Freundschaftskampf Thüringer Ringer gegen Budapester Juniorenauswahl im Sportforum Jena
JENA. Golf und Rugby heißen die neuen Sportarten bei den Olympischen Spielen 2016. Squash, Karate, Inlineskating, Baseball sowie Softball hatten sich ebenfalls um Aufnahme in das Wettkampfprogramm beworben. Aber vielleicht klappt es 2020. Nach dem Willen des IOC soll dafür Ringen eine der ältesten Sportarten gestrichen werden. Für später kann man sich ja wieder bewerben neben Wakeboard (Wellenreiten auf dem Brett) und der chinesischen Kampfkunst Wushu. Ich bin guter Hoffnung, dass demnächst Legospielen und IKEA-Möbel zusammenbauen, Handy-Weitwurf und WC-Bürsten schlucken olympisch werden.
Es wurde jedenfalls ordentlich Lobbyarbeit geleistet. Vielleicht werden die olympischen Ringe demnächst durch €‚oder $ ersetzt.
Diese Entscheidung ist für die Freunde des Ringkampfsportes Gesprächsthema No. 1. Der vergangene Samstag bot jedenfalls in der Sporthalle Wöllnitzer Str. in Jena ausreichend Gelegenheit. Aber im Mittelpunkt stand der Freundschaftskampf einer Thüringer Auswahl und dem ungarischen Ringerverein SC Csepel Budapest, der eine Woche intensives Training in Jena hinter sich hatte.
Der Vereinsvorsitzende des KSC Motor Jena, Holger Penndorf eröffnete die Veranstaltung. Für Unterhaltung sorgte eine Abordnung der Jenaer Cheerleaders Flying Stars, die sich für die WM in Orlando/USA qualifiziert haben. Als Zeichen der guten Zusammenarbeit erhielten sie finanzielle Unterstützung durch den KSC: Die Eintrittsgelder in Höhe von 463 Euro, aufgerundet auf 500 Euro. Holger Penndorf sprach auch die leidige Olympiaentscheidung an und appellierte an die Anwesenden, ihren Protest zum Ausdruck zu bringen. Der KSC bietet hierzu auf seiner Homepage eine Unterschriftenliste zum Download an. Mit den Worten Ringer aller Länder vereinigt Euch! wurde dann zum Freundschaftskampf aufgerufen. 6 ungarischen Ringern standen 8 Thüringer gegenüber, die in 10 Kämpfen ihre Kräfte maßen. Da musste halt mancher zweimal ran! Dies war aber kein Grund, den Schongang einzulegen. Ob es an dem berühmten ungarischen Feuer lag, dass die Post ab ging wie selten in einem Kampf der 2. Bundesliga? Auf Thüringer Seite möchte ich Robert Lehmann (KSC Motor Jena) und Toni Stade (RSV Rotation Greiz) hervorheben. Leider verletzte sich Rüdiger Kabus nach gutem Kampf. Lokalmatador Mario Koch sprang für ihn ein zweites Mal ein. Joel Wrensch kämpfte tapfer gegen den sieben Jahre älteren Milan Nyiri, musste aber dessen technische Überlegenheit anerkennen.
Und nun die Kämpfe im Einzelnen:
55 kg F: Thomas Witte gegen Milan Nyri 0:3 PS (0:4, 0:1, 0:3) in 6:00 Min.
96 kg F: Sebastian Wendel gegen Attila Szimik 0:3 PS (0:1, 0:1, 0:1 Zwiegriff) in 6:09 Min.
66 kg F: Mario Koch gegen Norbert Lukacs 0:3 PS (0:3 Zwiegriff, 0:1, 0:1) in 6:03 Min.
74 kg F: Rüdiger Kabus gegen Zsombor Ben Gulyas 0:4 AS (2:1, 0:5, 0:6, 0:3) in 6:22 Min.
60 kg F: Robert Lehmann gegen Krizstian Birkas 3:2 PS (3:0 Zwiegriff, 1:1 letzte W., 3:0 Zwiegriff, 0:1, 2:0) in 10:13 Min.
96 kg F: Michael Dengler gegen Attila Szmik 1:3 PS(1:0 Zwiegriff, 1:2, 0:1, 0:4 Zwiegriff) in 8:10 Min.
55 kg F: Joel Wrensch gegen Milan Nyiri 0:4 TÜ (0:5, 0:7, 0:4) in 5:20 Min.
96 kg F: Sebastian Wendel gegen Gergely Gyurits 3:1 PS (3:0, 2:0, 0:2, 2:0) in 8:00 Min.
66 kg K: Mario Koch gegen Norbert Lukacs 0:1 (0:1 NTW, 0:1 NTW, 0:1 NTW) in 6:00 Min.
74 kg K: Toni Stade gegen Zsombor Ben Gulyas 3:0 (1:0 NTW, 4:0, 3:0) in 6:00 Min.
Mit einem Endergebnis von 10:24 erwiesen sich die Ungarn als das stärkere Team. Eine Veranstaltung, die eine gelungene Werbung für den Ringersport war, allen IOC-Aktivitäten zum Trotz!
Günter Stuchlik @16.02.2013
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