Plakat FoxcatcherPlakat Foxcatcher

Preview zum „Foxcatcher“ schon am Mittwoch, den 4. Februar, um 17 und 20 Uhr

GREIZ. Um das Jahr 2000 herum wurde es Mode, dass milliardenschwere Unternehmer Millionen in Sportvereine investierten. Den Russen Roman Abramowitsch oder Scheich Mansour aus Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die die Fußballvereine Chelsea London und Manchester City kauften, kennt die Sport interessierte Öffentlichkeit in Deutschland genauso wie den Förderer der TSG Hoffenheim, Dietmar Hopp. In den USA hat die Marotte reicher Männer, Hunderte von Millionen in ihren Verein zu stecken, auch Dank der dortigen Steuergesetzgebung eine lange Tradition.

Meist geht es dabei um die vier großen Profisportarten der USA American Football, Baseball, Basketball und Eishockey. Unzählige Sportfilme mit unterschiedlichem Niveau wurden darüber gedreht.
Bei „Foxcatcher“ geht es aber um eine andere Sportart: Um das Ringen. Ringen ist in den USA Volkssport, wird an Tausenden von Highschools und Hunderten von Universitäten gelehrt. An seiner Highschool kam wohl auch John Eleuthere du Pont mit dem Ringkampfsport in Berührung. Seinen zweiten Vornamen erhielt er nach seinem 1802 vor der französischen Revolution nach Amerika geflohenen Ur-Urgroßvater, dem Gründer eines großen Chemieunternehmens. Munitionslieferungen im amerikanische Bürgerkrieg (1861-65) und im ersten Weltkrieg (1914-18) brachten dem Unternehmen Millionengewinne und machten John E. du Pont – einem der Erben – zu einem sehr vermögenden Mann. Er soll den amerikanischen Ringerverband mit jährlich einer Million Dollar unterstützt haben. Außerdem gründete er 1989 auf seiner Foxcatcher Farm in Philadelphia, daher der Name des Films, mit riesigem materiellen Aufwand ein Trainingscamp für Ringer.

Stars des Camps waren die Weltmeister und Olympiasieger im Freistilringen Mark und David Schultz. Der unter chronischer Selbstüberschätzung leidend Sport-Sponsor wollte unbedingt als große Persönlichkeit und wahrer Patriot wahrgenommen werden, wobei er nicht sehen will, dass große Teile der vermeintlichen Bewunderung und Anerkennung in Wirklichkeit ganz schnöde mit Geld erkauft sind. Mark beendet nach der Olympiade 1988 in Seoul mit dem sechsten Platz seine Karriere. Bruder David trainiert für ein Comeback für Olympia 1996 in Atlanta. Da geschieht das Unglück. Die Ringkampfszenen wurden mit aktiven Ringern gedreht. In Amerika gab es unter Ringern anfänglich große Kritik an der Besetzung der Rolle des David Schultz durch Mark Ruffalo. Dieser trainierte aber hart und überzeugte die Kritiker.

Kino.de schreibt zum Film: „Das Gezeigte ist ebenso bizarr und grotesk wie mitreißend und wahrhaftig.“
Die Preview startet am Mittwoch, den 4. Februar um 17 und 20 Uhr im Kinocenter Greiz.

Erhard Schmelzer @30.01.2015