Regionalliga Mitteldeutschland: Ringerverein Thalheim gegen RSV Rotation Greiz endet 9:17Trainer Tino Hempel und Zbigniew Baranowski, RSV Rotation Greiz

Finalrunde: Der RSV Rotation Greiz erwartet zum Auftakt die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt

GREIZ. Jetzt geht die Ringkampfsaison für den RSV Rotation Greiz erst richtig los. Mit dem Sieg in Thalheim am letzten Kampftag der Hauptrunde hat der Greizer Ringerverein den Staffelsieg in der Gruppe A der Regionalliga Mitteldeutschland
Nun stehen noch vier Saisonkämpfe an. Bereits am Samstag, dem 25.November, steht der erste Heimkampf der Finalrunde an. Um 19.30 Uhr wird der Luckenwalder Kampfrichter Thomas Hausmann den ersten Kampf der Partie der Greizer gegen die Kampfgemeinschaft Frankfurt an der Oder /Eisenhüttenstädter Ringerclub anpfeifen.
Die Ringkampfbegeisterung in Greiz ist spürbar angestiegen, es wird mit neuem Saisonzuschauerrekord gerechnet.

Eine Woche später erfolgt der Rückkampf in der Oderstadt. Zeitgleich finden die beiden anderen Halbfinalkämpfe zwischen den Staffelzweiten der Gruppe A, dem AV Germania Markneukirchen und dem Sieger der Staffel B, dem KFC Leipzig, statt. Die Sieger der Halbfinals ermitteln am 9. und 16.Dezember den Meister der Regionalliga Mitteldeutschland.
Die Unterlegenen der Halbfinal-Begegnungen kämpfen zu den gleichen Terminen um den dritten Platz. Wie das Halbfinale für Greiz auch ausgehen mag, am 9. Dezember findet der letzte Saisonkampf in der Sporthalle in Greiz-Aubachtal statt.
Die Entscheidung fällt dann eine Woche später in Markneukirchen oder Leipzig.

Die Greizer Ringer liebäugeln natürlich mit den Finalkämpfen um die Meisterschaft. Um diese zu erreichen, muss zuerst der Konkurrent aus Brandenburg bezwungen werden.

Die Frankfurter Griechisch-Römisch-Ringer sind eine Wucht

Die Gäste aus der Grenzstadt an der Oder stützen sich vor allem auf ihre ausgezeichneten Ringer im griechisch-römischen Stil. Und das hat eine lange Geschichte. Nach den Olympischen Spielen 1972 wurden auf Befehl der DDR-Armeeführung Armeesportler verschiedener Sportarten in das weitgehend sportliche Niemandsland nach Frankfurt verpflanzt.
Neben Radsportlern, Boxern, Judokas, Handballern und Fußballern aus Berlin wurden auch die Ringer aus Rostock nach Frankfurt geschickt und mit immensen Mitteln ausgerüstet. Spektakuläre internationale Resultate waren Folge. Nach der Wende wurde in Frankfurt das Bundesleistungszentrum installiert, das auch heute noch sehr erfolgreich arbeitet, auch wenn die ganz großen internationalen Titel schon einige Jahre zurückliegen.

Namen wie Heinz-Helmut Wehling (Silber und Bronze bei Olympia, Welt- und Europameister) oder Maik Bullmann (Olympiasieger, Welt- und Europameister, heute Bundestrainer) stehen für die große Zeit des Frankfurter Ringkampfsportes. Schon in früheren Jahren überwogen die Erfolge im griechisch-römischen Bereich. Nach der Wende fand eine Spezialisierung auf diesen Bereich statt.
In den letzten Jahrzehnten hatte fast jeder Spitzenverein im Osten und nicht wenige aus dem Westen einen oder mehrere Sportler in ihren Reihen, die ihre Ausbildung in Frankfurt/Oder erhalten haben.
Zur Zeit ist Brian Tewes, der als Trainer am Frankfurter Stützpunkt tätig ist, aus der Greizer Mannschaft nicht wegzudenken.
Vor knapp einem Jahrzehnt verdienten sich die jungen Erik Weiß und Damian Hartmann ihre ersten Sporen in der 2.Bundesliga im Greizer Trikot. Beide Sportler sind nach vielen Jahren in der 1.Bundesliga nun wieder zu ihren Wurzeln nach Frankfurt zurückgekehrt.
Erfolgreichster Aktiver im Frankfurter Dress ist aber auf jeden Fall Marcus Thätner, die langjährige Nummer Eins in Deutschland, der als viermaliger deutscher Meister sein Land zehnmal bei EM und WM vertrat und zur Olympiamannschaft von Peking gehörte.

Auch Schwergewichtler Rene Zimmermann, der vor zwei Jahren noch für den KFC Leipzig aktiv war, aber auch schon das deutsche Mannschaftsmeisterschaftsfinale erlebte, vervollständigt das Gästeteam.
Allein diese Sportler erkämpften neun deutsche Meistertitel bei den Männern und zehn im Nachwuchsbereich. Die Gastgeber wollen aber auf jeden Fall die Phalanx der Griechisch- Römisch- Spezialisten durchbrechen und im freien Stil so viel wie möglich Punkte holen.

Info:
Da die Saison für zweite Mannschaft beendet ist, steht diesmal kein Vorkampf auf dem Programm. Im Vorfeld des Spitzenkampfes findet aber ab 16.30 Uhr im Foyer der Sporthalle eine Informations- und Gesprächsrunde statt, zu der Sportler, Vereinsmitglieder, Sponsoren, Zuschauer und alle Ringkampfinteressierten herzlich eingeladen sind.

Erhard Schmelzer @24.11.2017