Darüber, ob Beachwrestling in absehbarer Zeit in das olympische Programm aufgenommen werden wird, gehen die Meinungen auseinander. Der Deutsche Ringer-Bund und seine Landesverbände haben sich jedenfalls diese Stilart genauso wie der internationale Verband auf die Fahnen geschrieben. Seit dem Vorjahr werden offizielle deutsche Meisterschaften ausgetragen, kontinentale und Weltmeisterschaften in verschiedenen Altersklassen gibt es schon seit einigen Jahren.
Am Wochenende kam es nun zur zweiten offiziellen Austragung einer offenen sächsischen Meisterschaft in dieser ungewöhnlichen Stilart. Gekämpft wir in einem mit Sand gefüllten Ring mit einem Durchmesser von sieben Metern. Das Freibad Elstergarten im vogtländischen Oelsnitz bot dafür mit zwei Ringen unter einem großen Dach fast ideale Bedingungen. Der Greizer Ringerverein reiste mit sieben Sportlern an, von denen nur einer vorher schon einmal auf Sand gekämpft hatte. Die Regeln entpuppten sich als relativ einfach. Gekämpft wurde maximal drei Minuten, wer zuerst drei Punkte erkämpft hatte, wurde zum Sieger erklärt. Wer den Gegner auf den Rücken warf hatte sofort gewonnen.
Von den Greizer Ringern hatte nur Pascal Hessel (65 kg), der im Vorjahr Sieger wurde, schon einmal auf Sand gekämpft. Er konnte sich zwar wieder ins Finale vorkämpfen unterlag dort aber dem ehemaligen deutschen Jugendmeister Paul Tschersich (ASV Plauen) 1:3. Alle anderen Greizer betraten Neuland, fanden sich aber mit den ungewohnten Verhältnissen gut zurecht. Am Ende hatten alle mindestens einen Kampf gewonnen, auch die beiden ausländischen Neulinge, die ihre ersten Kämpfe bestritten. Sachsenmeister wurde unangefochten Routinier Maximilian Kahnt (90 kg), der seine vier Gegner ohne Verlustpunkt bezwang. Paul Müller, dessen Geburtsjahrgang als jüngster startberechtigt war, wurde im gleichen Limit hinter einem Ölsnitzer Judoka Dritter. Sein Trainingspartner aus der Ukraine Michailo Skliarenko wurde hier Vierter. Mit drei sicheren Siegen wurde Maximilian Böttger (80 kg) Zweiter. Er unterlag nur gegen den Plauener Florian Frank. Der Afghane Habibullah Choghataye (70 kg) gewann Bronze, während Danny Zimmer (85 kg) Vierter wurde. Der für Aue startende Greizer Mannschaftsringer Emil Thiele (115 kg) wurde hinter dem 20 kg schwereren Leipziger Modellathleten Rene Kirsten Zweiter. In der Vereinswertung triumphierte der RSV Rotation Greiz (30 Punkte) knapp vor dem ASV Plauen (29 Punkte) und dem FC Erzgebirge Aue (16).
Alle Greizer waren mit Spaß und Freude bei der Sache, haben eine zusätzliche etwas andere Trainingseinheit durchgeführt und dürften auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sein. Wie üblich bei Ringkampfwettkämpfen in Deutschland waren auch Greizer Schlachtenbummler angereist. Einige hatten dabei sogar den Zug benutzt.
Die Organisatoren vom ASV Plauen und vom AV Germania Markneukirchen haben ihre Sache sehr gut gemacht. Allerdings hätte man auch Jugendaltersklassen in das Programm aufnehmen können. Der Bewerbung für die deutsche Meisterschaft an gleicher Stelle dürfte nichts entgegenstehen.