Hoher Sieg des RSV Rotation Greiz über den Athletik-Sport-Verein 1896 Hof Hof/SaaleBoris Eisenstein (96 kg/greco rot), RSV Rotation Greiz vs Max Zauzig, Athletik-Sport-Verein 1896 Hof/Saale

GREIZ. Das war ein schweißtreibendes Wochenende für die Ringer des RSV Rotation Greiz. Nach intensiven Trainingseinheiten am Freitag und Sonnabend, bei denen nicht nur die Greizer Neuzugänge für die neue Mannschaftskampfsaison sondern auch Gäste aus Lübtheen, Jena und Luckenwalde auf die Matten der Jahnturnhalle gingen, stand sonntagfrüh ein freundschaftlicher Vergleichskampf gegen den Athletik-Sport-Verein 1896 Hof auf dem Programm.Neben intensiver Trainingsarbeit ging es auch um das gegenseitige Kennenlernen und um Teambildung. So leiteten Tino Hempel und sein Partner Swen Lieberamm aus Berlin nicht nur die Trainingseinheiten sondern luden die Aktiven der ersten und zweiten Mannschaft zu einem Gedankenaustausch über die Ende August beginnende Mannschaftskampfsaison ein.

Die Gäste aus Hof reisten am Sonntag mit einer sehr jungen entwicklungsfähigen Mannschaft um den ehemaligen Vizeeuropameister der Kadetten Roman Walter an. Nach ihrem Rückzug aus der 1.Bundesliga hat sich das Hofer Team in der Bayernliga wieder reorganisiert und kämpft in diesem Jahr wieder in der Oberliga Bayern.
Der Gastringer vom SV Luftfahrt Berlin, Adam Darajev (55kg/Freistil), hatte im Eröffnungskampf gegen den mehrmaligen deutschen Meister im Nachwuchsbereich Roman Walter keine Chance und unterlag vor allem durch Bodentechniken mit 0:11 Punkten, dem Limit, bei dem jetzt der Kampfrichter wegen technischer Überlegenheit abbricht. Schwergewichtler Sebastian Wendel (Freistil) war zwar etwas leichter als Benjamin Giegold, hatte aber die Erfahrung auf seiner Seite und siegte zwei Sekunden vor Ablauf der ersten Runde mit 11:0. Der gerade von einem Trainingsaufenthalt seiner Trainingsgruppe von der Sportschule Leipzig in Kanada und den USA zurückgekehrte Maximilian Kahnt (74 kg) absolvierte zwei Kämpfe. Gegen Jannik Geipel musste er sich aus der Brückenlage befreien, lag 2:4 zurück, siegte aber durch eine Serie von Beinschrauben noch im ersten Durchgang 15:4.

Auch gegen den bayerischen A-Jugendmeister Fabian Rottmann lag er anfangs im Rückstand, siegte aber auf Grund konditioneller Vorteile noch 8:2. Mit Lukas Bast (66 kg/greco) stellte sich der erste Berliner Neuzugang dem Greizer Publikum vor. Ihm folgten noch seine Vereinskollegen Daniel Sartakov, Mirko Redmann und der Ex-Jenaer Boris Eisenstein. Der deutsche Vize-Juniorenmeister Lukas Bast hatte anfangs große Schwierigkeiten im Standkampf gegen Riza Akbulut, konnte dann aber mit Bodentechniken in der vierten Minute seinen 16:3 Erfolg sicherstellen. Daniel Sartakov (66 kg/Freistil) musste dreimal auf die Matte und kam zu drei Siegen. Er schulterte Fabian Roderer nach 0:3 Rückstand am Ende der ersten Runde und bezwang Ufuk Yildirim in zwei Minuten sowie Andreas Goldammer in fünf Minuten mit jeweils 11:0. Nur Toni Stade (74 kg/greco) hatte bisher schon Erfahrungen mit den neuen Wettkampfregeln gesammelt und zwar bei der Universiade in Kazan. Er war dem passiv eingestellten Maximilian Fleischer technisch überlegen, punktete vor allem am Boden und kam in der vierten Minute beim 13:2 zum Schultersieg.

Boris Eisenstein (96 kg/greco) erhielt Szenenbeifall als er Max Zauzig mit einem Wurf, der mit der Höchstwertung 5 bewertet wurde, durch die Luft beförderte. Er siegte in der dritten Minute mit 12:0. Den Schlusspunkt setzte Mirko Redmann (96 kg/greco), der Benjamin Giegold nach Belieben beherrschte und mit attraktiven Würfen in nur 46 Sekunden mit 12:0 siegte. Das Gesamtergebnis lautete 42:6 für Greiz. Die junge Hofer Mannschaft schlug sich aber tapfer. Das Greizer Publikum honorierte vor allem, dass die Gäste beherzt weiter kämpften und nicht aufgaben, auch wenn sie schon weit zurücklagen. Die neuen Regeln machen das Ringen attraktiver, doch muss sich auf diesem Feld bei Sportlern, Kampfrichter und Funktionären noch vieles einschleifen. Die Greizer Ringer scheinen auf einen guten Weg. Die Verstärkungen werden einschlagen. Wenn die komplette Mannschaft antritt, dürfte es schwer werden sie zu schlagen.

Erhard Schmelzer @11.08.2013