittelfeld, haben aber in der Vorwoche in Thalheim nicht gut ausgesehen. Interessant ist die Situation für die beiden Werdauer Mannschaften in Regional- und Oberliga. Der Tabellenführer der Regionalliga, die zweite Mannschaft von Markneukirchen/Gelenau hat ihre Saison bereits beendet und ist nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Mit einem Sieg kann Werdau nur noch Tabellenzweiter werden. Da die erste Werdauer Mannschaft im Anschluss im Kampf mit dem RV Hannover den abgeschlagenen Tabellenletzten zu Gast hat, könnte durchaus der eine oder andere in der Oberliga startberechtigte Regionalligaringer gegen die Greizer antreten.

Am letzten Kampftag sind die Plätze von zwei bis vier noch immer vakant

In Aue stellt sich die Situation noch spannender dar. Bundesligaabsteiger Lichtenfels hat schon die Greizer als Staffelsieger in der 2.Bundesliga abgelöst. Witten hat als derzeitiger Tabellendritter die Saison schon beendet und liegt zwei Punkte vor Greiz. Bei einer Greizer Niederlage würde die Saison für den RSV als Tabellenvierter enden. Bei einem Greizer Erfolg beim Tabellenzweiten in Aue käme es zu der seltenen Konstellation, dass Witten, Aue und Greiz punktgleich wären. Nach den Regeln des Deutschen Ringer-Bundes zählen dann bei der Platzierung nur die Ergebnisse dieser Mannschaften untereinander. Diese Regel könnte für Greiz günstig sein, da der RSV durch den Einsatz von vielen Nachwuchskräften das weitaus schlechtere Gesamtpunktverhältnis hat. Das endgültige Punktverhältnis für Witten steht schon fest: 56:60 Punkte, also minus 4 Punkte. Aue liegt vor dem letzten Kampf bei plus 8 Zählern und Greiz bei minus 4.
Für genügend Spannung ist also gesorgt und eine kleine mathematische Aufgabe obendrein zu lösen. Kann der RSV Rotation Greiz am letzten Kampftag doch noch in die Medaillenränge vorstoßen? Oder gar Aue noch vom zweiten Tabellenplatz verdrängen? Die Greizer Mannschaft hat schon oft bewiesen, dass sie auch in schwierigen Situationen zu Überraschungen fähig ist. Der Saisonabschluss könnte nicht spannender sein.

Erhard Schmelzer