Greizer Ringer im Freistil knapp vornJoel Wrensch (rotes Trikot)

Joel Wrensch (rotes Trikot)

Greiz. Bei den offenen Thüringer Meisterschaften der Ringer im freien Stil der Männer sowie der der A-, B- und C-Jugendlichen in Pößneck waren nur 103 Teilnehmer am Start. Bei den Titelkämpfen der Griechisch-römisch – Ringer zu Jahresbeginn in Zella-Mehlis konnten noch 157 Teilnehmer gezählt werden, allerdings waren da noch 24 D-Jugendliche mit von der Partie, deren Altersklasse diesmal nicht ausgeschrieben war. Auch das Greizer Kontingent war geschrumpft. Kämpften im Thüringer Wald noch 25 Vertreter des RSV Rotation – darunter 3 D-Jugendliche – traten diesmal nur noch 14 Greizer Aktive auf die Matte.
Nur ein Meistertitel ging bei den Männern nach Greiz. Für Joel Wrensch (70 kg) war der Wettkampf bereits nach seinem ersten siegreichen Auftritt gegen den Hessen Stefan Trifonoglo beendet, da seine weiteren Widersacher, ein Tschetschene aus Kiel und ein für Erfurt startender Ukrainer während ihres Aufeinandertreffens zum Faustkampf übergingen und mit roten Karten sanktioniert aus dem Wettbewerb ausschieden. Rasul Galamatov (65 kg) traf gleich zum Auftakt auf den späteren Sieger Hassan Ismail (Jena), ging 7:1 in Führung, brach dann aber konditionell ein, unterlag 7:9 und trat danach nicht mehr an. Er kam als einziger Greizer nicht unter die ersten Sechs. Auch Ibrahim Galamatov (61 kg) musste bereits im ersten Kampf gegen Haydar Afshalar (Jena) eine Schulterniederlage einstecken, konnte danach aber durch klare Überlegenheitssiege gegen Widersacher aus Kiel, Zella-Mehlis und Apolda die Silbermedaille sichern. Weitere Bundesligaringer waren nicht am Start. Maximilian Böttger (79 kg) trat beherzt auf, konnte im nordischen Turnier zwei seiner fünf Gegner schultern, landete aber trotzdem nur auf Rang fünf.
Bei der A-Jugend wurde Pascal Hessel (55 kg) Meister, der seine Gegner aus Lichtenfels und Hallbergmoos sicher bezwang. Während Isa Elzhuev (71 kg) auf Platz drei kam, landete Paul Müller (80 kg) auf Rang vier.
Bei der B-Jugend konnte nur Leroy Jetschke (85 kg) seine Siegesserie in diesem Jahr fortsetzen. Seine beiden Kämpfe gewann er ohne voll gefordert zu werden. Hassan Bersanukaev (38 kg) siegte trotz mehrerer technischer Fehler in seinen drei Kämpfen. Silas Warmuth (44 kg) musste sich gegen den seit Monaten siegreich in Deutschland von Turnier zu Turnier reisenden Kleinostheimer Mike Seel geschlagen geben. Abdul-Halim Galamatov wurde hier Dritter. Leon Weller (52 kg) kam mit drei Schultersiegen in den Endkampf, musste hier aber gegen den aufgerückten deutschen Vizemeister Daniel Meyer (Hallbergmoos) eine hohe Niederlage einstecken.
Bei der C-Jugend belegte Damian Kuczora (50 kg) Platz zwei, Ibrahim Abdrakhmanov (34 kg) wurde Dritter.
Die Greizer Trainer konnten mit den gezeigten Leistungen nicht zufrieden sein. Bei fast allen Sportlern sind Steigerungsmöglichkeiten vorhanden. Dem Ausrichter in Pößneck gelang es die Latte für solch ein Turnier recht hoch zu hängen. Die Greizer werden am 11.März bei der Austragung der mitteldeutschen Meisterschaften daran gemessen werden. In Thüringen scheint es allerdings zur Tradition zu werden, die Wettkämpfe immer weit auszudehnen. Bei vier Altersklassen hätte man auf jeden Fall auf drei Matten kämpfen müssen. Die Siegerehrung war so erst 18 Uhr beendet. Die Teilnehmer am zeitgleich stattfindenden Jugendturnier in Potsdam waren da trotz mehr als doppelter Starterzahl schon lange auf der Heimreise. Ein Grund für die Verzögerungen waren oft geforderten Videobeweise. Die neudeutsch Challenge genannte Verfahrensweise ist sicher eine gute Sache. Dass Sportlern, Zuschauern und selbst den Trainern aber in Thüringen noch immer kein Einblick gewährt wird, klärt kritische Situationen nicht. Zu den Kampfrichtern gehörten auch die Greizer Stephan Hetzheim und Neuling Dustin Nürnberger.

Erhard Schmelzer