Neun Siege konnten in Warnemünde errungen werden
WARNEMÜNDE/GREIZ. Der Ringkampfsport wurde in Warnemünde erst nach dem zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen. Hauptsächlich Vertriebene aus dem ehemaligen Osten Deutschlands um die Gebrüder Grohmann gründeten 1949 einen Ringerverein, der großzügig von der Warnowwerft, der größten Werft der DDR, unterstützt, bald zu den Spitzenvereinen der DDR gehörte. Als einzige BSG-Mannschaft der DDR kämpfte die BSG Motor Warnowwerft Warnemünde fast 20 Jahre in beiden Stilarten in der höchsten Liga. Seit dem Aufstieg der Greizer Anfang der 80-er Jahre reisten sie regelmäßig zu Punktkämpfen an die Küste. War zuerst die zweite Mannschaft der Gegner, wurde in der Wendezeit sogar die erste Warnemünder Vertretung im Halbfinale um die letzte DDR-Mannschaftsmeisterschaft bezwungen. Während es für Greiz immer weiter nach oben ging, stagnierte in der Folgezeit der Ringkampfsport in Warnemünde. Seit einigen Jahren wird aber wieder intensiv an der Renaissance des Ringens gearbeitet. Ein Baustein dabei ist das Traditionsturnier, das in diesem Jahr unter dem Motto stand: „65 Jahre Ringkampfsport in Warnemünde.“
Der RSV Rotation Greiz gehörte in Person seines Präsidenten Thomas Fähndrich zu den Gratulanten. Trainer Tino Hempel hatte 14 Aktive mit an die Ostseeküste genommen. Leider fielen die beiden Medaillengewinner der deutschen Männermeisterschaften Brian Tewes und Thomas Leffler aus unterschiedlichen Gründen kurzfristig aus. Trotzdem drückte der Greizer Ringerverein diesem Turnier seinen Stempel auf und erkämpfte neun Gold-, sowie je zwei Silber- und Bronzemedaillen.
Mit einer sehr guten Leistung im freien Stil bot sich Daniel Sartakov (74 kg) für die erste Mannschaft in Greiz an. Er bezwang bei seinen drei Siegen auch den ehemaligen Erstligaringer von Frankfurt Sebastian Nowak (Rostock) überlegen mit 12:2. Im letzten Kampf etwas konditionell abbauend unterlag er zwar dem besten Warnemünder Nachwuchsringer, dem Luckenwalder Sportschüler Sebastian Nehls, der wiederum von Nowak bezwungen wurde, konnte sich aber trotzdem über seinen Turniersieg freuen. Nichts anbrennen ließ Radoslaw Kisiel (65 kg). Er hatte sich intensiv vorbereitet und besiegte seine fünf Gegner mit einem Gesamtpunktverhältnis von 52:5. Vier Kämpfe konnte er vor dem Ende der Kampfzeit beenden. In diesem Sechserfeld wurde Merlin Sewina Fünfter. Nachdem es bei den deutschen Meisterschaften nicht so lief, konnte Sebastian Wendel (97 kg) mit dem Erreichen des ersten Platzes ein Achtungszeichen setzen. Er bezwang u. a. den körperlich sehr starken Ligagegner Max Kriwoschin (Lübtheen) deutlich 15:5. In der 86 kg-Klasse erkämpfte Artem Grinko die Silbermedaille vor seinem Vereinskameraden Konstantin Sommer. Bei den Spezialisten des Griechisch-römischen Stils erkämpfte Toni Stade (75 kg) die Goldmedaille, während der erstmals wieder für Greiz kämpfende Stefan Lippke (98 kg) hinter dem Erstligaringer Rolf Linke Zweiter wurde.
Während die C- und D-Jugendlichen nicht mit an die Küste gereist waren, da sie zum gleichen Zeitpunkt in Gelenau bei den mitteldeutschen Meisterschaften knapp vor Talheim und deutlich vor Pausa die Vereinswertung gewannen, setzten die A/B-Jugend ein dickes Ausrufezeichen. Die sechs Starter, von denen einige bei den Mannschaftskämpfen in der zweiten Greizer Vertretung ringen werden, erkämpften fünf Klassensiege und einen dritten Platz. Anton Struchalin (42 kg), Abdul Galamatov (46 kg), Norman Heisig (50 kg), Dustin Nürnberger (54 kg) und Eric Jedanowski (100 kg) blieben in allen Kämpfen siegreich und sicherten sich die Goldmedaillen. Während Abdul Galamatov, dessen jüngere Brüder zeitgleich in Gelenau Erster und Zweiter wurden, seine vier Gegner ohne einen Punkt abzugeben bezwang, konnte Norman Heisig u.a. den diesjährigen DM-Vierten Jan-Lucas Block (Lübtheen) mit 5:1 besiegen.
Erhard Schmelzer @15.06.2014
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