Maximilian Böttger siegt beim Horst – Hinze - Turnier in Werdauvon links: Horst Hinze, Paul Müller, Anni Leßmüller, Danny Zimmer, Trainer Erhard Schmelzer, Maximilian Böttger. Foto: Tommy Lemüller

Greiz. Der im Vorjahr sein 125-jähriges Bestehen feiernde Athleten – Club 1897 Werdau sorgte in den letzten Jahren durch die Austragung vieler Meisterschaften für Aufmerksamkeit in Ringerdeutschland. Nach zwei deutschen Meisterschaften und mehreren sächsischen und mitteldeutschen Meisterschaften ehrten sie nun ihren langjährigen Trainer Horst Hinze und hoben ihm zu Ehren ein Turnier aus der Taufe. Der 88-Jährige, der das gesamte Turnier verfolgte und es sich nicht nehmen ließ die Siegerehrung vorzunehmen, war mehr als 60 Jahre im Verein als Trainer bei der Jugend und den Männern tätig. Er gehörte nach der Wende auch zu den Förderern des weiblichen Ringkampfes. Aus seiner Trainingsgruppe gingen eine Vielzahl deutscher Meister aber auch internationale Medaillengewinner hervor.
Der Wettkampf an dem 195 Sportler teilnehmen war im männlichen Bereich für die A-Jugend und die Junioren in beiden Stilarten ausgeschrieben. Dazu kamen drei Altersklassen im weiblichen Bereich. Der Wettbewerb wurde bereits bei seiner ersten Austragung gut angenommen, Starter kamen selbst aus München und Bremen. Auffällig viele tschechische Mädchen gingen auf die Matte.
Für den RSV Rotation Greiz lag der Termin zeitlich etwas ungünstig da am gleichen Tag in Apolda der Länder Pokal des deutschen Ringer-Bundes ausgetragen wurde. Bei diesem Mannschaftswettbewerb für Ländermannschaften standen mit Silas Warmuth, Dominik Gasser, Leon Weller, Leroy Jetschke, Olga Kim, Josefine Langhof und Pauline Hessel zahlreiche Greizer im Thüringer Team. Die Thüringer Auswahl belegte aber nur den neunten und letzten Platz.
So blieben nach einigen anderen Ausfällen nur fünf Greizer Starter in Werdau übrig. Am erfolgreichsten war bei den Junioren Maximilian Böttger (77 kg/greco), dessen gesteigerter Trainingsumfang sich positiv bemerkbar machte. Nur gegen den Bayern Toni Weigelt (Neustadt) hatte er beim 6:5 Sieg einige Schwierigkeiten, die anderen Kontrahenten bezwang er mit technischer Überlegenheit schon nach kurzer Kampfzeit. Im Wettbewerb der Junioren im freien Stil starteten in der 77 kg-Klasse mit Danny Zimmer und dem Neuzugang vom RSV Plauen Rasul Abdurashidov zwei Greizer. Sieger wurde hier der zweimalige Medaillengewinner bei deutschen Meisterschaften und Leipziger Sportschüler Hannes Thiesler (Taucha), der alle Gegner vorzeitig bezwang. Die Silbermedaille ging mit vier Siegen an Rasul Abdurashidov. Nach zwei Siegen hatte Danny Zimmer die Chance auf Bronze, musste sich aber nach einigen technischen Fehlern gegen den Lübtheener Finn Niemann mit dem vierten Platz begnügen. Im freien Stil der A-Jugend beherrschte der Dritte der ukrainischen Meisterschaften Dmitrj Shkromada, der für den KFC Leipzig startete, das Teilnehmerfeld in der 80 kg-Klasse. Äußerst spannend verliefen hier die Kämpfe von Paul Müller. Nachdem er den zweiten Ukrainer Dmitro Lysiuk (Berlin) beim 12:11 kurz vor Schluss geschultert hatte, wäre ihm gegen Bastian Konrad (Luftfahrt Berlin), der ihn beim Kaderturnier in Frankfurt geschultert hatte, fast die Revanche gelungen. Er unterlag aber am Schluss knapp mit 12:13. Nach einem 10:0 Erfolg gegen den Nürnberger Jan Erdenkäufer konnte er sich aber über die Bronzemedaille freuen. Bei den weiblichen Schülern startete wieder einmal Anni Leßmüller (31 kg) gegen teilweise deutlich ältere Kontrahentinnen. Sie zog sich aber mit zwei Auftaktsiegen gegen Gegnerinnen aus Weißwasser und Tschechien gut aus der Affäre. Gegen die Dritte der mitteldeutschen Meisterschaften Hanna Steinmeyer aus Grimmen und die Erfurterin Sue Ann Völker musste sie zwar Niederlagen einstecken, erzielte mit dem vierten Platz aber ein gutes Ergebnis. Mit je einer Gold-, Silber- und Bronzemedaille und zwei vierten Plätzen konnten die Greizer Verantwortlichen zufrieden sein, auch wenn sich doch einige Themen für die Trainingsarbeit anboten.

Erhard Schmelzer