Witas BehrendtWitas Behrendt (r.)

Nach dem hervorragenden Abschneiden der Greizer Freistilringer bei den deutschen Meisterschaften mit je einer Gold-, Silber- und Bronzemedaille war man vor den Titelkämpfen der Griechisch-Römisch-Spezialisten nicht so optimistisch, was den Gewinn von Medaillen betraf. Am Ende konnte aber Witas Behrendt, einer der beiden Neuzugänge im Greizer Bundesligateam, bis ins Finale vordringen. Witas Behrendt startete für seinen Heimartverein Roter Stern Sudenburg. Sudenburg ist ein Stadtteil von Magdeburg. An der Sportschule in Frankfurt /Oder wurde er von Trainer Heinz Thiel und danach vom ehemaligen Greizer Bundesligaringer Brian Tewes ausgebildet. Zu seiner sportlichen Vita ist zu sagen: Er wurde Meister bei der B-Jugend, Zweiter bei der A-Jugend. In diesem Jahr gelang es ihm bei den Juniorenmeisterschaften den dritten Platz zu erringen, obwohl er im nächsten Jahr noch in dieser Altersklasse starten kann. Umso höher ist nun sein Finaleinzug bei den Männern im 72 kg-Limit zu bewerten. Dabei traf er gleich im ersten Kampf auf einen der Geheimfavoriten. Marcus Thätner aus Frankfurt ist schon 37 Jahre alt und war jahrelang einer der erfolgreichsten deutschen Kämpfer in der 66 kg-Klasse. Elf Jahre war der EM-Dritte von 2007 nicht mehr aktiv auf der Matte, doch viele Fachleute trauten dem Ausnahmeringer ein erfolgreiches Comeback zu. Daraus wurde aber nichts, denn der Nachwuchsringer Witas Behrendt bezwang ihn im ersten Kampf 5:3. Thätner wurde aber am Ende noch Dritter, während Behrendt mit einem vorzeitigen 13:1 Sieg über den Markneukirchener Marco Stoll ins Finale einzog. Gegner war der fast zehn Jahre ältere Kölner Robin Pelzer, da schien einiges möglich zu sein. Doch bereits die erste Kampfminute ging optisch an den Kölner, in der zweiten geriet Behrendt nach einen Wurf seiner Gegners in die Brücke, aus der er sich nicht befreien konnte. Trotzdem ist die Vizemeisterschaft sein bisher größter sportlicher Erfolg. Das Greizer Bundesligateam hat in Behrendt einen aufstrebenden Sportler, der seinen Leistungszenit noch lange nicht erreicht hat. Bei den Mannschaftskämpfen schlug er sich bisher trotz seiner Jugend wacker und hinterließ einen guten Eindruck. 2020, als die Saison zeitig abgebrochen wurde, kämpfte er für Luftfahrt Berlin. Im Vorjahr war er ebenfalls in der Regionalliga aktiv, allerdings für den RSK Gelenau, bezwang dabei alle deutschen Gegner und unterlag nur einmal einem ausländischen Sportler.
Bei Maximilian Besser, der in der 82 kg-Klasse für seinen Heimatverein Unterelchingen, das in der Nähe von Ulm liegt, kämpfte, lief es nicht so gut. Bereits in der ersten Runde traf er auf den späteren Meister Marius Braun aus dem württembergischen Musberg und unterlag mit 0:8. In der Hoffnungsrunde vergab er die Chance auf eine vordere Platzierung durch eine vermeidbare 5:7 Niederlage gegen den Vizemeister der Junioren Michael Janot aus Nürnberg, der später Fünfter wurde.
Junior Emil Thiele kämpfte schon 2020 in der zweiten ;Mannschaft des RSV Rotation Greiz. Im Vorjahr war er wegen eines längeren Aufenthaltes in den USA nicht in der Mannschaft aktiv. Bei den Juniorenmeisterschaften belegte er hinter dem Auer Connor Sammet in der 97 kg-Klasse den zweiten Platz. Nun bei den Männern gelang ihm gegen den Württemberger Malte Ziegler (Ehningen) im Bodenkampf kein Punkt, so dass er beim 1:1 durch die spätere Wertung seines Gegners, der Fünfter wurde, ausschied.

Erhard Schmelzer