Freundschaftskampf: Vogtland ringt gegen fränkische AuswahlMit herzlichem Beifall wird Martin Kittner-Kempf in Greiz begrüßt.

Beim Freundschaftskampf einer Vogtlandauswahl gegen eine fränkische wurde Martin Kittner-Kempf als Ehrengast mit Standing Ovations gefeiert

GREIZ. Normalerweise finden zu dieser Zeit noch keine Mannschaftskämpfe im Ringen statt. Umso mehr verwundert es, dass zu einem in Rahmen eines viertägigen Trainingslagers in der Sporthalle Greiz-Aubachtal ausgetragenen freundschaftlichen Vergleichskampfes ungefähr 300 Zuschauer erschienen.

Am Freitagabend standen sich eine Vogtlandauswahl und ein Team aus Franken gegenüber. Der Wettkampf begann – fünf Stunden vor Beginn der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro – mit einem wahren emotionalen Erlebnis olympischen Geistes.
Als Hallensprecher Frank Böttger den ehemaligen Spitzenringer Martin Kittner, der drei Jahre nach seinem Wechsel von Greiz nach Lichtenfels verunglückte und seitdem auf einen Rollstuhl angewiesen ist, herzlich willkommen hieß, kam es zu einem berührenden Moment. Zuschauer und Sportler erhoben sich von den Plätzen und begrüßten mit Beifall ihr ehemaliges Idol.

Standing Ovations und Sprechchöre mit rhythmischen „Martin Kittner“-Rufen bestimmten minutenlang das Fluidum in der Halle.
Der Geehrte, der mit seiner Frau Betti Kempf aus Oberfranken angereist war, bedankte sich, obwohl er vor Rührung und Überraschung kaum sprechen konnte: „Ich freue mich wahnsinnig wieder hier zu sein. Phantastisch, dass so viele Leute gekommen sind. Ich bedanke mich bei allen.“

Frank Böttger erinnerte noch einmal an eine Episode von früher, als der Geehrte nachdem er wegen eines Einsatzes in der Nationalmannschaft einen Kampf versäumen musste, einen Einzel-Nachholkampf in der Sporthalle „Kurt Rödel“ austragen musste. Mehr als 300 Greizer Ringkampf-Fans kamen sonntagfrüh zu diesem Auftritt von Martin Kittner, der auch schon nach einer Minute hätte zu Ende sein können. Das brachte den Matador damals fast von der Rolle: „Oh Gott, die Leute sind alle nur wegen mir gekommen!“

Übrigens war der Gegner von damals, Silvio Hoffmann, der nun die Sportler von Pausa betreut, mit vor Ort. Der bayerische Landestrainer Matthias Fornoff, der mit einer Frankenauswahl anreiste, war ebenfalls von der Stimmung in der Halle begeistert: „Das hat Martin gut getan. Eine Klasse Veranstaltung mit einem Superpublikum.“ Übrigens gehen die Erlöse der Veranstaltung auf das Konto von Martin Kittner, der vom Vereinsvorstand herzlich zum 85.Vereinsjubiläum am 15.Oktober zu den Vergleichen gegen Aue (2.Bundesliga) und Jena (Regionalliga) eingeladen wurde.

Erhard Schmelzer @08.08.2016